Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
Vom Netzwerk:
der Familie, Krankheit, Scheidungen,
Arbeitslosigkeit, Pleiten - all diese Dinge hatten seine Schäfchen bewogen, ihn
dasselbe zu fragen.
    »Sie haben mich das schon einmal
gefragt, und ich habe geantwortet, dass ich es nicht weiß«, gab er stockend
zurück »Ich weiß es immer noch nicht. Ich wünschte, es wäre anders Jim. Weiß Gott.
Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass dies nicht das Werk Gottes ist.
Aus der Bibel geht deutlich hervor, dass Satan der Herrscher über diese Erde
ist. So ist es bereits, seit er und seine Schergen gefallen sind.«
    »Selbst wenn dem so ist, warum
lässt Gott es zu? Mag sein dass der Teufel über den Planeten herrscht, aber
wollen Sie mir wirklich weismachen, dass Gott nicht den Finger heben und all
dem ein Ende bereiten könnte?«
    »Glauben Sie mir, ich weiß es.
Natürlich sollte man das denken. Aber so funktioniert es nicht, Jim.« »Weil
seine Wege unergründlich sind und so was alles?« Martin lächelte verkniffen.
»Etwas in der Art.« »Das ist Bockmist, Martin. Er soll gefälligst meinen Sohn
aus dem Spiel lassen! Er hatte einen eigenen Sohn und ließ zu, dass er ermordet
wurde! Er braucht nicht auch noch meinen zu töten!«
    Darauf erwiderte der Priester
nichts. Stattdessen starrte er aus dem Fenster und beobachtete, wie die Bäume
an ihnen vorbeirasten.
    »Tut mir leid, Martin«, seufzte
Jim. »Ich wollte Sie nicht beleidigen. Wirklich nicht. Es ist nur ...« Seine
Stimme verlor sich.
    Martin legte ihm die Hand auf die
Schulter. »Schon gut, Jim. Ich verstehe Sie ja. Ich wünschte bloß, ich hätte
eine Antwort für Sie, irgendetwas, um Ihnen Trost zu spenden. Eines aber weiß
ich, und davon bin ich aus tiefster Seele überzeugt: Unsere Begegnung war kein
Zufall. Sie
    war von Gott geplant. Ich glaube,
dass Danny immer noch am Leben ist, Jim, und ich denke, wir werden ihn finden!
Ich spüre es tief im Herzen.«
    »Ich hoffe es«, murmelte Jim.
»Gott, wie ich es hoffe.«
    Martin drehte sich um, tastete auf
dem Rücksitz umher und holte jeweils eine Wasserflasche für sie beide und eine
Tüte Kartoffelchips hervor. Hungrig aßen sie.
    »Haben Sie schon darüber
nachgedacht, was wir tun, nachdem wir Danny gerettet haben?«
    »Habe ich. Es gibt mehrere
Möglichkeiten.«
    »Lassen Sie mal hören, was zur
Auswahl...«, setzte Martin an. Weiter kam er nicht. Stattdessen schnellten
seine Hände zum Armaturenbrett vor. »Passen Sie auf!«
    Mit quietschenden Reifen bogen sie
um eine Kurve, und die schrottreifen Überreste eines bunten Volkswagen Käfers
versperrten die Straße. Der Wagen lag auf dem eingeknickten Dach. Die Reifen,
einer platt, ein weiterer von der Felge gerutscht, ragten wie die Beine eines
toten Tieres in die Luft. Die Beifahrerseite war eingedrückt. Glassplitter
sprenkelten den Asphalt wie grobkörniger Schnee. Vier Motorräder (keine
Harleys, fiel Jim auf, sondern diese verfluchten
Reisfres sermaschinen) standen auf ihre Ständer gestützt
mitten auf der Fahrbahn — eines davon unmittelbar vor ihnen.
    Jim trat instinktiv auf die
Bremse. Während der SUV auf das Motorrad zuschlitterte, nahm Jim wie in
Zeitlupe zwei Dinge wahr. Zwei Zombies kauerten im Gras des Mittelstreifens und
weideten sich an den Gedärmen eines jungen Mädchens. Zwei weitere zogen den
Fahrer, einen jungen Mann, an den Haaren aus dem Wagen. Noch als die Zombies
sich überrascht umdrehten, schlitzte einer von ihnen dem Jungen die Kehle auf,
bevor er vor dem heranrasenden Fahrzeug aus dem Weg sprang.
    Martins Gebet und Jims Schrei
wurden abgeschnitten, als der Suburban in das Motorrad krachte. Metall
kreischte, Glas zerbarst. Die Airbags explodierten aus dem Armaturenbrett und
droschen auf sie beide ein.
    Jim spürte, wie die Vorderreifen
platzten und kämpfte, um die Kontrolle über den Wagen zu bewahren. Gegen
geplatzte Reifen war das beste ABS nutzlos. Der Suburban brach nach rechts aus,
durchschlug die Leitplanke und prallte gegen den mächtigen Stamm einer knorrigen
Eiche.
    »Dreckschweine«, fluchte der
Zombie mit dem Messer. »Die haben mein Motorrad
verschrottet!« Er hievte den jungen Mann das letzte Stück aus dem
Wrack des Volkswagens und ließ den Leichnam zu Boden fällen. Dann setzte er
sich in Richtung des Suburban in Bewegung.
    Sein Gefährte riss das Hemd des
Jungen auf, biss in einen Nippel der behaarten Brust und schüttelte den Kopf,
bis er sich löste.
    »Hey«, schnarrte er. »Du solltest besser sofort essen. Die Seele entweicht, und ich kann spüren,

Weitere Kostenlose Bücher