Auferstehung
Colonel Schow ließ sie kreuzigen. Danach war die gesamte
Einheit gezwungen worden anzusehen, wie ein Schwarm untoter Vögel sie in Stücke
hackte.
Skip fand, dass sie damit noch gut
davongekommen waren. Falker war einem viel schlimmeren Schicksal zugeführt
worden.
Private First Class Falker hatte
sich in eine der Nutten im Lager verliebt. Sie erwiderte seine Zuneigung nicht,
und als sie Schows persönlicher Besitz wurde, unternahm er einen misslungenen
Mordanschlag auf den Colonel.
Nachdem er gefasst worden war,
ließ Colonel Schow ein Loch in die Wand eines kleinen Geräteschuppens boh ren Falker
wurde splitternackt ausgezogen und im Stil einer Kreuzigung so an das Gebäude
genagelt, dass sein Penis durch das Loch ragte, während der Rest von ihm an der
Außenwand hing. Dann wurden ein paar Zombies zusammengetrieben und in den
Schuppen gesperrt.
Es dauerte etwa zwei Minuten, bis
die Kreaturen den baumelnden Leckerbissen entdeckten; Falker schrie wie am
Spieß und wand sich aus Leibeskräften, als sie ihn verschlangen. Dann
versuchten die Zombies vergeblich, durch das Loch mehr von ihm zu kriegen,
kamen aber nicht darüber hinaus, ein paar lose Hautlappen von seinen
verstümmelten Weichteilen zu reißen.
Falker hing dort, bis er verblutet
war, danach jagte ihm Staff Sergeant Miller eine Kugel in den Schädel, bevor er
wiederauferstehen konnte.
Nachdem Skip sich vergewissert
hatte, dass ihm die Munition nicht ausgehen würde, ließ er den Blick prüfend
über das Umfeld schweifen. Die Kampfgeräusche verebbten allmählich. An ihre
Stelle traten das Knistern von Bränden und das Stöhnen der Verwundeten und
Sterbenden. Dazwischen ertönte der abgehackte Rhythmus des Maschinengewehrs
Kaliber .50, als Lawson von seinem Posten auf dem Mehrzweckgeländewagen, dem
HumVee, ein paar Nachzügler der Zombies ausknipste.
Sergeant Ford und die Privates
First Class Kramer und Anderson schlenderten auf sie zu und scheuchten mit
vorgehaltenen Waffen zwei Frauen in Handschellen vor sich her. Sie beschrieben
einen weiten Bogen um den übel zugerichteten Leichnam, der mitten auf der
Straße lag. Der Unterleib war von den Ketten eines der Bradleys zermatscht
worden, ein Arm war grässlich verstümmelt. Dennoch weigerte sich das Ding
aufzugeben und krallte mit dem verbliebenen Arm nach ihnen.
Erschrocken schluchzten die Frauen
und pressten sich aneinander. Eine längere Salve aus Kramers M-16 vernichtete
was von dem zuckenden Kadaver noch übrig war.
»Hübsch«, stellte Miccelli mit
einem lüsternen Blick auf die Gefangenen fest. »Wo haben Sie die beiden
gefunden Sergeant Ford?«
»Sie hatten sich auf der Toilette
eines kleinen Coffeeshops vier Blöcke weiter versteckt. Wir haben schon festgelegt,
wer sie als Erster kriegt, also denk nicht mal dran!« »Wie ist die Lage?«,
wollte Anderson wissen. »Warner und Blumenthal sind da drin«, antwortete
Miccelli und deutete auf den Waffenladen. »Wilson und Robertson hat's erwischt.
Sie sind eine Gasse runtergegangen, und die Zombies haben ihnen aufgelauert.
Wilson haben sie regelrecht in Stücke gerissen. Sie haben nicht mal genug übrig
gelassen, dass er wieder aufstehen und rumlaufen konnte, wie sie es sonst tun.
Robertson war noch am Leben, als sie ihm den Bauch öffneten. Er hat sich die
Beretta in den Mund geschoben. Wir konnten nicht an ihn ran. Es waren zu
viele.«
Ford trat gegen den Bordstein und
schüttelte den Kopf. »Roman ist auch tot. Er und Thompson waren die Vorhut und
sind in einen Hinterhalt gerannt. Es erstaunt mich immer wieder, wie berechnend
diese verfluchten Dinger sein können.«
»Ist Thompson in Ordnung,
Sergeant?«, erkundigte sich Miccelli.
Der große Mann schüttelte den
Kopf. »Im besten Fall wird er ein Bein verlieren. Als wir weggegangen sind, hat
er gerade den Doc angefleht, ihn zu erschießen. Ich schätze, wenn er es nicht
macht, wird Thompson es bei der erstbesten Gelegenheit selbst tun.« Kramer
erspähte eine einsame Krähe, die sie von einem Telefonmast aus beobachtete. Mit
einer fließenden Bewegung erschoss er sie.
Schwarze Federn segelten zu Boden.
»Ich glaube, die hat noch gelebt«,
meinte Anderson.
»Jetzt nicht mehr.«
»Du bist so schrecklich still,
Skip«, fiel Ford auf.
Skip rührte sich und achtete
darauf, dem Blick des Ser-geants zu begegnen. Alle sahen ihn an, und Miccelli
sandte ihm mit einem finsteren Blick eine stumme Warnung.
»Tut mir leid, Sergeant. Ich
dachte gerade an Thompson, den armen Teufel«, log er. »Wir
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