Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
in der Limousine saß) hoben Xander hoch und warfen ihn förmlich in das Auto.
Für einen kurzen Moment dachte er darüber nach, seinem gerechten Ärger Luft zu machen, aber dann sah er sie zum ersten Mal ohne einen Gedanken an Chris an, ohne die Aufregung des Spiels in seinem Blick und ihm wurde klar, dass sie… dankbar waren. Das Team machte sich gut, was zu einem großen Teil sein Verdienst war und sie waren ihm dankbar dafür. Sie wollten, dass er Spaß hatte.
„Ich schätze, ein Bier kann nicht schaden“, murmelte er gutmütig. „Lasst mich nur kurz meinen Fahrer anrufen und ihm sagen, wo wir hinfahren, damit er hinkommen und etwas essen kann.“
Das Team brach in Jubel aus, sogar die zweite Besetzung (denn einige von ihnen waren auch in der Limo) und am Ende hatte Xander tatsächlich seinen Spaß.
Während er sich warme, kuschelige Gedanken machte (sie kamen nicht von dem Bier, er hatte nur eins gehabt), kam Burkins zu ihm, der an seinem dritten oder vielleicht auch sechsten Bier arbeitete und versuchte mit lauter, alkoholisierter Stimme eine ´private´ Konversation mit ihm zu führen.
„Du bist ´n guter Kerl, Xander“, sagte er. „Du und Edwards, ihr seid gute Kerle. Du hältst dich über Edwards auf dem Laufenden?“
„Ja“, sagte Xander mit einem schwachen Lächeln. Tatsächlich hatte er Chris ein paar SMS geschrieben, um ihm zu erklären, warum er in dieser Nacht nicht mehr kommen würde. „Er erholt sich langsam.“
Burkins nickte schwermütig. Seine dunkle Haut glänzte im schwachen Licht der Bar. „Schau, darum geht's ja. Du und Edwards. Ihr seid nicht nur Kumpel, weißt du, was ich meine?“
Früher hätten diese Worte Xander in Panik versetzt, aber jetzt nicht mehr. Er hatte keine Angst. Er hatte wirklich nichts mehr zu verlieren, das er nicht freiwillig aufgeben würde und es kümmerte ihn nicht mehr, wer Bescheid wusste.
„Das ist mir bewusst“, sagte er trocken, während Aames dazu kam, seine hellbraunen Züge nicht annähernd so entspannt oder verschwitzt wie die von Burkins.
„Sag so was nicht“, zischte er Burkins an. „Mann, wenn der Trainer davon Wind bekommt… halt die Fresse.“
Burkins zuckte mit den Achseln. „Du weißt Bescheid“, lallte er. „Ich weiß Bescheid. Macht keinen Unterschied, mein Bruder.“
Xander bekam eine äußerst betrunkene Umarmung und musste lächeln. Er war sich ziemlich sicher, dass Burkins keine Ahnung hatte, worüber er sprach.
Aber dann öffnete Aames den Mund und bewies, dass sie beide Bescheid wussten.
„Mann, Burkins, du bist der dämlichste Hurensohn auf diesem verdammten Planeten. Red´ doch nicht vor den ganzen Leuten hier darüber. Wir haben unter vier Augen darüber geredet und wir hatten uns doch geeinigt, dass es uns verdammt noch mal egal wäre. Und jetzt lass Xander in Ruhe, damit er sein Höflichkeitsbier austrinken und dann verschwinden kann. Umso schneller kann er zu Edwards gehen, okay?“
Xander sah auf, plötzlich aufmerksam. „Was ist euch verdammt noch mal egal?“, fragte er, seine Stimme gefährlich ruhig.
Aames starrte seinen betrunkenen Teamkollegen an, schluckte schwer und sagte genauso ruhig: „Schau, Mann. Es ist in Ordnung, okay? Ihr Jungs… wir checken das. Wir checken das. Er ist nicht dein Kumpel, er ist nicht dein Bruder, er ist mehr als das. Schau, Xander, wir mussten nicht sehr genau hinsehen, um zu kapieren, dass es dir das Herz gebrochen hat, als er weggegangen ist.“
Xander schluckte und hob die Augenbrauen. „Und?“
Aames hob die Schultern. „Mann, du führst uns durch die Play-Offs, wie Eltern ihre Kinder durch den Zoo führen. Es ist mir völlig egal, was du machst oder mit wem du es machst, wenn du frei hast. Das ist deine Sache, klar? Darüber mache ich mir keine Gedanken.“
Aames hielt seine Bierflasche hoch, um ihm zuzuprosten und Xander grinste erfreut. „Auf keine Gedanken“, sagte er, nur für Aames Ohren und sie stießen in gegenseitigem Einverständnis mit ihren Flaschen an.
Und das war sein Stichwort. Er hatte seinem Fahrer eine SMS geschrieben und da er schon gepackt hatte und bereit war zu gehen, machten sie sich auf den Weg zum Flughafen.
E S WAR Chris mit der Party ernst gewesen. Am nächsten Morgen hingen überall lila Banner und es gab für ihn gekühlte Limonade. Wenigstens die Krankenschwestern waren in der Lage, ihre Enttäuschung darüber, dass Denver gegen New York verloren hatte und damit ausgeschieden war, beiseite zu schieben und
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