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Aufstand der Maschinen

Aufstand der Maschinen

Titel: Aufstand der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Henry Smith
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während er sich von den Felsen frei machte, Dirkman und Jonas abwarf und rückwärts aus der Schlucht davonzurollen begann.
    Charles wußte, daß er nicht länger zögern durfte. Er beugte sich vor, griff nach einigen Drähten und riß eine Handvoll aus dem Elektronengehirn des Wagens. El Toro blieb ruckartig stehen und gab keinen Laut mehr von sich.
    »Das war für Agnes und die übrigen ›nutzlosen menschlichen Einheiten‹«, stellte Charles fest.
    »Menschenskind, ich dachte schon, er würde wieder entkommen«, sagte Dirkman, als Jonas und er zu Charles und Helga hinaufkletterten.
    »Ja, das nenne ich Geistesgegenwart«, stimmte Jonas zu.
    »Sehr schmeichelhaft, aber das habe ich nicht verdient«, wehrte Charles ab. »Ich hatte es von Anfang an vor.«
    »Du warst wunderbar«, sagte Helga und legte ihm einen Arm um die Schultern.
    Charles erinnerte sich daran, wie oft er sich früher gewünscht hatte, eine etwas molligere Frau als Agnes zu haben. Nun, Helga war nicht gerade mollig, sondern nur weniger schlank ... aber ein bescheidener Mann wie er durfte sich keine Hoffnungen auf eine nordische Göttin dieser Art machen. Andererseits warf sie ihm einen so bewundernden Blick zu, daß der bescheidene Charles Henry Hyde sich wie der männliche Chuck Hyde vorkam, der vielleicht sogar in ihm steckte.
    Jonas holte ihn wieder auf die Erde herunter. »Wir wissen also, daß El Toro und Genossen den Großen Plan verwirklichen wollen, indem sie die Menschheit ausrotten, und daß der sogenannte Oberste Computer seine Befehle in einem Gewölbe unter dem Eriesee erteilt. Wunderbar – aber was hilft uns das?«
    Alle drei starrten Chuck an, und er erwiderte ihren Blick verwirrt, während er sich zu erinnern versuchte, was Science-Fiction-Helden in solchen Fällen zu sagen pflegten.
    »Selbstverständlich können wir von hier aus nichts ändern, was sich dreitausend Kilometer von uns entfernt abspielt«, stellte er fest. »Deshalb müssen wir nach Detroit zu diesem Computer, um ...« Er hatte »um ihm ein paar Drähte herauszureißen« sagen wollen, aber dann fiel ihm ein, daß das in diesem Fall lächerlich geklungen hätte, weil es sich um einen gigantischen Computer handelte; deshalb schloß er verlegen: »... um dieser Sache auf die Spur zu kommen.«
    »Ich komme mit«, stellte Helga fest. »Lew und John ebenfalls.«
    »Augenblick!« warf Dirkman ein. »Wenn Chuck recht hat, lauern zwischen hier und Detroit etliche Millionen Autos auf uns. Wie sollen wir sie alle überlisten?«
    »Das weiß ich noch nicht«, gab Charles zu, »aber wir müssen es irgendwie schaffen, sonst führen die Autos ihren Auftrag durch – und dann gibt es bald keine Menschen mehr.«

 
11.
     
    Am nächsten Morgen saßen Charles und Helga in Dr. Morgans Wartezimmer, während der Arzt Fenwick Enders untersuchte, um endgültig festzustellen, ob der alte Mann den Anstrengungen einer längeren Reise gewachsen war.
    Charles hatte am vergangenen Nachmittag bereits Pläne für den Vorstoß nach Detroit schmieden wollen, aber sobald El Toro zerstört worden war, hatten sich die Anstrengungen der letzten Tage doch bemerkbar gemacht, und er war nach zwei Drinks in Dirkmans Atelier zusammengebrochen und hatte fünfzehn Stunden lang geschlafen.
    Als er morgens aufwachte, sah er Helga neben sich auf der Bettkante sitzen; Dirkman und Jonas hockten im Hintergrund des großen Raums vor einem Radio.
    »Habt ihr schon Nachrichten gehört?« fragte Charles. »Wie sieht es in anderen Städten aus?«
    »Bisher haben wir noch keinen Sender auf dem Festland empfangen«, antwortete Dirkman. »Offenbar haben sie alle Funkstille. Aber wir haben Radio Guam gehört. Dort ist die Rebellion niedergeschlagen worden – allerdings unter beträchtlichen Verlusten. In sämtlichen Großstädten soll völliges Chaos herrschen. Einige Berichte aus Moskau sprechen sogar davon, daß dort eine Atombombe detoniert sei ... ein verzweifelter Versuch, die Autos aufzuhalten.«
    »Mein Gott!« sagte Charles. »Überall! Auf der ganzen Welt!«
    »So sieht es jedenfalls aus«, stimmte Dirkman zu. »Sie und Enders haben anscheinend recht gehabt.«
    »Enders hat alles vorausgesehen«, sagte Charles. »Er war der einzige, der die Gefahr rechtzeitig erkannt hat. Ich habe die Autos stets gefürchtet, aber er wußte, wie gefährlich sie waren.«
    »Lew und ich haben über den Ausflug nach Detroit gesprochen«, sagte Jonas. »Wir sind uns darüber einig, daß nur dort etwas unternommen werden kann –

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