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Auge um Auge

Auge um Auge

Titel: Auge um Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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sich umdrehte, sah er Rashid vor sich stehen. Die prächtige Uniform war klatschnass vom Regen.
    »Nun denn, mein Freund, endlich!«
      Er stürzte sich auf Dillon, und die beiden prallten aufeinander. Hinter ihnen ging die Tür auf und Kate erschien. Sie schrie auf, als das Gewicht des schwereren Rashid Dillon rücklings gegen das Geländer taumeln ließ. Sie rangen einen Augenblick miteinander, dann stürzten sie gemeinsam übers Geländer und rutschten in verschiedene Richtungen.
      Der strömende Regen hatte die nassen Bleiplatten fast so schlüpfrig wie Eis werden lassen. Rashid schlitterte in die eine Richtung, wand sich und glitt über den Rand der Granitkante. Dillon rutschte ein paar Meter von ihm weg, hatte jedoch mehr Glück, weil seine Füße hart auf dem Granit aufkamen.
      Langsam schob er sich am Dach entlang und streckte eine Hand aus. »Kommen Sie!«
    »Scheren Sie sich zum Teufel!«
    Unten hoben Joe Baxter und Billy die Köpfe.
      »Um Himmels willen«, sagte Dillon, »nehmen Sie einfach meine Hand. Streiten können wir später.«
    »Nein, verflucht noch mal.«
      Ein Schrei erklang, und über den beiden tauchte Kate auf. »Paul, nein!« Sie duckte sich unter dem Geländer durch, rutschte die nassen Dachplatten herab und kam mit den Füßen auf der Granitkante auf. Rashid glitt weiter ab. Sie nahm allen Mut zusammen, streckte den Arm aus und packte seine linke Hand.
    »Komm schon, Paul, halt dich an mir fest.« Das tat er einen Augenblick lang, doch sein Gewicht zog sie nach vorn, so dass sie um ein Haar mit dem Kopf voran über die Kante gestürzt wäre.
      Paul lächelte zu ihr empor. In seinen Augen lagen nichts als Liebe, Verständnis und eine seltsame Anmut. Es war ein herzzerreißender Anblick, der sie den Rest ihres Lebens verfolgen würde.
      »He, kleine Schwester, irgendwann muss mal ein Ende sein. Nicht auch noch du.«
      Er löste seine Hand, und es sah fast so aus, als würde er von ihr fortschweben. Mitten in der Luft drehte er sich einmal um die eigene Achse, bevor er neben Billy und Baxter auf die Terrasse prallte.
      Kate stieß keinen Schrei aus, nichts dergleichen. Es schien fast, als wäre jede Möglichkeit einer solchen Reaktion auf ewig in ihr gestorben, so groß war der Schock. Dillon erwischte ihre rechte Hand und griff nach der nächsten Kante der Dachplatten.
      »Kommen Sie.« Einen Moment lang zögerte sie, und er versuchte es noch einmal. »Kommen Sie, wenn Sie nicht auch noch sterben wollen.«
      Irgendetwas verließ sie mit einem schaudernden Seufzer. Dillon griff erneut nach oben und zog sich mit ihr zum Geländer empor.
      Sie riss sich von ihm los, rannte die Treppe hinab und durch den Großen Saal. Dillon hob seinen Mantel auf und folgte ihr. Draußen blieb er stehen und legte ihr den Mantel um die Schultern, während sie bei ihrem Bruder kniete. Der leicht benommene Billy und Baxter standen neben ihr. Als sie den Blick hob, war ihr Gesicht unglaublich ruhig.
      »Er ist tot. Sie haben alle umgebracht, Dillon, all meine Brüder.«
    »Es tut mir Leid.« Das war eine instinktive Antwort und er wusste, dass die leer und töricht klang.
    »Verschwinden Sie.«
    »Um Gottes willen, Mädchen.«
      »Das ist meine Sache, Dillon. Gehen Sie und nehmen Sie Ihre Leute mit. Ich kümmere mich später zu einem passenderen Zeitpunkt um Sie.«
    Dillon zögerte, dann nickte er Baxter und Billy zu.
    »Gehen wir.«
      Sie stiegen in den Jaguar, Baxter ließ den Motor an und fuhr los. Dillon drehte sich um und blickte zurück. Sie lag noch immer auf den Knien.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er Billy.
    »Mir tut alles weh. Was ist da droben passiert?«
      »Am Ende war es ein Kampf Mann gegen Mann. Wir sind übers Geländer auf das Dach gestürzt, und er ist über die Kante gerutscht. Ich habe ihm meine Hand gereicht, als er da hing, aber er wollte sie nicht. Kate ist zu uns gerutscht, aber er hat sie losgelassen, weil er dachte, sie würde auch abstürzen.« Als Dillon sich eine Zigarette ansteckte, zitterte seine Hand. »Er hat gesagt: ›He, kleine Schwester, irgendwann muss mal ein Ende sein. Nicht auch noch du.‹«
      »Meine Güte«, sagte Billy. »Was hat sie denn damit gemeint, dass sie sich später zu einem passenderen Zeitpunkt um dich kümmern will?«
      »Ganz einfach, Billy. Das bedeutet, es ist noch nicht vorbei. Aber jetzt sollte ich Ferguson anrufen.«
    Er zog sein Handy aus der Tasche.

    EPILOG LONDON

    Für die Welt im Allgemeinen

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