Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Schwarz. Du siehst wie eine Anime-Figur aus, weißt du das?“
Xander konnte nicht sprechen. Chris´ Augen waren noch immer von tiefem Dunkelbraun. Der Rest von ihm war immer noch Silber und Gold – goldene Haare und silberne Haut, mit der gelegentlichen Sommersprosse. Dieser volle, weiche Mund.
Er senkte seinen Kopf um diesen Mund zu kosten, als Chris sich mit der Zunge über die Lippen fuhr. Es sah so aus, als wollte er, dass Xander etwas sagte, bevor sie sich küssten, aber alles, was er rausbrachte war: „Ich bin nicht hübsch.“
„Du bist schön“, hauchte Chris an seinem Mund und sie waren zu knapp vor einem Kuss, als dass Xander darüber diskutiert hätte.
Dieses Mal war es besser, sicherer. Diesmal ließ Xander seine Zunge in Chris´ Mund gleiten und Chris öffnete sich für ihn. Xander schlang seine Arme um Chris Schultern, Chris stöhnte und lehnte sich an ihn. Ihre Körper pressten sich warm, weich und fest aneinander. Chris stöhnte, erschauerte und zog sich dann widerwillig zurück.
„Leute von unserer Schule wohnen hier“, sagte er leise. „Ich würde sagen, Scheiß drauf, aber –“
“Basketball.”
“Ja, Basketball.” Chris und Basketball. Er brauchte sie beide. Der Trainer redete über das Stipendium, als hätte er es bereits in der Tasche und plötzlich sah Xander ein Leben vor sich, von dem er bisher nur hatte träumen können.
All diese Leute, die in schönen Häusern mit Vorgärten lebten und gute Jobs hatten. Das College konnte ihm all das verschaffen. Basketball konnte ihm das verschaffen. Es war ein strahlender, ein glänzender Gedanke, beinahe zu fantastisch um daran zu glauben.
Mit Chris Hand in Hand eine Straße entlang zu gehen, konnte all das zerstören. Chris wusste das. Sie hatten ein Jahr damit verbracht, über das College nachzudenken, hatten darüber geredet, das selbe zu besuchen und an Xanders Noten zu arbeiten. Chris wusste, wie viel es ihm bedeutete.
Xander machte einen Schritt zurück, streckte den Arm aus und fuhr mit seinem Daumen über Chris´ Unterlippe.
„Wir sind sowieso die Einzigen, die es wissen müssen“, sagte er und meinte es so.
Chris war sein bestes, intimstes, wunderbarstes Geheimnis. Xander hatte das Gefühl, wenn er sie beide dem harten Licht der Wirklichkeit aussetzte, dann würden sie in Rauch aufgehen und sich im Gekreische der Menge verlieren.
Da grinste Chris, komplett unberührt. „Komm schon, Xan, meine Mom macht heute Frühstück. Ich weiß, dass sie dich sehen möchte.“
Er drehte sich um und lief ins Haus und Xander folgte ihm verwirrt.
Sie gingen ins Haus und Xander konnte tatsächlich Pfannkuchen riechen. Andi sah vom Herd auf und strahlte ihn an.
„Xander! Meine Güte! Ich bin so froh, dich zu sehen. Ich meine –“ Sie schüttelte ihren Kopf und ihre Augen strahlten ein bisschen zu sehr. „Mein Gott, es tut mir so leid, dass ich dich letztes Mal so einfach habe stehen lassen. Komm her.“ Sie streckte die Arme aus und Xander fühlte sich verpflichtet, ihr entgegenzukommen. Plötzlich wurde er umarmt, eingehüllt, obwohl Chris´ Mutter nur ungefähr einsfünfundsechzig groß war.
„Xander!“ Plötzlich war auch Jed da und Xander wurde umarmt wie ein Familienmitglied. Er lächelte sie leicht an und wurde rot – sehr rot. Sein Körper war ... hungrig. Ausgehungert. Fast so ausgehungert nach Berührung, wie es sein Körper damals nach Essen gewesen war, als Christian und er gezwungen gewesen waren, dem Trainer alles zu sagen.
„Schön, euch zu sehen“, murmelte er. Er fühlte sich unwohl, aber gleichzeitig genoss er jeden Moment. Das bedeutet also Familie, dachte er verwundert. Das bedeutet Güte. Er musste sich das unbedingt merken, so, dass er als Erwachsener ein Zuhause schaffen konnte, das sich genauso anfühlte.
Er hatte eine plötzliche Vision von sich und Christian, wie sie Pfannkuchen machten und Christians Eltern das Frühstück servierten. Gott, wie sehr er sich ein Zuhause, wie das hier, wünschte.
Er machte einen Schritt zurück, weil er sich merkwürdig fühlte und sah sich nach Penny um. Er hatte die Gesellschaft von Christians kleiner Schwester das letzte Jahr hindurch genossen. Sie war mit sich selbst beschäftigt (wie es für eine Zwölfjährige völlig normal war, genauso wie eine Besessenheit für Make-up und ein andauerndes Gefühl der Überlegenheit) Aber sie war auch lustig und er hatte gesehen, dass sie Christian in Mathe Nachhilfe gab. Außerdem war sie geduldig und achtete sehr
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