Aufregende Leidenschaft
bereiten Ihre Diäten und Übungsprogramme vor.“
Der kleine Mann schüttelte den Kopf. „Keine Diäten, keine Übungen. Wir sind geschäftlich hier, nicht um uns westlichem Unsinn zu unterziehen.“
Barbie blinzelte verwirrt mit ihren großen schwarzen Augen. „Das muss ich mit meinem Chef besprechen …“
„Tun Sie das. Aber jetzt zeigen Sie uns die Zimmer und schicken Sie jedem meiner Leute Champagner.“
„Wir haben keinen Champagner“, rief Barbie hilflos. „Dies ist eine Gesundheitsfarm, kein Urlaubshotel. Ich glaube, Sie haben einen Fehler gemacht …“
„Ich glaube, Sie haben den Fehler gemacht“, erwiderte der Mann mit ruhiger, strenger Stimme, und Barbie wurde unter ihrer Bräune blass. Er schnippte mit den Fingern und ging mit seinem Gefolge zur Tür.
„Mr Li!“ Am anderen Ende der Halle tauchte jemand auf. „Verzeihen Sie, dass ich nicht hier war, um Sie persönlich zu empfangen. Willkommen in ‚Desert Glory‘.“ Ein elegant gekleideter junger Mann ging selbstsicher auf die Gruppe zu. Vincenzo Calderini, genannt Vinnie die Viper, aalglatt und charmant wie immer. Sally wich hinter die Kübelpflanze zurück.
Mr Li war noch nicht besänftigt. „Ihre Angestellte wusste offenbar nichts von unserer Ankunft.“
„Sie ist gerade erst informiert worden und kennt keine Details. Das ist das Schöne am ‚Desert Glory‘, Mr Li. Wir halten alles getrennt. Je weniger Leute das gesamte Konzept erfassen, desto sicherer sind wir. Stimmt’s, Barbie?“
Barbie blinzelte. „Ja, Sir“, antwortete sie automatisch, obwohl sie offenbar nicht wusste, wovon er redete.
„Wenn Sie und Ihre Begleiter mir jetzt folgen, werde ich dafür sorgen, dass Sie es bequem haben. Wir haben die besten Zimmer reserviert, die besten Köche eingeflogen …“
Die elegante Frau zischte etwas. Mr Li verzog das Gesicht. „Meine Frau möchte wissen, was mit unseren Zigaretten ist.“
Vinnie sah ihn betrübt an. „Ich fürchte, da hat Barbie recht. Wir dürfen das Rauchen nicht gestatten. Dies soll eine Gesundheitsfarm sein, und Zigarettenrauch lässt sich schwer verbergen. Ich dachte, darauf wäre hingewiesen worden, als dieses Treffen arrangiert wurde.“
Mr Li nickte nur, und Vincenzo sprach weiter. „Ich verstehe Ihr Missfallen. Selbst mein Vater muss ohne seine gewohnten Zigarren auskommen, wenn wir hier ein Treffen abhalten. Aber die Unannehmlichkeit wird durch die Sicherheit mehr als ausgeglichen. Unsere Fitness-Studios sind hochmodern eingerichtet. Die Laufbahnen und Übungsgeräte …“
„Wir sind nicht hier, um Übungen zu machen. Wir sind wegen des Falken hier.“
„Natürlich. Und um eine Übereinkunft zu unterzeichnen.“
Mr Li sah sich verächtlich um. „Und um eine Übereinkunft zu unterzeichnen. Vorausgesetzt, die von Ihnen verlangte Geste des guten Willens fällt nach unserem Geschmack aus. Wo ist der Falke?“
„Morgen“, sagte Vinnie. „Bis dahin lassen Sie mich Ihnen zeigen, was die amerikanische Gastfreundschaft bietet.“
Mr Li bewegte sich nicht. Einer der anderen Männer murmelte etwas. Etwas, worauf die Drachenlady mit einer scharfen Bemerkung reagierte. Mr Li nickte. „Sie haben bis morgen Zeit, Mr Calderini.“
Vinnie lächelte sein gewinnendstes Lächeln. „Ich wusste, dass Sie es einsehen würden. Hier entlang.“ Er hob den Arm.
Mit besorgter Miene folgte Barbie der Gruppe.
„Vinnie die Viper?“, fragte Diamond, als sie fort waren.
„In Fleisch und Blut. Ich möchte wissen, wo Lucy steckt“, sagte Sally.
„Ich auch. Eins ist klar: Er weiß, dass er den falschen Falken hat. Sonst hätte er ihn gleich überreicht. Die Bho Tsos sind schon jetzt schlecht gelaunt, und je länger sie ohne Zigaretten sind, desto missmutiger werden sie. Apropos …“ Er ging durch die leere Halle zum Schreibtisch und griff nach dem Korb mit den konfiszierten Zigaretten.
„Diamond!“, sagte Sally entsetzt. „Wie tief kannst du sinken?“
„Ziemlich tief“, gab er zu und öffnete das juwelenbesetzte Etui. „Aber nicht tief genug, um chinesische Zigaretten zu rauchen.“ Angewidert ließ er das Etui zurück in den Korb fallen und drehte sich schulterzuckend um. Dann wurde seine Miene starr.
„Warum siehst du mich so an?“, fragte sie irritiert.
Erst jetzt hörte Sally, dass hinter ihr jemand schwer atmete. Jemand, der nichts Gutes im Schilde führte. Diamond wollte offenbar flüchten, und sie fragte sich, ob sie es beide zum Wagen schaffen würden.
Aber sie durfte Lucy nicht
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