Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
Nachbarn zu ihnen … Sie strolchten hirnlos auf der Suche nach Beute durch die Straßen. In einer anderen Version sah er die Banditen über seiner Leiche und den Leichen seiner Freunde aufragen; sie fackelten die Stadt ab, plünderten und brandschatzten. Keine seiner Fantasien hatte einen guten Ausgang.
Als Keaton sich dem Haupttor näherte, konnte er die Spitzen der Wachttürme sehen. Einige Leute, die ihre Waffen noch umklammerten, rannten ihm entgegen. Keaton kam rutschend zum Halten, drehte sich um und schrie ihnen zu: » He! He! Wo wollt ihr hin? Was soll das, verdammte Scheiße? Los, zurück zur Front!«
Sein Befehl brachte nichts. Die Leute hatten genug gesehen, nun befanden sie sich auf dem Rückzug. Keins seiner Worte machte sie auch nur langsamer.
Er fluchte, wandte sich wieder um und setzte den Weg fort. Nun trennte ihn nur noch ein Häuserblock von den Kämpfen.
Als Keaton um eine Ecke bog, wäre er beinahe mit einem Watschler zusammengestoßen. Er war kaum mehr als einen Meter entfernt und ein besonders fieses Exemplar. Sein Unterkiefer war abgerissen worden, und sein Brustkorb wimmelte von Einschüssen, enthüllte verwesende Organe und Fragmente seines Brustkorbs.
Keaton zuckte zurück und kämpfte, als der Gestank des Untoten auf ihn zuwehte, gegen den Drang an, sich zu übergeben. Er riss sich zusammen, hob sein Gewehr und feuerte einen Schuss ab, der ein sauberes Loch in die linke Augenhöhle des Watschlers bohrte. Als er umfiel, konnte Keaton auch den Rest des Schlachtfelds sehen. Es war kein schöner Anblick.
Ein Abschnitt des Zauns war niedergetreten. Keaton sah die blutigen Überreste mehrerer Menschen. Sie lagen unter dem Maschendraht. Es schien überall von Watschlern zu wimmeln, doch die Vernunft ließ ihn erkennen, dass es höchstens ein Dutzend waren. Sie hatten sich über eine ausgedehnte Fläche verteilt. Einige latschten in eine Nebenstraße, da sie offenbar Verteidigern folgten, die sich von der Front zurückgezogen hatten. Noch mehr umrundeten die Fundamente der Wachttürme und streckten die Arme nach den dort befindlichen Verteidigern aus.
Mit denen wurde er fertig.
Sherman beugte sich über den Turmrand und feuerte in einer geraden Linie auf die Watschler unter ihm. Jede dritte oder vierte Kugel traf ihr Ziel. Dann sackte ein Watschler gegen den Eisenturm, rutschte zu Boden und ließ blutige Streifen zurück. Willis feuerte hinter den Watschlern her, die sich aus der Umgebung des Haupttors entfernt hatten. Seine Präzision auf weite Strecken war bewundernswert. Keaton wandte sich den Resultaten von Willis’ Tätigkeit zu und sah eine Kugel abprallen, die den Beton am Fuß eines Watschlers traf und dem Überträger ein Loch in den Rücken verpasste. Leider wurde der angreifende Infizierte weder aufgehalten noch verlangsamt.
Die Männer auf dem anderen Wachtturm waren mit ihren eigenen Watschlern beschäftigt. Es fiel ihnen zwar nicht leicht, mit den langläufigen Flinten gerade nach unten zu zielen, doch in ihrer Position waren sie nicht direkt in Gefahr. Infizierte waren keine tollen Kletterer.
Der Sheriff schaute aufs Feld hinaus und biss die Zähne zusammen. Wieder näherte sich ihnen ein halbes Dutzend Watschler, die gleich auf die Lücke im Zaun zuhielten. Er fasste einen Beschluss.
» Wes!«, schrie er. Der Deputy auf dem Turm konnte ihn aufgrund der knallenden Schüsse nicht hören, also rief Keaton ihn noch einmal an. » Wes, verdammt noch mal!«
Deputy Willis löste den Blick vom Zielfernrohr, bemerkte den Sheriff und winkte. » Keaton! Wir haben Probleme!«
» Ist mir auch schon aufgefallen, verdammt!«, schrie Keaton. » Lasst keinen von diesen Schweinehunden in die Stadt! Ich kümmere mich um die Nachzügler!«
Keaton riss sein Gewehr hoch, drehte sich um und lief in die Seitenstraße, in der er die Watschler hatte einbiegen sehen. Willis auf dem Wachtturm änderte erneut seine Position und zielte auf die sich dem Zaun nähernde Untoten-Verstärkung.
» Das ist für Mike«, sagte er, womit er einen der unter dem Zaun begrabenen Männer meinte. Er feuerte und blies einem Watschler den Hinterkopf vom Schädel. » Und das für Tina.« Noch ein Schuss. Und noch ein Toter. Willis hielt kurz inne und musterte die Untoten auf dem Feld mit finsteren Blicken. Er hatte sechs getötet, und der Rest der Verteidiger wahrscheinlich noch ein bis zwei Dutzend. Damit war noch immer ein gutes Dutzend übrig, die auf den Beinen waren und herumliefen.
Keaton rannte durch die
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