Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Krankenhauses fuhr. „Oder vielleicht doch, aber ich glaube, das ist etwas, was du von meinem Bruder hören solltest. Ich weiß, dass du es warst, der uns in den letzten vier Tagen zusammengehalten hat und ich verstehe einfach nicht, warum dir das nicht klar ist. So, hier. Steig aus und sag Mandy und meiner Familie, dass sie herunterkommen sollen. Ich werde sie für eine Weile nach Hause bringen, damit du ihn für dich allein hast.“
„Mandy und deine Familie? Wen von ihnen packst du aufs Dach?“, fragte er, während er sich selbst vom Beifahrersitz entfaltete.
Penny zog eine Grimasse. „Mandy, aber wir packen ihren dürren Hintern in den Kofferraum. Und jetzt beweg dich!“
Xander gehorchte mit einem leichten Lachen und war heiter und fröhlich, als er Chris´ und Pennys Familie küsste und Mandy umarmte, bevor er sie wegschickte.
„Wie geht es ihm?“, fragte er Mandy leise. Vielleicht war Chris vor Mandy etwas herausgerutscht, was er von seiner Familie geheim hielt.
„Total deprimiert“, murmelte Mandy. „Ich habe mit ihm zusammen im Internet nach coolen Rollstühlen gesucht. Die Ärzte sagen, dass er für mindestens ein Jahr einen brauchen wird, weißt du? Wir haben nach Aluminium und königsblau gesucht und Elektrik und so Zeug… aber dann kam der Doktor herein und sagte, das wäre ja alles gut und schön, aber wir bräuchten als erstes einen, in dem er seine Füße hochlegen kann, weil er die ersten paar Monate so wird herumfahren müssen. Und das hat ihn wieder traurig gemacht.“
Sie seufzte und legte ihren Kopf auf Xanders Arm, während Xander zusah, wie Chris seiner Mutter zum Abschied einen Kuss aufdrückte.
„Weißt du, das Einzige, was ihn glücklich macht, ist der Gedanke, dass du nächste Woche spielst. Ich meine, er plant sogar eine Party. So etwas habe ich noch nie erlebt, du etwa?“
Xander lächelte sie an und schob all die Schmetterlinge in seine Füße, damit sie ihm Flügel verleihen konnten. „Na dann, Süße, sollte ich mich besser darauf vorbereiten, für unseren Jungen eine gute Show abzuliefern, oder?“
„Mach das, Papi. Und ich tanze dann an der Seitenlinie für dich, ja?“
Xander verpasste ihr einen Kuss auf die Haare, sagte zu Jed und Andi auf Wiedersehen und dann, endlich, hatten er und die Liebe seines Lebens ein wenig Zeit für sich allein.
Gott, er war unglaublich nervös.
„Du siehst schon viel besser aus“, sagte er mit gebeugten Schultern, wie immer, wenn er sich wünschte, kleiner zu sein.
Chris´ lädiertes Gesicht hatte Farbe bekommen und wirkte sehr bewegt, aber seine Augen waren von den Medikamenten benebelt und seine Lippen vor Schmerzen angespannt.
„Halt die Klappe und komm her.“
Xander gehorchte, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich in die Nähe des Kopfendes. Chris gab ihm die Hand, die sich für Xander sehr verkrampft anfühlte, deshalb packte er sie ganz fest und schüttelte die Spannung heraus.
„Tut mir leid“, sagte Chris undeutlich und Xander war sich ziemlich sicher, dass er völlig erschöpft war, nur weil er den ganzen Morgen wach gewesen war.
„Macht nichts.“
„Halt den Mund, Mistkerl. Es tut mir leid, dass ich das Auto zu Schrott gefahren habe und zu viel getrunken habe und dass ich dir Basketball verdorben habe …“
Xander konnte es nicht ertragen. „Das hast du nicht“, sagte er und küsste seine straffe, knochige Hand. „Du hast mir gar nichts verdorben. Unser ganzes Leben lang hast du alles für mich schöner gemacht, wie könntest du mir irgendetwas verderben?“
„Lass mich gefälligst meine Entschuldigung zu Ende bringen, verdammt!“ Chris war wirklich aufgeregt, so dass der Monitor, an dem er hing, zu piepen begann. Also gab Xander nach und küsste noch einmal seine Hand. „Ich … ich war nie so stark wie du, Xander. War ich nicht. Und jetzt ist unser ganzes Leben …“
„Noch vor uns“, sagte Xander und meinte es auch so. „Es liegt noch vor uns. Du erholst dich, ich spiele ein paar Spiele und… Gott, Chris. Es gibt nichts, was wir nicht tun können, oder? Eine Stiftung gründen? Hunde züchten? Alles was du willst. Du hast das Köpfchen und ich die Muskeln… wir sind ein Team. Nur eben nicht mehr auf dem Spielfeld.“
Chris nickte und als Tränen – der Schwäche, der Anstrengung, des Schmerzes, Xander wusste es nicht – seine Wangen hinunter liefen, beugte Xander sich nach vorne und übernahm die Führung, weil er jetzt wusste, dass er dazu in der Lage war.
„Hör mir zu“,
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