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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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gejagt?«
    »Nur Menschen«, erläuterte Billy. »Also, auf geht’s.«
      Drei Stunden später saß Baxter am Steuer des Shoguns, während Billy eine Flasche Champagner öffnete und Plastikbecher damit füllte.
      »Was für ein Haufen eingebildeter Pinkel. Und ihre Mienen, als ich alles abgeräumt hab!«
    »Tja, du hast schließlich reichlich Übung«, sagte Dillon.
      Harry Salter trank seinen Champagner. »Das belämmerte Gesicht von diesem Portman war eine wahre Freude.«
    »Wirst du ihn endlich rausschmeißen, Harry?«, fragte Billy.
      »Nein, ich kenne seine Personalakte. Er ist gut. Ich werde sein Gehalt erhöhen, dann wird er schon parieren. Das nennt man Geschäft, Billy.«
      »Und das ist verflucht langweilig.« Billy schaute Dillon an. »Hast du nicht irgendwas laufen, wobei ich dir zur Hand gehen könnte?«
      »Du denkst wohl wieder an Heidegger, was, Billy? Spürst du ein gewisses Bedürfnis nach Tat und Leidenschaft?«
      »Jetzt mach mal Pause«, mahnte Salter seinen Neffen. »Das letzte Mal hätten wir dich fast nicht mehr zurückgekriegt.«
      »Aber mir ist langweilig«, sagte Billy. »Du lässt mich nicht mal mehr die Schnaps- und Zigarettenlieferungen aus Amsterdam übernehmen.«
      »Weil ich nicht will, dass du geschnappt wirst. Das Risiko können weniger wichtige Leute eingehen. Sei einfach mal ein lieber Junge.«
      Er goss Champagner ein und Dillon sagte: »Ich werde darüber nachdenken, Billy.«
    Billy hob seinen Becher. »Allzeit bereit, Dillon.«

    Im Weißen Haus saß Jack Cazalet hemdsärmelig an seinem Schreibtisch im Oval Office und arbeitete sich durch einen Stapel Akten. Da ging die Tür auf, und Blake Johnson kam herein. Draußen prasselte der Regen ans Fenster. Der Präsident lehnte sich zurück.
    »Was haben Sie für mich?«
    »Hazar, Mr. President.«
    »Der Tod des Sultans?«
    »Die Ermordung des Sultans.«
    Jack Cazalet stand auf, ging zum Fenster und blickte hinaus. »Bei der CIA wissen sie angeblich nichts darüber«, sagte Blake. »Sie behaupten, sie seien völlig perplex. Die Frage lautet: perplex oder betreten? Wir wissen, dass die Leute des Sultans versucht haben, Paul Rashid umzubringen, zum Wohle unserer Interessen und der der Russen. Der Sultan war ein Mann der CIA, weshalb ich sagen würde, die Leute da haben allerhand Fragen zu beantworten. Dazu kommt noch das ganze Geschrei von der Hisbollah, der Armee Gottes, dem Schwert Allahs und wie die sonst noch alle heißen. Da ist etwas im Busch.«
      »Verflucht!«, sagte Jack Cazalet. »Das gefällt mir überhaupt nicht.«
      »Wir leben in einer üblen Welt, Mr. President. Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich möchte wetten, dass Rashid zurückgeschlagen hat.«
    »Weiß Charles Ferguson etwas darüber?«
    »Keine Ahnung, Mr. President. Ich habe ihn nicht gefragt.«
    »Dann tun Sie es und informieren Sie mich anschließend.«
      Es war später Abend in London, als Ferguson am Kamin seiner Wohnung am Cavendish Place saß und mit Blake telefonierte.
      »Was den Sultan betrifft, kann ich Ihnen nicht weiterhelfen, obwohl ich ebenfalls das Gefühl habe, dass Rashid ihn auf dem Gewissen hat.«
    »Sind Sie sicher?«
      »Absolut. Einer meiner zuverlässigsten Leute, Colonel Tony Villiers, führt die Hazar Scouts als Vertragsoffizier. Er hält mich auf dem Laufenden. Im Golfkrieg hat er die Spezialeinheit befehligt, in der Rashid gedient hat.«
      »Na, dann stimmt es wohl. Danke, Charles. Wie geht es Dillon?«
    Ferguson zögerte. »Also, da Sie schon von ihm sprechen … Verflucht, Blake, das ist streng vertraulich, aber … machen Sie’s sich gemütlich, mein Freund, ich muss Ihnen was erzählen. Es geht um die Rashids.«
      Er berichtete alles: von Drumcree, Aidan Bell, Kate Rashid, dem Tod der Männer von der Provisional IRA.
    »Mein Gott«, sagte Blake, »was haben die nur vor?«
      »Sie glauben diese Geschichte also auch nicht, was? Immerhin wollen die Rashids tatsächlich in Nordirland investieren, das ist unbestreitbar.«
      »Mag sein, aber hinter der Sache steckt wesentlich mehr. Tja, halten Sie mich auf dem Laufenden, Charles. Grüßen Sie Hannah – und sagen Sie Dillon, er soll auf sich aufpassen.«
    Blake legte den Hörer auf und ging zurück ins Oval Office, um den Präsidenten zu informieren.

    NANTUCKET

    5

    Es war Nacht, als sie auf der Alice Brown von Long Island nach Nantucket fuhren. Arthur Grant übernahm um Mitternacht das Steuerrad von Casey und wurde um

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