Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

sagte er leise. „Du kannst nicht mehr spielen. Du weißt das und ich werde dich nicht anlügen, Baby. Es wird schlimm, es wird weh tun. Aber weißt du was? Ich werde da rausgehen und auch für dich Spielen, okay? Ich werde dich jedes Spiel mit auf das Spielfeld nehmen. Du kannst dich zurücklehnen, dich erholen und dir sicher sein, dass jeder Wurf nur für dich ist. Mein ganzes Leben lang war alles, was ich wollte nur Basketball und du. Jetzt bist es nur noch du. Ich werde spielen, aber nur für dich, okay?“
    Chris nickte, schloss die Augen ganz fest und hielt einen erstickten Laut zurück. „Gott, Xander“, rasselte er. „Ich will unbedingt, dass du da raus gehst und für dich selber spielst.“
    „Gut, dann mache ich das eben auch“, sagte Xander als ob das wirklich Sinn ergäbe. „Aber danach… selbst wenn ich noch mal einen Vertrag unterschreibe, selbst wenn ich weiter spiele, werden wir mehr Zeit für uns haben, verstehst du mich? Wir werden essen gehen und Händchen halten. Wir werden verreisen und gemeinsam in jedem Hotelzimmer wohnen, das uns gefällt. Wir werden mehr haben als nur Basketball und wir werden es lieben, weil wir es zusammen tun werden, okay?“
    Chris schüttelte den Kopf und es war offensichtlich, dass er keine Ahnung hatte, worüber Xander sprach, aber das würde er. Xander würde es ihm verständlich machen.
    „Keine Sorge, Baby. Jetzt schlaf ein wenig. Ich bin da.“
    „Ich liebe dich, Xan.“
    „Ich liebe dich auch, Chris.“

    C HRIS Schloss die Augen und Xander begann, Pläne zu schmieden, wie es nach dem Profi-Basketball weitergehen sollte.
    Ihn zu verlassen, um die Play-Offs gegen Boston zu spielen, war leichter als er gedacht hatte. Vielleicht weil Chris Fortschritte machte, wenn auch nur kleine und Xander begann, sich im Krankenhaus nutzlos und eingesperrt zu fühlen, wenn er seinem Geliebten beim Schlafen zusah, aber das war nicht der hauptsächliche Grund. Der Hauptgrund war, dass es höchstens eine Trennung von acht Tagen sein würde und Xander dann sofort wieder an seiner Seite wäre.
    Penny und Mandy kamen mit ihm nach Sacramento zurück, jetzt wo Chris das Schlimmste überstanden hatte, weil sie beide arbeiten mussten und weil Mandy mit den Cheerleadern trainieren musste, damit sie auftreten konnte. Xander verbrachte den Flug damit, über das Spiel nachzudenken.
    Er begann zu glauben, dass er vielleicht, so wie der Neuling aus Chris´ Team, keine Angst haben musste und nichts zu verlieren hatte. Und so spielte er auch, alle vier Spiele.
    Die Zeitungen hatten ein spannendes Finale vorausgesehen, vielleicht sogar eine Serie von sieben Spielen, aber Xander prügelte das Team rücksichtslos über das Spielfeld. Im Fernsehen wurden sie sogar ausgepiepst, weil ihr Mantra, ´Befördere den beschissenen Ball über das beschissene Spielfeld und in das beschissene Netz!´ laut genug und deutlich genug war, um über das Mikro gehört zu werden. Das ganze Team bekam ein Bußgeld aufgebrummt, aber niemanden interessierte das.
    Die Sacramento Kings hatten es in den letzten zehn Jahren zweimal in die Play-Offs geschafft, aber nur, weil Karcek und Edwards das Spielfeld regiert hatten. Sie hatten es seit fast 50 Jahren nicht durch die erste Serie geschafft und damals waren sie noch in Kansas City und nicht in Sacramento gewesen, also zählte das nicht. Die Presse sagte, sie stünden in Flammen. Leo heulte bei fast jedem Spiel, weil es, wie er sagte, so wunderschön war. Xander katapultierte sich einfach in die Luft, als hätte er nichts zu verlieren, wenn er wieder aufkam. Und wie konnte er auch etwas zu verlieren haben? Chris würde leben und er spielte Basketball, es gab nur noch das Hier und Jetzt.
    Als das vierte Spiel beendet war (es fand in Boston statt) und das Team die Umkleide verließ, um zu feiern, packten Burkins und Aames ihn von zwei Seiten. „Jetzt lass doch mal das verdammte Telefon sein und steig in die Limo, Karcek!“, schnappte Burkins. „Oder müssen wir dich vielleicht fesseln und zur Siegesfeier tragen?“
    Xander lächelte und die nächsten Worte kamen wie von selbst aus seinem Mund. „Danke Jungs, wirklich, aber ich habe gerade einen Flug nach Colorado gebucht, damit ich nach Chris sehen kann, okay?“
    Aames und Burkins warfen sich einen Blick zu. Dann stiegen sie aus der Limo, gefolgt von Wilson und Pollack und bevor Xander wusste wie ihm geschah, hatte Aames sich sein Handy geschnappt und die anderen drei (angefeuert von einem verletzten Oswald, der