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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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verständnisvoll«, erläuterte Ali. »Und die Nacht ist kalt.«
      »Dann gibt es zwei Rationen Whiskey«, sagte Villiers, »eine für dich und eine für den Funker.« Er nickte Aziz zu.
      Ali reichte die Flasche an Aziz weiter, der sich auf einen Schluck beschränkte und sie Ali zurückgab, der die Flaschenöffnung abwischte und trank.
      Von oben hörte man einen weiteren Schrei, der langsam schwächer wurde. »Was machen die da eigentlich?«, fragte Billy.
      »Die Haut – sie schlitzen die Haut auf, Sahb«, erklärte Ali. »Seine Männlichkeit nehmen sie ihm später.«
    Das Schreien setzte wieder ein.
      Villiers goss einen Schuss Bushmills in den Becher des Iren. »Das ist so übel, dass ich eigentlich auch um einen bitten möchte, aber das tu ich nicht«, sagte Billy. »Was ich tun möchte, ist, Paul Rashid eine Kugel in den Kopf zu jagen.«
      »Weißt du eigentlich, dass der Sahb da droben zweiundzwanzig ist?«, sagte Villiers zu Ali.
    »Ein Kind, Colonel.«
      Es knisterte im Funkgerät. Aziz lauschte, dann drehte er sich um. »Besucher, Sahb, ein britischer General namens Ferguson und zwei andere.«
      »Ausgezeichnet. Sorg dafür, dass deine Leute die Augen offen halten.«
    Ferguson, Blake und Harry Salter, die in einem Jeep den Hang heraufgefahren kamen, trugen Kampfanzüge und arabische Kopftücher. Der Jeep hielt im Schatten, die drei Männer stiegen aus. Billy ging auf sie zu und sein Onkel legte den Arm um ihn.
      »Du hast es also geschafft, du junger Bastard? Ich habe gehört, es war ‘ne üble Sache. Allmählich konkurrierst du mit Billy the Kid.«
      »Du siehst sehr interessant aus.« Billy grinste. »Das hast du bestimmt nicht in der Savile Row besorgt.«
      »Mann, ich fühle mich wie ein Statist bei einem Weihnachtsspiel im Theater.«
      »Blake Johnson, Colonel Tony Villiers«, sagte Ferguson. Im selben Moment hörte man von oben einen qualvollen Schrei. Ferguson war erschüttert. »Wer ist da droben?«
      »Cornet Richard Bronsby von den Blues and Royals, Second Lieutenant der berittenen Leibgarde. Er könnte jetzt mit Brustplatte und Helm in London herumreiten. Stattdessen wird er hier von den Rashid-Beduinen zu Tode gefoltert.«
      Der Schrei, der folgte, war lang gezogen und schauerlich. »Ich wünschte, wir könnten eingreifen, aber es sind zu viele und sie haben die Anhöhe besetzt«, fügte Villiers hinzu.

    Oben warteten Paul Rashid und Kate mit George und seinen Leuten an ihren Feuern, während Cornet Richard Bronsby ausgestreckt im Schatten lag und gefoltert wurde.
      Aidan Bell saß zitternd am Feuer, trank Whiskey und rauchte eine Zigarette. Paul Rashid hockte sich neben ihn.
    »Sie müssen hier weg. In der South Audley Street erwartet Sie
    unser Personal. Nächste Woche kommt der russische Ministerpräsident nach London. Ich werde sehr bald nachkommen. Denken Sie sich inzwischen was aus.«
      »Mein Gott, hat Ihnen Nantucket nicht gereicht? Und das hier auch nicht?«
    »Nein. Ich bin erst zufrieden, wenn ich mich gerächt habe. Ein Landrover bringt Sie weg. Fahren Sie sofort ab und arbeiten Sie schnell. Ich will einen Plan sehen, wenn ich nachkomme.«
      Er stand auf, entfernte sich und setzte sich zu Kate und George ans Feuer. Kate war verstört; die Schreie Bronsbys waren kaum zu ertragen.
    »Paul, ist das denn nötig?«
      »Meine Leute erwarten es, Kate. Es ist hart, aber das, was sie erwarten.«
      Unglücklich und verstört saß sie da. Bronsby schrie wieder auf. Sein Schrei war schrecklich und hörte nicht auf. Dann brach er plötzlich ab.

    »Ich glaube, er ist tot, Sahb«, sagte Ali.
      Villiers saß da und brütete vor sich hin. »Mein Gott«, sagte Ferguson.
      Dillon sah Blake an. »Na bitte. Das muss Sie an die Freuden des Vietcong im Mekongdelta erinnern.«
      »Und wir lassen solche Leute in unser Land«, sagte Harry Salter.
      Dillon gelang ein hartes Lächeln. »Aber Harry, du bist ja ein Rassist.«
      Villiers griff nach einem AK. »Also gut. Das reicht. Ali, sehen wir uns mal um. Ich habe lange genug gewartet.«
      »Hätten Sie was dagegen, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste?«, fragte Dillon.
      Villiers sagte dann: »Wahrscheinlich kommen wir im Grunde doch aus demselben Stall. Auf geht’s.«
      Sie stiegen den Abhang hinauf – Villiers, Ali, Dillon, Billy, Harry und Blake – und fanden den an Pflöcke gefesselten Cornet Bronsby. Er war tot; man hatte ihm die Haut von der Brust gezogen und die

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