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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Geschlechtsteile in den Mund gestopft.
    »Das war nicht nötig, Sahb«, sagte Ali. »Ich schäme mich. Das ist nicht ehrenhaft.«
      Er trug ein Lee-Enfield, ein altes britisches Repetiergewehr. Als er sich umdrehte, um vorauszugehen, stolperte er und stürzte zu Boden. Das Gewehr flog ihm aus den Händen. Dillon half ihm auf die Beine und Villiers hob seine Waffe auf.
      Ali hielt sich den Arm. »Ah, das ist schlimm, Sahb, vielleicht sogar gebrochen.«
      »Mal sehen«, sagte Villiers. »Wir kehren ins Lager zurück. Sag ein paar Leuten, sie sollen Bronsby runtertragen, dabei aber gut aufpassen.«
      »Nicht nötig, Sahb. Der Triumph hier oben genügt ihnen. Jetzt bringen sie niemanden mehr um. Ich gehöre zum selben Stamm, ich weiß Bescheid.«
    »Ich nicht«, sagte Dillon.
      Sie trugen Cornet Richard Bronsby den Hang hinab ins Lager, steckten die Leiche in einen Sack und luden sie auf einen Landrover.
      Ferguson warf einen Blick darauf. »Warum in aller Welt tun sie so etwas?«
      »Eine solche Verstümmelung ist eine Warnung«, sagte Villiers. »Nichts für ungut, Dillon – ich habe in Nordirland genauso üble Dinge gesehen.«
      Dillon steckte sich eine Zigarette an. »Im Grunde stimmt das, aber in einer Hinsicht nicht. Ich war mehr als fünfundzwanzig Jahre bei der IRA. Ich habe Soldaten getötet und Loyalisten, aber immer wie ein Soldat, niemals so.« Er sah Villiers an. »Die werden Sie verspotten, wenn die Sonne aufgeht, das dürfte Ihnen wohl klar sein.«
    Villiers nickte. »Und das wird sich fünfhundert Meter von uns entfernt abspielen. Es ist komisch, Dillon, aber ich war nie ein besonders guter Schütze. Deshalb habe ich mich auf Ali verlassen. Jetzt hat der sich den Arm gebrochen. Und am Morgen werden sie aufstehen, brüllen und rufen und uns die Hölle heiß machen.«
    Dillon grinste. »Hoffentlich, Colonel, hoffentlich.«
      Er griff nach Alis Lee-Enfield. »Mein Großvater hat so ein Ding 1917 in den Schützengräben von Flandern benutzt. Man hat ihm eine Tapferkeitsmedaille verliehen. Es ist ein Repetiergewehr mit Zylinderverschluss, Kaliber drei-null-drei.«
      Tony Villiers steckte sich eine Zigarette an und reichte die Packung herum. »Ich erinnere mich, dass das Lee-Enfield auch die Lieblingswaffe der IRA-Heckenschützen in South Armagh war.«
      »Tja, ich bin zwar aus dem County Down, aber da würde ich Ihnen trotzdem zustimmen«, sagte Dillon.

    Am Morgen tranken Dillon, Ferguson und die anderen Kaffee, während der erste Schimmer die Dunkelheit durchdrang. Langsam stieg die orangefarbene Sonne empor und durchdrang das Licht der Dämmerung.
      Plötzlich erschienen sechs Gestalten auf der fünfhundert Meter weit entfernten Anhöhe. Dillon hob sein Zeiss-Glas ans Auge. Paul Rashid wurde sichtbar, begleitet von George, drei Beduinen und Kate.
      »Raten Sie mal, wer das ist«, sagte Dillon und reichte Villiers das Fernglas.
    Villiers sagte nur: »Herrgott!«
      Einer der Scouts hinter ihm hielt Alis Lee-Enfield in den Händen. Dillon schnippte mit den Fingern und sagte auf Arabisch: »Jetzt.«
    Auf der Anhöhe blickte auch Paul Rashid durch sein Fernglas. »Das ist Dillon«, sagte er. »Samt Tony Villiers und Ferguson, Billy Salter und seinem Onkel.«
      Der Soldat gab Dillon das Lee-Enfield, und Dillon schlang sich den Gurt uns Handgelenk. Doch er schoss aus einem unerfindlichen Grund daneben. Zwischen Paul Rashids Füßen spritzte der Sand auf.
      Paul warf sich auf den Boden und zog Kate mit sich. Da erschoss Dillon erst den Mann am Ende der Gruppe und dann noch einen.
    »Die laufen wie die Hasen, Sean«, sagte Ferguson.
      »Wir werden in London unsere Chance bekommen. Lassen Sie es.«
      »Den Teufel werd ich. Ich habe nur diese beiden da erwischt. Ich schaffe vier. Passen Sie auf.«
      Er erledigte Nummer drei, dann Nummer vier – und der Vierte war George Rashid.
      Nun war es still. Auf der Anhöhe fiel Kate vor Entsetzen auf die Knie. Paul sagte: »Lass ihn«, und packte sie bei der Hand. »Komm mit.«
      Sie erreichten einen der Landrover und brausten davon. Villiers führte seine Gruppe den Abhang empor. Die vier Araber waren tot. Sie lagen mit ausgebreiteten Armen da und starrten ins Leere.
    »Sie sind ein verflucht guter Schütze, Dillon«, sagte Villiers.
      »Junge, man sollte dich ›den Henker‹ nennen«, kommentierte Harry Salter.
      Villiers und Ferguson betrachteten die vier Araber genauer und Ferguson sagte: »Mein Gott,

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