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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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aus dem Kleid und hänge es auf den Bügel. Es ist teuer, teurer, als ich es bei einem schlichten schwarzen Kleid vermutet hätte. Ich stehe noch in der Unterwäsche da und frage mich, ob meine Mutter mir den Hals umdrehen wird, als ich Rennies Hand sehe, die über der Trennwand herumwedelt.
    »Hey, lass mich mal das letzte Kleid anprobieren.«
    Du hast deins doch schon gefunden, liegt mir auf der Zunge. Und außerdem kannst du dir dieses hier gar nicht leisten.
    Stattdessen reiche ich ihr das Kleid hinüber, ziehe mich wieder an und warte, bis Rennie fertig ist.
    Sie sieht auch gut darin aus, und das ärgert mich wahnsinnig. Ich beschließe auf der Stelle, es definitiv zu kaufen.
    »Das sieht wirklich toll aus«, sagt sie und sieht sich mit bewundernden Blicken an. »Welches gefällt dir besser an mir, Lil?«
    Ich könnte schreien, aber ich tu’s nicht. Natürlich nicht. Stattdessen wechsle ich das Thema. »Hey, hast du gehört, dass Melanie Renfro regelrecht Wahlkampf macht, um Homecoming-Queen zu werden? Ich hab zufällig mitgekriegt, wie sie mit den Leichtathleten geredet hat.«
    Rennie verdreht die Augen. »Wegen der mache ich mir keine schlaflosen Nächte. Ich sag’s dir, Lil, den Titel hab ich schon in der Tasche.« Sie legt den Kopf schief, dann nickt sie entschlossen. »Das silberne. Das ist das richtige Kleid für eine Homecoming-Queen.«
    In dem Moment geht mir ein Licht auf. Das ist sie, die beste Art, mich an Rennie zu rächen.
    Auf der ganzen Fahrt mit der Fähre nach Hause warte ich ungeduldig darauf, dass ich Kat endlich von meinem perfekten Racheplan erzählen kann: Wir werden einen Weg finden, wie wir verhindern, dass Rennie Homecoming-Queen wird.
    Sobald wir wieder auf der Insel sind, will ich nur noch so schnell wie möglich nach Hause. Stattdessen fährt Rennie einfach an meiner Straße vorbei.
    Als ich sie erstaunt ansehe, sagt sie: »Ich will nur eben schnell zu Alex, ich muss mit Reeve über Homecoming reden.«
    »Jetzt sofort? Kannst du mich nicht erst nach Hause bringen?«
    »Nein.« Sie presst eine Hand aufs Herz. »Es muss heute noch passieren, ich hab so ein Gefühl. Es dauert auch höchstens fünf Minuten.«
    Wieder dasselbe. Was ich will, interessiert sie nicht.
    »Ich warte im Auto«, sage ich.
    »Komm doch mit rein. Du kannst Alex Gesellschaft leisten, während ich mit Reeve rede.«
    Wir parken, und Rennie braucht erst mal eine geschlagene Minute, um neuen Lipgloss aufzutragen. Ihre Hand zittert, so nervös ist sie.
    Mit verschränkten Armen folge ich ihr ins Gartenhaus. Bestimmt sehe ich alles andere als fröhlich aus; meine Stimmung ist auch entsprechend. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass Reeve ihr einen Korb gibt.
    Reeve und Alex sitzen auf der Couch und spielen ein Videospiel. Was im Stadion passiert ist, ist anscheinend schon Schnee von gestern. Komisch. Ich glaube, Jungs wissen gar nicht, wie das geht – nachtragend sein. Bestimmt hat Reeve bestritten, irgendwas mit dem Trikot oder dem Song zu tun zu haben, und Alex hat ihm geglaubt. Hoffentlich fängt Alex jetzt nicht an nachzuforschen, wer in Wirklichkeit dahintersteckte.
    Ich bleibe an der Tür stehen, während Rennie ins Zimmer geht und sich mitten vor den Fernseher stellt. »Reevie«, flötet sie, »könnte ich dich eine Sekunde sprechen, allein?«
    Reeve versucht an Rennie vorbei auf den Bildschirm zu sehen, aber als ihm das nicht gelingt, stellt er das Spiel auf Pause. »Klar.«
    Rennie hakt sich bei ihm unter und führt ihn in Alex’ Schlafzimmer. »Bin gleich wieder da, Lillia!«
    Alex dreht sich um und sieht mich an der Tür. »Hey, Lillia.«
    »Hey, Lindy.« Ich setze mich ans andere Ende des großen Sofas. Alex’ Gesicht ist kaum noch gerötet. Anscheinend hat er endlich aufgehört, diese Lotion zu benutzen. »Deine Haut sieht schon viel besser aus«, sage ich.
    Alex dreht sich um, sodass er mir ins Gesicht sehen kann. »Rennie fragt Reeve, ob er mit ihr zum Ball geht, stimmt’s?«
    Überrascht frage ich: »Woher weißt du das?«
    »Na ja – heute hat Ashlin Derek gefragt. Und ich glaube, PJ will mit einer Sophomore gehen.« Mir fällt auf, dass Alex langsam die Röte von der Brust über den Hals ins Gesicht steigt. »Du bist noch nicht vergeben, oder?«
    O nein, garantiert hat Rennie Alex gesagt, dass er mich fragen soll! Schnell stehe ich auf und gehe zum Fenster. »Ich verstehe einfach nicht, wieso wir nicht als große Gruppe gehen, so wie immer. Wieso sollten wir das jetzt auf einmal anders machen? Das ist

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