Aufs Spiel gesetzt (German Edition)
Mittagessen präsentiert, die nicht besonders subtil angedeutet hatten, dass er lieber aufhören sollte, mit dem armen Jungen herumzuhängen, wo er doch so viel bessere Möglichkeiten hatte.
„Aber da kannst du auch nicht wohnen bleiben“, sagte er entschlossen und Xander sah ihn hilflos an. Chris´ Eltern würden ihn wahrscheinlich auf der Couch schlafen lassen, solange es nötig war, aber Xander wollte das nicht. Chris ... Chris respektierte ihn irgendwie. Xander wollte nicht irgendein nutzloses Insekt sein, dass Chris´ Familie aussaugte. Xander hatte nur eine verschwommene Vorstellung von solchen Dingen. Er hatte ja auch nur zwei Anhaltspunkte. Es gab den Dreck und die Leere seines eigenen Zuhauses und die Herzlichkeit und Bequemlichkeit von Christians. Die Erwachsenen in Chris´ Zuhause waren echte Partner. Sie kümmerten sich. Xander war gar nicht bewusst, dass er gerade mal fünfzehn war. Er wusste nur eins: Wenn er jemals mit ... mit Chris zusammen sein wollte, dann wollte er kein Schmarotzer sein oder eine Last oder eine gute Tat.
Er wollte ein Partner sein.
„Eine Wohnung“, sagte er strahlend. „Ich werde ... wir können einen Ausweis fälschen oder so was. Ich kann mir eine Wohnung suchen. Sie ... sie würde nicht wissen, wo ich bin. Es wäre ihr egal. Ich ... Ich muss nur –“
Chris sah ihn mit großen, strahlenden Augen an, als ob das Sinn ergäbe, als ob sie nur mit ein paar Wünschen wirklich die Welt verändern könnten.
„Ich muss nur spielen können“, sagte er hilflos und als Chris´ Blick sich ein wenig verdunkelte, liebevoll wurde, wusste Xander, dass er das Falsche gesagt hatte, aber er konnte die richtigen Worte einfach nicht finden.
„Ja, das schaffen wir“, sagte Chris und nickte.
Xander wurde plötzlich sehr bewusst, dass sie am Haus eines Fremden lehnten, ihre Körper aneinander gepresst, ihre Hände ineinander verschlungen, wie die eines Liebespaares.
„Können wir –“ Oh Gott, wie er es hasste zu fragen. „Wir müssen gehen, aber können wir –“ Er brauchte es. Chris´ Lippen waren geschwollen und er schmeckte so ... so wunderbar. So warm und sonnig. Xander wollte ihn noch einmal schmecken, nur um sicher zu gehen, dass es kein Fiebertraum gewesen war, keine Illusion, heraufbeschworen von Verzweiflung, während er sich unter die Treppe beim Trockner kauerte.
Chris´ Mund war wieder auf seinem. Er ließ Chris´ Hand los, schlang seine Arme um den schmaleren, schlankeren Körper und zog seinen Freund, seinen Retter, tief hinein in alles, was er geben konnte. Verlass mich nicht, Chris. Lass nicht zu, dass ich dich verlasse. Ich brauche das. Ich brauche dich. Ich würde alles tun, die Erde bewegen, bei meiner Mutter ausziehen, mir eine Wohnung suchen, alle meine Kurse bestehen, alles, nur bleib genau hier, für immer.
Gott ... oh Gott ... oh Gott … er schmeckte so süß.
Sie zogen sich schwer atmend zurück und plötzlich waren Chris Hände dabei, Xanders T-Shirt glatt zu streichen und seine Mundwinkel abzuwischen und Xander ertappte sich dabei, dass er dasselbe für Chris tat. Sie mussten sich präsentabel herrichten, dachte Xander schwindelig. Sie konnten schließlich nicht riskieren, dass die Schüler erfuhren, dass ihre beiden Basketball-Stars Spucke miteinander tauschten, oder? Oh Gott. Niemand durfte es wissen. Chris starrte ihn an und trat zurück. Er sah ein wenig verlegen aus und ein wenig spitzbübisch, einfach wunderbar und Xander wollte es der ganzen Welt verraten.
„Verlass mich nicht, okay?“, sagte er, bevor er sich zurückhalten konnte.
Christian sah verwirrt aus. „Okay, Großer. Ich dachte zwar, der ganze Sinn der Übung wäre, dass du mich nicht verlässt, aber gut.“
Xander zuckte mit den Schultern, erschauerte und streifte Chris Lippen ein letztes Mal mit seinem Daumen. „Egal wie rum, es wäre schlecht.“
Chris nickte, packte seine Hand und ließ sie wieder los. „Ich hab dich, okay? Wir sind zusammen. Alles ist gut. Aber wir kommen zu spät. Und wir müssen doch heute diese Ex in Algebra bestehen.“
Xander nickte. Beide lauschten und gingen dann vorsichtig zum Ende des Spalts zwischen Hecke und Haus. Xander ging zuerst hinaus, sah sich um und sagte dann: „Komm raus, die Luft ist rein.“
Chris kam um die Ecke, sie warfen sich ihre Rucksäcke über und begannen zu laufen, um die Schule noch vor den Massen zu erreichen.
Ein Leben in der Mülltüte
S IE schafften es gerade so, eine Wohnung zu bekommen. Chris musste die
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