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Aufregende Leidenschaft

Aufregende Leidenschaft

Titel: Aufregende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Stuart
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Diamond sie durch das Gewirr der voll besetzten Tisch zog. Don Salvatore sah ihr nach, und hinter ihm hatte sich eine Phalanx aus Männern in dunklen Anzügen aufgebaut. Sally wusste, dass er nur mit den Fingern zu schnippen bräuchte, und sie und Diamond würden keinen Schritt mehr machen. Sie begann zu frösteln.
    Diamond achtete nicht auf ihre Reaktion, sondern zog sie mit sich nach draußen, ohne die gefährlich aussehenden Männer eines Blickes zu würdigen.
    Der Abend war kühl. In der Luft hing feuchter Nebel aus der Bucht. Sie hatte keine Ahnung, wo ihr Alfa stand, und Diamond schien es egal zu sein. Er hastete mit ihr auf seinen verbeulten VW zu.
    Als er ihr Zögern registrierte, blieb er stehen. „Was zum Teufel ist los?“, fragte er. „Falls Sie sich Sorgen um Ihren Wagen machen, lassen Sie es. Es gibt jetzt wichtigere Dinge.“
    Sie öffnete den Mund, um zu widersprechen, musste aber entsetzt feststellen, dass ihr die Stimme nicht gehorchte. „Ich … ich … ich“, stammelte sie und fühlte, wie heiße Tränen ihr übers Gesicht liefen. Sie weinte nie. Sie würde nicht vor Sam Spade weinen.
    Die Tränen liefen ihr in den Ausschnitt. Sie zitterte, ihre Zähne klapperten, und sie hätte sich am liebsten wie ein Baby zusammengerollt.
    Diamond warf ihr einen Blick zu, seufzte gedehnt und hob sie auf die Arme. Die romantische Ritterlichkeit dieser Aktion verblüffte sie so sehr, dass sie sich kurzzeitig beruhigte, doch als sie auf dem Beifahrersitz des Käfers saß, zitterte und weinte sie wieder.
    Die Rückfahrt zum Anwesen der MacArthurs war endlos. James drehte die Heizung voll auf, doch sie wärmte Sally nicht. Er reichte ihr eine Handvoll Papierservietten, die er aus einem Schnellrestaurant mitgenommen hatte, doch sie hielten die Tränen nicht auf. Als sie vor dem großen Haus hielten, schämte Sally sich so sehr, dass sie sich kaum bewegen konnte.
    Erneut hob er sie auf die Arme und trug sie scheinbar mühelos über die breiten Stufen zur Tür. Jenkins öffnete, und Sally registrierte seine besorgte Miene, als Diamond an ihm vorbei zur langen, geschwungenen Treppe eilte.
    „Wo ist ihr Schlafzimmer?“, fragte er und ging nach oben.
    „Dritte Tür links“, antwortete Jenkins. „Soll ich ihr etwas bringen?“
    „Einen Brandy“, sagte Diamond ein wenig atemlos. Sally bereute sofort, dass sie mittags Käsekuchen gegessen hatte, doch langsam legte sich die Angst, und sie begann, die Situation zu genießen.
    Er stieß die Tür auf und schaltete gar nicht erst das Licht an, sondern ging sofort zu dem riesigen Himmelbett. Er blieb davor stehen.
    Sie sah mit tränenfeuchten Augen zu ihm auf, die Lippen zitternd und leicht geöffnet.
    „Warum sehen Sie mich so an?“, fragte er gereizt.
    „Ich mag nicht nur Krimis“, sagte sie. „Auch ‚Vom Winde verweht‘ gefällt mir.“
    Sie konnte es kaum glauben, aber der Mann lächelte tatsächlich. Wenn sie wirklich so impulsiv gewesen wäre, wie die Leute glaubten, hätte sie sich auf der Stelle in ihn verliebt.
    „Ja“, sagte er, „aber eins vergessen Sie dabei. Ich bin Philip Marlowe, nicht Rhett Butler.“ Er ließ sie aufs Bett fallen.
    Und dann war er fort. Kein Gutenachtkuss, aber den brauchte Sally eigentlich nicht mehr. Kein Mann war je so energisch gewesen, sie zu ihrem Bett zu tragen. Das hier war mehr als vielversprechend, es war hoffnungsvoll. Mit einem glücklichen Seufzen kuschelte sie sich aufs Bett und fragte sich, wie Diamond wohl aussähe, wenn er wie Rhett Butler gekleidet wäre.

4. KAPITEL
    J ames nahm zwei Stufen auf einmal, um der Versuchung namens Sally zu entkommen. Als er unten ankam, läutete das Telefon.
    Er wollte es ignorieren. Sicher hatte Sally einen Apparat im Schlafzimmer. Doch das Läuten hörte nicht auf. James ging zur Tür, blieb stehen, machte kehrt und riss den Hörer von der Gabel.
    „Ja?“, bellte er hinein, ohne sich mit Nettigkeiten abzugeben.
    „Ist dort das MacArthur-Anwesen?“, fragte eine leicht herablassende Stimme.
    „Wer will das wissen?“
    „Isaiah MacArthur persönlich will das wissen!“
    Der Unmensch, vor dem Sally ihre Schwester beschützen wollte. „Ich denke, Sie sind im Fernen Osten“, sagte Diamond vorwurfsvoll.
    „Ich bin früher zurückgekommen. Mit wem spreche ich?“
    James überlegte kurz. „James Diamond. Ich bin ein Freund Ihrer Tochter.“
    „Welcher?“
    „Welcher Freund?“
    „Welcher Tochter?“
    „Sallys Freund.“
    „Oh Himmel, nicht schon wieder ein Verlobter“,

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