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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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hatte
Unflätigkeiten von sich gegeben und mit dem Opfer gerungen. Die Kamera holte
die grausige Szene heran, wie er die Zähne in den Arm des Mannes grub und durch
den Ärmel des maßgeschneiderten Anzugs tief ins Fleisch biss. Ein Agent des
Secret Service zog die Waffe und richtete sie auf den untoten Oberbefehlshaber,
woraufhin ein zweiter Agent den ersten sofort erschoss. Es folgte ein heilloses
Durcheinander, als weitere Agenten das Feuer eröffneten und die Reporter
auseinanderstieben.
    Der Vizepräsident, so wurde
berichtet, erlitt im Anschluss an die Pressekonferenz einen tödlichen
Herzanfall. Eine Bestätigung darüber, ob Maßnahmen ergriffen wurden, um zu
gewährleisten, dass er nicht wieder aufstehen würde, lag nicht vor.
    Stunden später hatte jemand in
einer Machtposition (die Spekulationen darüber, wer, liefen auseinander -
manche behaupteten, der Verteidigungsminister, andere sagten, ein abtrünniger
General) befohlen, Bomben auf das Weiße Haus und das Senatsgebäude abzuwerfen,
weil sie angeblich von Zombies überrannt worden waren. Daraufhin waren
vereinzelte Scharmützel zwischen den verschiedenen Einheiten der Streitkräfte
in und um Washington entflammt, und nach dem Verlust des Pentagons am Tag
darauf hatten sich die Kampfhandlungen innerhalb des Armeeverbands wie ein
Lauffeuer ausgebreitet.
    Skip hatte wahre Horrorgeschichten
gehört, zum Beispiel über den Kapitän der U.S.S. Austin, eines
Truppentransporters mit über vierhundert Matrosen und zweihun dert auf dem
Schiff stationierten Marines. Dem Vernehmen nach hatte er die
Hinrichtung der gesamten 24. Kampfeinheit der Marines angeordnet, die sich zu
dem Zeitpunkt im Nordatlantik auf seinem Schiff befand. Er hatte ihnen Meuterei
vorgeworfen, und die Matrosen bekriegten sich mit ihnen vom Bug bis zum Heck.
Skip war erzählt worden, die Matrosen hätten die überlebenden Marines über die
Planke laufen lassen.
    Es geschah auch in anderen
Ländern. Skip verwunderte, dass noch keine Atomraketen gestartet worden waren.
Ihm waren zwar Gerüchte über kleinere nukleare Geplänkel zwischen dem Iran und
dem Irak und Indien und Pakistan zu Ohren gekommen, aber nichts, was bestätigt
wurde.
    Nach wochenlangen Gefechten
begannen die dezimierten Streitkräfte, sich zu größeren Kampfverbänden
zusammenzuschließen. Colonel Schow stand von der Kommandozentrale in Gettysburg
aus sporadisch mit General Richard Dun-bar an der Westküste in Kontakt. Der
General hatte einen Feldzug gestartet, um die Kontrolle über Nordkalifornien zu
erlangen, wobei er Zombies und Feinde gleichermaßen eliminierte. Es war ihm
sogar gelungen, mehrere Bürgerwehren im Staat zu einen und jenes Bündnis zu
nutzen, um in andere Staaten vorzudringen. Schow hatte für Pennsylvania
ähnliche Pläne. Die beiden tauschten regelmäßig Informationen aus.
    Skip hatte mit angehört, wie sie
sich über Funk unterhalten hatten, und nachdem Schow dem General seine jüngsten
Fortschritte und Siege mitgeteilt hatte, wiederholte die körperlose Stimme (die
sich gespenstisch nach Marlon Brando in Apocalypse Now anhörte)
unablässig wie das Mantra eines Wahnsinnigen: »Der General ist zufrieden.«
    Wahrscheinlich, weil er wahnsinnig war, wie Skip
wusste. Genauso wahnsinnig wie Schow.
    Sie alle waren wahnsinnig. Das
musste man sein, wenn man diesen Irrsinn überleben
wollte.
    Gettysburg war sicher. Die Stadt
war von den Untoten gesäubert worden, und jene, die an Krankheiten,
Verletzungen oder natürlichen Todesursachen starben, wurden sofort entsorgt,
indem die Leichen verbrannt wurden.
    Nach der ursprünglichen
Säuberungsaktion hatten sie versucht, den Großteil der Stadt mit Stacheldraht
zu umzäunen, außerdem hatten sie Minen auf den umliegenden
Bürger-kriegsschlachtfeldern gelegt. Allerdings hatten sich diese
Verteidigungsmaßnahmen als hoffnungslos unzulänglich gegen die lebenden Toten
erwiesen. Ganze Horden von Zombies strömten einfach über den Stacheldraht
hinweg und schlitzten sich dabei ungerührt in Fetzen. Noch schlimmer waren
jene, denen von Minen die Beine weggesprengt wurden, denn sie schleppten sich
auf der Suche nach Beute mit den Armen weiter über die Felder.
    Schließlich waren um das gesamte
Lager Wachen postiert worden, um dessen Sicherheit zu gewährleisten. Der
Stacheldraht und die Minen blieben als halbwirksames Frühwarnsystem - und um
plündernde Motorradgangs und Überlebende fernzuhalten.
    Durch die Lande ziehende Biker und
Abtrünnige waren nicht das einzige

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