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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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gewusst, aufweichen Namen ich achten sollte.«
    »Oh, du bist eine Klugscheißerin,
was!«, rief Paula aus. »Wie heißt du, Herzchen?«
    »Frankie.«
    »Frankie? Das ist 'n Name für
Kerle.« Mit in die üppigen Hüften gestemmten Händen lachte sie wiehernd. Keine
der anderen Frauen rührte sich. Alle wirkten wie gebannt von der Szene, die
sich vor ihnen entfaltete.
    »Tja, Frankie«, meinte sie
mit besonderer Betonung des Namens, »ich bin Paula.«
    »Paul?«
    »Paula! Was ist los mit dir, bist
du taub? P-A-U-L-A Paula!«
    Frankie schaute auf die Matratze
hinab. »Nein, Paula steht hier nirgends. Aber ich lese >Eigentum einer
verfickten Kampflesbe<. Bist das du?«
    Die Frauen im Raum sogen wie aus
einem Mund die Luft ein und begannen, sich von den Streithennen zu entfernen.
Paula glotzte Frankie verblüfft an. Offenbar war sie Antworten dieser Art nicht
gewohnt. »Was hast du gesagt?«
    Langsam stand Frankie auf und trat
der größeren Frau gegenüber. Sie näherte sich ihr, bis ihre Brüste sich beinahe
berührten. Dann nahm sie die Zigarette aus dem Mund und blies Paula Rauch in
die Augen.
    »Ich sagte, du sollst dich
verpissen, bevor ich dir in den fetten Arsch trete.«
    Paula bewegte sich schnell, doch
Frankie war schneller. Die große Frau schwang die Faust seitlich gegen ihren
Kopf. Frankie duckte sich darunter hinweg. Mit der anderen Hand packte Paula
eine Faust von Frankies Haaren und riss heftig daran. Grunzend ließ Frankie den
noch glimmenden Zigarettenstummel vorschnellen und drückte ihn ins Auge ihrer
Angreiferin.
    Paula kreischte auf, ließ Frankies
Haare los, taumelte rückwärts und riss die Hände ans Gesicht. Frankie trat ihr
gezielt in die Leibesmitte und spürte, wie ihr Fuß in das teigige Fleisch sank.
Paula ging in die Knie und brüllte vor Schmerzen.
    »Ich bring dich um, du Drecksschlampe!«,
gellte sie. Mittlerweile hatten die anderen Frauen ihr Schweigen gebrochen und
feuerten einstimmig die Neue an. Die Tür
    schwang auf, und zwei durch den
Radau aufgescheuchte Wachen stürzten herein. Als sie den laufenden Kampf sahen,
hielten sie sich zurück, sahen belustigt zu und schlossen rasch Wetten ab.
    Plötzlich rappelte Paula sich auf
und griff vor Wut schäumend an. Frankie versuchte, ihr abermals auszuweichen,
doch diesmal war die größere Frau zu schnell. Ihre wuchtige Masse riss sie
beide zu Boden, und Frankie wurde die Luft aus den Lungen gepresst, als Paula
auf ihr landete.
    Paula ließ den Kopf auf sie
niedersausen, dann begann sie, wie besinnungslos auf Frankies Brust und Gesicht
einzudreschen. Frankie wollte schreien, wollte kreischen, brachte jedoch keinen
Ton heraus.
    Mittlerweile hatte die Menge sie
umringt. Ein paar Frauen feuerten Paula an, aber die Mehrheit hielt nach wie
vor zu Frankie.
    Paula warf den Kopf zurück und
wollte ihn erneut niedersausen lassen. Kurz vor dem Aufprall öffnete Frankie
den Mund und biss ihrer Angreiferin in die Nase. Blut und Rotz rannen ihr über
die Zunge, aber sie presste die Zähne nur umso fester aufeinander. Paula wand
sich auf ihr und schüttelte wild den Kopf, doch Frankie ließ die Kiefer
unerbittlich geschlossen.
    Mit einem mächtigen Ruck warf
Paula sich zurück, und plötzlich konnte Frankie wieder atmen — nachdem sie die
Nasenspitze der Frau ausgespuckt hatte.
    Nun hatte Paula ihre Gegnerin
völlig vergessen. Benommen vor Schock und Schmerz presste sie die Hände auf das
verheerte Gesicht. Blut von ihrer Nase und aus dem rechten Auge rann zwischen
den Fingern hindurch.
    Frankie setzte zum Todesstoß an.
    Einer der Soldaten feuerte einen
Schuss in die Luft. Verputz rieselte herab, und die jubelnden Frauen stieben auseinander.
    »Das reicht«, warnte einer der
Männer. »Zurück mit dir.« Mit auf Frankie gerichteten Waffen näherten sie sich
den beiden Gegnerinnen und zogen Paula die blutverschmierten Hände vom Gesicht.
    »Wir bringen sie raus und
erschießen sie«, meinte einer der beiden ungerührt. »Die Neue ist ein guter
Ersatz. Die da war ohnehin zu fett.«
    Mit einiger Mühe schleiften sie
die schluchzende Frau aus dem Raum. Ihr Blut hinterließ eine Spur zur Tür.
    Kurz herrschte vollkommene Stille,
dann begannen alle Frauen, gleichzeitig draufloszuplappern. Frankie wurden
wiederholt die tauben Hände geschüttelt, und mehrmals wurde ihr vor Freude und
Aufregung auf den von blauen Flecken übersäten Rücken geklopft.
    »Sie war grauenhaft«, sagte Gina.
»Paula hat mehrere der Mädchen hier geschlagen und manchmal zwischen

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