Auferstehung
verrieten, wo sie rannten.
Auf der Kuppe des nächsten Hügels
brach Martin zusammen, rang nach Luft und presste eine Hand in die Seite, die
andere gegen den Rücken. »Kommen Sie, Martin!«
»Laufen Sie«, ächzte der Priester und
zuckte zusammen. »Ich schaffe es nicht.«
Jim schaute den Hügel hinab. Er
konnte ihre Verfolgerhören, aber noch nicht sehen. »Ich trage Sie, Martin.«
»Nein, Jim. Ich bin zu alt, um
durch die Wälder hier zu rennen und mit diesen Hinterwäldlern Verstecken zu
spielen. Ich lenke sie ab, bis Sie entkommen können.« »Kommt nicht infrage!« »O
doch, Jim. Denken Sie an Danny!« »Ich lasse Sie nicht hier.« »Gott wird mich
beschützen.«
»Also, bis jetzt stellt er sich
dabei ziemlich armselig an, Martin!« Jim ging ein paar Schritte weg und suchte
mit den Augen den Boden ab. Schließlich hob er einen Ast auf-schwer, solide und
etwa zehn Zentimeter dick — und schwang ihn wie einen Schläger.
»Diese
dreckigen Landeier halten uns auf und gefährden das Leben meines Sohnes. Hier
draußen können wir jeden
Moment von einem untoten
Eichhörnchen oder Vogel oder Was-weiß-ich-was angegriffen werden!«
Entschlossen stapfte er weg.
»Was haben Sie vor?«, rief Martin
ihm leise nach.
»Locken Sie die beiden an«, gab
Jim zurück. »Ich bleibe in der Nähe.«
Martin schloss die Lider und
konzentrierte sich darauf, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Seine
Brust schmerzte, seine Glieder fühlten sich kalt an, und sein Rücken litt
Höllenqualen. Er schlug die Augen auf und sah sich in der Hoffnung auf ein
beruhigendes Zeichen von Jim um. Doch Jim war verschwunden. Er war allein.
Allein im Wald.
Dann hörte er raschelnde Schritte,
die sich ihm durch das Laub näherten.
»O Herr«, klagte er. »Hilf mir,
Jesus. Ich halte das nicht mehr aus!«
Die Schritte eilten auf ihn zu,
und die beiden Jäger brachen aus dem Dickicht der Sträucher hervor.
»Hallo, Nigger«, begrüßte Luke ihn
grinsend. »Sieht aus, als wäre dein Kumpel abgehauen. Jammerschade. Ich
schätze, an dir zu kauen wird sein, als ob man an einem Hühnerflügel nagt.«
Tom warf seinem Gefährten einen
strengen Blick zu, dann ging er vorsichtig auf Martin zu, bis er nur noch
ungefähr drei Meter von dem Priester entfernt war.
»Wo ist dein Freund, alter Mann?«
»Er - er ist weggerannt und hat
mich zurückgelassen.«
Der große Kerl schaute sich
argwöhnisch um, dann hob er die Schrotflinte.
»Was soll's. Dann musst eben du
reichen.«
Er setzte die
Flinte an der Beuge zwischen Schulter und Arm an und legte den Finger um den
Abzug.
Jim stürzte hinter einem Baum
hervor und schwang seine behelfsmäßige Keule. Der Ast schnellte in Lukes Mund.
Der Jäger stieß einen erstickten Schrei aus, ließ die Waffe fallen ging in die
Knie und hielt sich die Hände über die geschundenen Lippen und Zähne.
Knurrend ließ Jim die Keule auf
seinen Schädel niedersausen. Lukes Schädel platzte auf, und der Kannibale
erschlaffte. »Lass die Waffe fallen, Arschloch!«, warnte Jim den anderen. Die
Schrotflinte zuckte in Toms Händen. Jim verspürte einen jähen Schmerz, als
hätten ihn Dutzende Bienen in die Schulter gestochen, dann wurde ihm kalt.
Seine Beine ließen ihn im Stich. Er brach zusammen und krümmte sich im Laub.
Tom warf die leere Hülse aus und
lud die Waffe durch. Mit zusammengekniffenem Auge zielte Tom auf Jim. »Bin
gleich wieder bei dir, Nigger.«
Ein zweiter Knall peitschte durch
die Luft, und auf Toms Brust erblühte eine scharlachrote Blume. Die Finger
krampfhaft um die Schrotflinte geschlossen, schaute er überrascht
nach unten. Dann drehte er sich
halb herum, und Martin sah eine klaffende Austrittswunde von der Größe eines
Kaffeebechers in seinem Rücken. »Verfluchte Scheiße...«, keuchte er und klappte
zusammen. Martin starrte verdutzt auf einen Mann, der von einem Jungen gefolgt
aus dem Gebüsch trat. Wie jeder, dem sie bisher begegnet waren, trugen die
Neuankömmlinge Gewehre.
»Alles in Ordnung. Wir tun Ihnen
nichts.« Er streckte die Hand aus und half Martin auf die Beine. »Danke«,
stammelte Martin. »Aber mein Freund ...« »Wir sehen besser mal nach ihm«,
schlug der Mann vor. Jim wälzte sich auf dem Boden und presste die Fäuste gegen
den Kopf.
»Scheiße Scheiße Scheiße
SCHEISSE!«, presste er wiederholt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Es tut weh! Es tut höllisch weh!« Sie kauerten sich neben ihn. Blut quoll aus
seiner Schulter. Der Mann zog ein großes
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