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Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Aufstieg der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Aufstieg der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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taten weh, doch er verschob den Schmerz in seinem Bewusstsein irgendwo nach hinten. Wenn Derrick Sawyer über ein Satellitentelefon anrief, bedeutete dies, dass noch eine Chance bestand, der gegenwärtigen Lage zu entkommen, bevor man ihn als Verräter erschoss. Mason zermarterte sich das Gehirn nach einem Ausweg.
    Matt stand neben ihm. Sein Blick wanderte stumm von einem Bewacher zum nächsten. Der junge Mann sagte kein Wort. Er hatte auch nicht protestiert, als man ihm die Hände auf den Rücken gefesselt hatte. Nun, da die Bewacher sich zurückzogen, bewegte er langsam die Hände und zog das winzige Taschenmesser heraus, das an die Innenseite seines Gurts geklammert war. Er öffnete es und begann an dem Kabelbinder zu sägen. Es ging langsam, denn er hatte kaum Hebelkraft, aber er gab nicht auf. Es war ein ständiges Hin und Her.
    » Sawyer ist dran, Sir«, meldete Foster, stand vom Satellitentelefon auf und reichte Derrick den Hörer. Der NSA -Agent trat vor, nahm ihn entgegen und hielt ihn an sein Ohr.
    » Hier ist Derrick«, sagte er.
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung war nicht zu verstehen, doch Mason konnte sich vorstellen, was sie sagte.
    » Ja, sicher«, sagte Derrick. » Makellos. Sie sind einfach hier reinspaziert.«
    Pause.
    » Eine Sekunde, Sawyer«, sagte Derrick in den Hörer hinein. Er drückte ihn an den Brustkorb und begutachtete die vier Gefangenen. » Mal sehen. Dich kenne ich, Mason. Und Doc, Sie kenne ich auch. Die beiden anderen kenne ich nicht. Wo ist Ortiz?«
    Mason warf Derrick einen finsteren Blick zu und schaute dann weg.
    » Sie haben sie erschossen«, sagte Anna, die Derricks Blick nicht auswich. » Vor ein paar Tagen, auf dem Highway.«
    Derrick schüttelte zweimal den Kopf. » Ich habe niemanden erschossen.«
    » Es war einer Ihrer Leute.«
    » Ah«, sagte Derrick und nickte. » Das erklärt es.«
    Er hob den Hörer wieder ans Ohr.
    » Mason und Demilio sind hier, Sawyer. Sie haben zwei Unbekannte bei sich. Ortiz ist tot. Sie hat die Reise nicht überlebt.« Derrick hielt inne, lauschte Sawyers Antwort und beäugte Mason. » Tja, wenigstens hat er ihn kaltgemacht. Einen Moment.«
    Derrick ließ den Hörer erneut sinken.
    » Ich muss dir sagen, Mason, dass Sawyer über das, was du den Männern auf der Interstate angetan hast, stinksauer ist; besonders über den, den du dir vorgeknöpft hast. Er sagt, ich soll dir sagen, dass er es dir persönlich heimzahlen wird.«
    » Sag ihm, ich hätte ›Leck mich‹ geantwortet, Derrick«, sagte Mason, ohne sein Gegenüber anzusehen.
    Derrick hob den Hörer wieder hoch.
    » Er hat genau das gesagt, was du prophezeit hast«, meldete Derrick. Dann kicherte er. » Verstanden. E. T. A.?«
    Die Antwort dauerte relativ lange. Mason war nicht sehr erfolgreich damit beschäftigt, sich aus dem, was er Derrick hatte sagen hören, den Rest des Gesprächs zusammenzureimen; soweit er es verstand, meldete Derrick nur ihre Festnahme und besprach den Termin, an dem er sie weitergeben wollte.
    » Das ist aber noch verdammt lange hin, Sawyer«, sagte Derrick plötzlich. » Nein, nein, wir können sie schon so lange bei uns behalten. Wir haben genug mitgenommen, um es zwei Wochen auszuhalten. Die Gefangenen werden bis dahin aber nicht viel zu futtern kriegen.«
    Sawyer sagte etwas, das Derrick grinsen ließ.
    » Ist überhaupt kein Problem«, sagte er. » Also halbe Rationen. Hauptsache, sie funktionieren, was? Verstanden. Ende.«
    Derrick drückte Foster den Hörer in die Hand und musterte die Gefangenen.
    » In Ordnung, Leute, hört zu«, sagte er. Alle spitzten die Ohren, die Uniformierten inklusive. » Wir graben uns für eine Weile hier ein und warten, bis Sawyer kommt und Dr. Demilio mit in den Osten nimmt. Da hinten gibt es einige hübsche fensterlose Büros, die wir so lange als Zellen verwenden können. Foster, Hurley, David – nehmt die Gefangenen mit und folgt mir. Jackson und Smith, ihr bleibt hier und bewacht den Haupteingang. Ihr drei anderen geht wieder aufs Dach und behaltet die Gegend im Auge.«
    Als Mason den letzten Satz hörte, hätte er sich gern in den Hintern getreten. Er wusste doch, dass er etwas auf dem Dach des Hauses gesehen hatte. Die auffliegenden Tauben hatten ihn in Sicherheit gewiegt. Er hätte den Hinterhalt wittern sollen, statt ihn über sich ergehen zu lassen, doch nun war es zu spät. Man führte sie mit gebundenen Händen ins Innere des Instituts hinein. Gleich würden sie in Zellen landen.
    Der erste Infizierte, der

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