Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)
seit ’ner ganzen Zeit einen Grund, aufs Pedal zu treten. Haltet euren Popo fest!«
Der Pick-up beschleunigte so heftig, dass Mason und Julie das Gleichgewicht verloren. Sie wankten, passten sich aber schnell an. Die Entfernung zwischen dem Rover und dem Pick-up wurde größer, doch nur für einen Moment. Der gegnerische Fahrer bemerkte es und gab ebenfalls Gas. Der stärkere SUV holte wieder auf. Er war nun etwa zweihundert Meter hinter ihnen, kam aber schnell näher.
» Bleifuß, Trev!«, rief Mason über die Schulter hinweg.
» Mach ich doch!«, ertönte die erzürnte Antwort. » Schneller kann die Karre nicht! Es sei denn, wir bauen schnell noch ein paar Düsen an!«
» Dann sitzen wir voll in der Scheiße«, murmelte Mason und lud die MP -5 durch. » Ich trau ihnen allerdings nicht zu, dass sie etwas Unüberlegtes tun.«
» Das sehe ich anders«, sagte der ängstliche Matt, der, die Flinte neben sich, über den Rand der Hecktür hinwegschaute. » Es sieht aus, als wollten sie uns zur Strecke bringen!«
» Nicht solange Dr. Demilio bei uns ist.« Mason erlaubte sich ein schnelles Grinsen. » Das Risiko gehen die nicht ein. Die wollen sie lebendig. Sie werden versuchen, uns aufzuhalten, damit sie sie schnappen können.«
» Wer sind diese Leute, verdammt?«, fragte Junko, die den Kopf durch das Fenster im Führerhaus schob.
» Das erkläre ich später!«, rief Mason ihr zu. » Zieh den Kopf ein und schnall dich an!«
Der Rover war nun nahe genug herangekommen, um Mason erkennen zu lassen, wer in ihm saß. Keiner der Männer auf den Vordersitzen war Sawyer. Dies reichte ihm, um einen mentalen Seufzer der Erleichterung auszustoßen. Wenn es um die Sache ging, scheute Sawyer vor nichts zurück, aber seine Kumpane vielleicht doch – wenn man ihnen ordentlich die Zähne zeigte.
Während Mason sprach, flammten auf dem Kühlergrill des Rover rote und blaue Lichtblitze auf, und das Fenster an der Beifahrerseite fuhr herab.
» Sind das Bullen?«, fragte Matt, dessen Augen bei der Sichtung der Lichter größer wurden.
» Nein, keine Bullen.« Mason schulterte die Maschinenpistole. » Sie sind von der NSA , vom FBI oder von der CIA – je nachdem, was noch übrig ist.«
» Und warum glauben die, dass wir ihretwegen rechts ran fahren?«, sagte Matt gepresst. Im gleichen Moment wurde im Rover eine Sirene eingeschaltet. Er näherte sich dem ramponierten Pick-up noch mehr.
» Tja, weil wir zu schnell fahren«, sagte Anna dröge.
Der Beifahrer im Rover lehnte sich durchs offene Fenster hinaus. Der Fahrtwind blies ihm ins Gesicht. Er kniff deswegen die Augen zusammen, verzog das Gesicht und bedeutete den Insassen des Kleinlasters gestenreich, dass sie anhalten sollten.
» Ich fass es nicht«, sagte Mason kichernd. » Die wollen wirklich, dass wir anhalten. Tja, so leicht werden wir es euch nicht machen, Jungs.«
Er richtete sich in eine kniende Position auf, legte die MP dicht an der Schulter an und zielte zwischen den beiden Fahrzeugen auf die Straße. Er schoss mehrmals. Die Kugeln prallten nur wenige Zentimeter von den Vorderreifen des Rover entfernt vom Boden ab. Die Männer im Verfolgerfahrzeug reagierten sofort. Der SUV wich zur Seite aus und bremste, um Masons Schüssen auszuweichen. Der Beifahrer zog sich ins Innere des Wagens zurück und tauchte kurz darauf ebenfalls mit einer MP wieder auf.
» Runter, runter!«, schrie Mason.
Seine Stimme wurde vom raschen Feuer aus der Waffe des feindlichen Agenten beinah übertönt. Kugeln prallten vom Heck des Kleinlasters ab, dessen Passagiere sofort in Deckung gingen. Nur Mason, der am Ende der Ladefläche kniete, legte sich nicht hin. Er hatte versuchen wollen, den Wagen aus dem Verkehr zu ziehen, damit sie den Verfolgern entkamen, aber wenn sie es unbedingt auf die harte Tour haben wollten, war er gern bereit, ihnen entgegenzukommen. Mason wechselte die Zielrichtung von der Straße zur Windschutzscheibe und drückte ab.
Seine Waffe spuckte in raschem Tempo Feuer und Blei. In der Windschutzscheibe des Rover waren drei Krater zu sehen, von denen feine, an ein Spinnennetz erinnernde Linien in alle Richtungen liefen. Der Rover bockte und hopste plötzlich, doch dann fing er sich wieder.
Mason gab den Kerlen im Inneren keine Gelegenheit, sich zu erholen. Er schoss erneut. Wieder flogen Glasscherben und heißes Blei von der Windschutzscheibe des Rover hoch. Er hatte auf den Fahrer gezielt.
Das Abwehrfeuer ließ nicht lange auf sich warten. Es kam diesmal volles
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