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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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die eng beieinanderstehenden Kiefern für einen Moment den Blick in Richtung Podolsk freigaben, das nur als nebliger Fleck am südlichen Horizont sichtbar war, hier und da hell von den ersten Lichtern des Abends punktiert – stand ein Landhaus. Verschiedene Architekturstile mischten sich in dem Gebäude. Mehrere Flügel bestanden aus modernen Backsteinen und waren auf alten Steinfundamenten errichtet worden, andere aus billigen Leichtbausteinen, die man schludrig grün und grau übermalt hatte, als wollte man ihre schlecht zueinanderpassende Bauweise verbergen. Zwischen steilen Giebelmauern ragten zwei Türme oder Minarette auf, morsch wie faule Zähne und schmucklos wie Wachtürme. Ihre abfallenden Stützpfeiler und Brüstungen und abbröckelnden Spiralmuster steigerten noch den Eindruck der Vernachlässigung. Die Kuppeln der Zwiebeltürme erhoben sich über die höchsten Bäume hinaus, und ihre mit Brettern verschlagenen Fenster wirkten finster wie geschlossene Augen.
    Die Form der äußeren Gebäude, von denen viele erst kürzlich ein neues Dach aus roten Ziegeln erhalten hatten, ließ an einen Hof oder eine Kolchose denken, wenn auch nirgends Getreide, Tiere oder Maschinen zu sehen waren.
    Die hohe, alles umfassende Mauer, die aufgrund ihrer massiven Bauweise, den verstärkten Strebepfeilern und den breiten Brüstungen wie ein Überbleibsel aus feudalen Zeiten wirkte, zeigte ebenfalls Spuren einer kürzlich erfolgten Restaurierung; schwere, graue Betonklötze ersetzten stellenweise den bröckelnden Stein und die uralten Ziegel.
    Im Osten und Westen, wo Wasserläufe tief und gluckernd zwischen Steilufern über schwarzes Geröll flossen und einen natürlichen Burggraben bildeten, bohrten sich alte Steinbrücken mit bleiernen Dächern, moosgrün vor Alter, durch die Mauer, ihre dunklen Münder geknebelt von stählernen Toren. Alles war finster und Unheil kündend.
    Als reichte der Anblick des Gebäudes nicht schon als Warnung, erklärte ein Schild an der Kreuzung, von der aus der gepflasterter Weg von der Straße in den Wald abzweigte, das gesamte Gebiet zu ›Staatlichem Eigentum‹ und untersagte jegliches unbefugte Betreten. Autofahrern war es unter keinen Umständen erlaubt, hier anzuhalten; das Betreten des Waldes, Jagen und Angeln waren verboten, und Verstöße würden ausnahmslos schwer bestraft.
    Obwohl der Ort trostlos und verlassen wirkte, wenn der Abend zur Nacht wurde und Nebel sich über den Wasserläufen erhob, flackerten Lichter hinter den Vorhängen der Fenster im Erdgeschoss auf und erzählten eine andere Geschichte. Im Wald, auf den Zugangsstraßen zu den überdachten Brücken, versperrten große, schwarze Limousinen den Weg. Nur das gelegentliche Aufglühen einer Zigarette oder Rauch, der aus einem halb geöffneten Fenster stieg, ließ auf die Anwesenheit von Menschen schließen. Auf dem Gelände selbst war es das Gleiche: Stumme Umrisse, kaum als menschliche Gestalten erkennbar, standen an finsteren Orten. Ihre grauen Wintermäntel wirkten wie Uniformen, die Gesichter waren unter den Krempen ihrer Hüte verborgen, und die Schultern rechtwinklig wie die von Robotern ...
    In einem Innenhof des Hauptgebäudes stand ein Krankenwagen – oder vielleicht ein Leichenwagen – mit geöffneter Heckklappe. Wärter in weißen Arbeitsanzügen warteten, und der Fahrer saß unbehaglich hinter dem hohen Lenkrad.
    In der Nähe, in einem offenen Scheunengebäude mit einem durchhängenden Dach, verschwammen die trüben Farben und die viereckigen Fenster eines Hubschraubers in der Dunkelheit. Das Abzeichen des Obersten Sowjet befand sich auf dem Rumpf. Oben auf einem der Türme lehnte sich eine Gestalt vorsichtig gegen die niedrige Brüstung und suchte mit einem Feldstecher die Umgebung ab, besonders das offene Gelände zwischen der Mauer und dem Wald. Über seiner Schulter zeichnete sich undeutlich die hässliche blaue Metallmündung einer schweren Kalaschnikow vor dem stetig dunkler werdenden Horizont ab.
    Im Innern des Hauptgebäudes wurde das, was einst ein gewaltiger Saal gewesen war, nun von modernen, schalldämpfenden Zwischenwänden unterteilt. Ein Hauptkorridor, der von Neonröhren an der hohen Decke erleuchtet wurde, verband die Räume. Jeder Raum hatte eine Tür mit Vorhängeschloss und ein winziges Fenster mit einer Schiebetür auf der Innenseite. Über jeder Tür befanden sich kleine rote Lichter, die, wenn sie blinkten, ›Kein Zutritt – Bitte nicht stören‹ anzeigten.
    Eines dieser Lichter, auf

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