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Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Aufs Spiel gesetzt (German Edition)

Titel: Aufs Spiel gesetzt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Lane
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Christian erstarrten, aus Angst, entdeckt zu werden. Sie sahen sich an und fragten sich, was sie hier taten und was es eigentlich war, das entdeckt werden könnte. Es war Chris, der sich als erster bewegte; vielleicht wusste er, dass Xander sich nicht sträuben würde, wenn sie den Anderen so nahe waren. Vielleicht war es die Art wie Xander in seine Augen sah: mit einer Mischung aus Verwunderung, Hoffnung und Schrecken. Xander hatte ihn nie gefragt, nicht einmal in all den Jahren die folgten, warum er es getan hatte. Er hatte einfach zu viel Angst vor der Antwort. Dass es eine Laune, oder ein Spiel gewesen war, oder ihn einfach nur der Teufel geritten hatte. Es wäre einfach zu grausam gewesen, wenn der magischste Moment in Xanders Leben einfach nur passiert wäre, weil Chris der Teufel geritten hatte.
    Langsam hob Chris sich auf die Zehenspitzen und zog Xanders Kopf für einen Kuss zu sich herunter. Zuerst war es nichts. Nur ein Hauch einer Berührung, Lippe an Lippe. Xander hatte nie ein Mädchen geküsst und Chris auch nicht, soweit er wusste. Deshalb war es fürs Erste genug, den Atem des anderen zu schmecken, während sie ihre Lippen aneinander rieben. Aber dann wurde Chris drängender und Xanders Lippen teilten sich. Chris´ Zunge glitt hinein, sanft, leckte an der Innenseite von Xanders Mund bis Xander keine Wahl mehr hatte und seinen Mund ganz öffnete, um Chris willkommen zu heißen.
    Und obwohl Chris fünfzehn Zentimeter kleiner war als Xander, stöhnte er und drängte ihn zurück, bis sein Rücken gegen den hellgelben Putz des Hauses stieß. (Xander musste den Rest des Tages hellgelben Staub von seinem Sweatshirt wischen.)
    Das Innere von Xanders Mund war empfindlich und wund und Chris war unerfahren. Ein ungeschickter Vorstoß einer begeisterten Zunge ließ Xander wimmern und Chris zurückschrecken. Er sah gleichzeitig erregt und ängstlich aus.
    “Du … du willst nicht?”
    Xanders Brust hob und senkte sich und seine Hände zitterten. Ohne es zu wollen, schloss er seine Finger noch fester um Chris´ Hand. „Ich will“, murmelte er geschockt. Sein Leben hatte immer nur aus weglaufen bestanden. Weglaufen, Unterschlupf finden, Essen finden. Sich die Zähne zu putzen war eine Herausforderung gewesen. Saubere Wäsche ein schwierig zu erfüllendes Bedürfnis. Duschen hatte Mut und genaue Planung erfordert.
    Bei all dem hatte er nie Zeit gefunden, auf die anderen Bedürfnisse seines Körpers zu hören. Er war Chris gefolgt, weil er musste, weil Chris alles war, was Licht und Freundlichkeit bedeutete und Xander sich nach ihm sehnte. Aber er hatte nie daran gedacht, dass Chris´ Körper – sein männlicher Körper – etwas war, wonach er sich sehnen würde.
    Chris´ Lächeln blendete ihn fast. „Du willst? Mich? Das ist …” Er wurde rot. „Ich meine, du weißt, was das bedeutet – du weißt, dass wir –“
    Ja, Xander wusste es. Er kannte das normale Wort und auch die Schimpfwörter. Er kannte das Wort, das die Lehrer verwenden würden und das Wort, das die Schüler benutzen würden. Aber keines dieser Wörter war wichtig, nicht das politisch korrekte Wort und auch nicht der Spott, der sie treffen würde, wenn irgendwer es herausfand. Alles was zählte, war Chris.
    „Chris“, sagte er, während er seine Gedanken, sein rasendes Herz und das schmerzhafte Verlangen in seinen Lenden zu kontrollieren versuchte. „Du verstehst das, oder? Eine Pflegefamilie würde bedeuten, dass ich weggehen muss.“
    Chris hob seine zitternde Hand, die, die Xanders Kinn gehalten hatte, vor seinen eigenen Mund und schüttelte den Kopf. „Oh, Xander. Gott. Du kannst nicht bleiben … nicht wenn –“ Seine Augen wurden feucht und endlich löste Xander ihre ineinander verknoteten Hände, um mit dem Daumen seiner anderen Hand Chris´ Tränen wegzuwischen.
    „Ich kann alles ertragen, wenn es bedeutet, dass ich dich nicht verlassen muss“, sagte er ehrlich. „Und wenn ich auch noch Basketball spielen kann, dann reicht das.“
    Christian warf ihm einen meuterischen, verärgerten Blick zu, den Xander sofort erkannte. Chris hatte ihn seinen Eltern präsentiert, als sie ihm gesagt hatten, dass er aus dem Team aussteigen müsse, wenn er seine Mathe-Noten nicht in den Griff bekäme. Er hatte ihn ihrer sprachlosen Geschichtslehrerin präsentiert (soviel weniger cool, als sein Trainer es letztes Jahr gewesen war), als sie einen Kommentar über Xanders kaputte und abgetragene Jeans gemacht hatte. Er hatte den Blick Schülern beim

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