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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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die genaue Position nennen.«
    »Meine Güte!«, sagte Grant.
    »Also: Tun Sie, was angesagt ist, dann kriegen Sie was ab.«
    »Klar. Sagen Sie mir, was ich machen soll, Mr. Bell«, erklärte Grant eifrig.
      »Okay. Sie bleiben hier. Werfen Sie den Anker und legen Sie die Netze aus. Tun Sie so, als wären Sie beschäftigt. Wenn alles gut geht, sehen wir uns in drei Stunden wieder.«
      Er zog sich die Maske übers Gesicht, steckte sich das Mundstück zwischen die Zähne und ließ sich rückwärts über die Heckreling fallen. Während er die Leine des Dolphins löste, gesellte Casey sich zu ihm. Bell schaltete die beiden Hochleistungsbatterien ein und hockte sich vorne auf das Fahrzeug. Als Casey hinter ihn geklettert war, ließ er den Dolphin abtauchen, ging bei viereinhalb Metern Tiefe in die Waagrechte und steuerte mit Höchstgeschwindigkeit die entfernte Küste der Insel Nantucket an.

    In einen Trainingsanzug der US-Marineinfanterie gekleidet, stand Jack Cazalet auf der Veranda des alten Hauses, trank seine erste Tasse Kaffee und sah zu, wie Murchison, sein geliebter Flat-coated Retriever, mit Clancy Smith auf dem Strand herumtollte. Als er Schritte hinter sich hörte, drehte er sich um und sah Blake Johnson kommen, der ebenfalls einen Becher Kaffee in der Hand hatte.
      »Es ist immer ein tolles Gefühl, wieder hier zu sein, Blake«, sagte Cazalet.
    »Zweifellos, Mr. President.«
      »Ich kann’s kaum erwarten, meine Runde zu drehen. Kommen Sie mit?«
      »Nein, heute Morgen geht es leider nicht. Es ist zwar noch früh am Tag und außerdem Wochenende, aber Harper hat drüben in der Kommunikationszentrale alle Hände voll zu tun. Ständig kommt irgendwas aus Washington. Ich bleibe lieber hier, um ihn ein wenig zu unterstützen.«
    »Na schön, aber dann kommen Sie wenigstens kurz mit, um sich mein neues Spielzeug anzuschauen. Ich habe es mir in dieser Woche herschicken lassen.«
      Cazalet ging voraus in den Hof. Das Scheunentor stand offen und gab den Blick auf ein großes Motorrad frei. »Eine Geländemaschine von Montesa«, sagte der Präsident. »Es wird eine Menge Spaß machen, damit auf den Feldwegen herumzufahren.«
      »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, erklärte Blake. »Aber, um ehrlich zu sein, bin ich seit Jahren nicht mehr Motorrad gefahren, Mr. President.«
      »Ach, mit dem Ding könnte ein Kind umgehen. Das nehmen Schäfer, um ihre Tiere zusammenzutreiben.« Cazalet saß auf, ließ den Motor an und fuhr eine Runde im Hof. »Na bitte.« Er schaltete aus und zog das Motorrad auf den Ständer. »Sie können sie gern benutzen!«
    »Das werde ich«, sagte Blake.
      Während sie zur Veranda zurückgingen, begann es zu regnen. Murchison saß mit hängender Zunge da und wartete. Clancy Smith kam hinzu. Er trug eine gelbe Öljacke mit Kapuze und hatte eine zweite in der Hand, die er Cazalet reichte.
      »So wie ich Sie kenne, Mr. President, laufen wir los, egal ob’s regnet oder nicht.«
      »Sie haben Recht wie immer, Clancy.« Cazalet zog die Jacke an, knöpfte sie zu und pfiff Murchison zu sich. »Los, Junge.«
      Er ging die Stufen hinab und begann zu laufen, dicht gefolgt von seinem Hund. Clancy Smith rückte seinen Ohrhörer zurecht, nahm seinen geliebten alten Browning aus dem Schulterhalfter, steckte ihn in die rechte Jackentasche und folgte den beiden.

    Aidan Bell hatte sich kaum verschätzt. Unterstützt von der starken Strömung, erreichten er und Casey die Mündung, die zum Sumpf führte, in fünfzig Minuten. Es war – natürlich – ein salziger Sumpf, eine fantastische Wildnis mit hohem Schilf, tiefen Wasserrinnen, schlammigen Flächen und einer Vielzahl verschiedenartiger Vögel, die verärgert aufflogen, als der Dolphin an die Oberfläche kam.
      Bell lenkte das Gerät auf eine sanft abfallende Sandbank. Dann stiegen er und Casey ab, schoben den Dolphin ein Stück weit an Land und entledigten sich ihrer Jacken und Luftflaschen. Dabei wechselten sie kein Wort. Schließlich schnallte Bell die Waffentasche ab, reichte Casey ein AK-Sturmgewehr und einen Browning und holte seine eigenen Waffen heraus. So, wie die beiden in ihren schwarzen Tauchanzügen dastanden, sahen sie wie Söldner aus dem Mittelalter aus.
      »Eines wissen wir«, sagte Bell. »Er läuft immer vor dem Frühstück. Das heißt, er hat jetzt entweder schon die halbe Runde hinter sich oder er taucht jeden Moment auf. Es gibt nur einen Weg, der vom Haus zu den Pfaden im Sumpf führt, und der ist

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