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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition)
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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einem Tag in einem Wellnessbad eingeladen hat. Jetzt erst mal entspannen und ein bisschen runterkommen, das wäre gut. Vor allem, weil ich bei dem Gedanken an unseren Plan immer nervöser werde, je näher der morgige Tag kommt.
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr an Rennies Armaturenbrett. Halb elf. Mary und Kat wollen später zu mir kommen, um alles noch mal durchzusprechen, dann bringt Kat auch das Ecstasy mit. Aber bis dahin ist noch jede Menge Zeit. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen um zwei kommen, dann schlafen Mom und Nadia auf jeden Fall.
    »Hört sich gut an«, sage ich.
    »Yay!«, sagt Rennie. »Ashlin, ruf PJ , Alex und Derek an. Ich rufe Reeve an.«
    »Derek kann nicht. Der hat irgendein Familientreffen«, sagt Ashlin enttäuscht.
    Ich lege die Hand über den Hörer. »Wieso gehen nicht nur wir Mädels?«
    Rennie lacht mich aus. »Keine Sorge. Kein Flaschendrehen heute. Versprochen! Ciao, Ash!«
    Ich lege auf, und Rennie sagt mit herausfordernd in meine Richtung gerecktem Kinn: »Und jetzt ruf Reeve an!«
    Ich suche nach seiner Nummer in meinem Telefonbuch und drücke auf Anrufen.
    Es dauert ein Weilchen, bevor er antwortet. »Was gibt’s, Cho?« Es hört sich so an, als wären die Jungs am Feiern. »Willst du mir gratulieren? Heute ist anscheinend mein Glückstag!«
    Bevor ich noch antworten kann, nimmt Rennie eine Hand vom Steuer, krallt sich mein Handy und quäkt: »Yay für Reevie!«
    Eine halbe Stunde später sitzen wir sechs bei Ashlin auf der Terrasse und trinken Bier. Erst später gehen wir in die Sauna, einen großen Raum mit Wänden aus Zedernholz, der nachträglich direkt an das Gartenhaus angebaut wurde. Die Holzbänke sind an die Wände angeschraubt; durch die große Glastür sieht man hinaus auf den Pool, in dem wir uns zwischen den Saunagängen abkühlen. Von dem sanften Licht und der Hitze werde ich schläfrig. Vielleicht sollte ich mal wieder ins Wasser springen.
    Ashlin hat einen Bikini an. Sie hat Rennie und mir angeboten, sich von ihr welche zu leihen, aber Ashlins Oberteile wären uns beiden um mehrere Nummern zu groß. Also habe ich meine Unterwäsche an und darüber ein langes T-Shirt, das ich von Ashlins jüngerem Bruder geliehen habe, der zwar erst in der Siebten ist, aber trotzdem schon knapp eins neunzig misst.
    Rennie ist natürlich nur in Slip und BH , mit geschlossenen Augen liegt sie auf einer der Holzbänke. Wie ein Bild aus einem Männermagazin sieht sie aus. Ich kenne diese Jungs seit Jahren, trotzdem fühlt es sich merkwürdig an, dass Rennie in Unterwäsche vor ihnen liegt.
    Langsam bekomme ich Kopfschmerzen von der trockenen Hitze. Ich trinke einen Schluck Bier und halte mir die kühle Flasche an die Stirn.
    »So eine Sauna müssten wir neben unserer Umkleide haben. Das sollte ich unserem Coach mal vorschlagen«, sagt Reeve. »Gut für die Muskeln.« Reeve trägt schwarze Boxershorts; Schweißtropfen laufen ihm über die Bauchmuskeln. Alex und PJ sitzen rechts und links von ihm, beide haben sich Handtücher über den Kopf gelegt.
    »Superidee!«, sagt Rennie. »Ich wette, der Coach lässt sich drauf ein. Schließlich bist du sein bester Spieler, durch dich schaffen wir’s dieses Jahr zur Staatsmeisterschaft!« Ihr anschließendes Yeah! füllt den ganzen Raum.
    PJ räuspert sich. »Vergiss bitte den Kicker nicht! Für sechs Punkte, die Reeve bringt, lege ich einen siebten obendrauf. Stimmt’s, Lil?«
    »Stimmt«, sage ich.
    »Im Ernst, Reevie«, sagt Rennie, »jeder dieser Scouts will dich haben. Am liebsten würden sie dich unter sich aufteilen. Wie willst du bloß entscheiden, wo du hingehst?«
    »Ganz einfach«, sagt Reeve und stellt sein Bier ab. »Erstens muss es ein College mit einem anständigen Angebot in Medienwissenschaften sein. Zweitens interessiert mich, was da partymäßig abgeht. Drittens ist die Lage wichtig, schließlich will ich irgendwo hin, wo es warm und sonnig ist.« Er reißt Alex das Handtuch vom Kopf und legt es sich über den eigenen. »Und zu guter Letzt habe ich ja auch noch meinen College-Führer vom Playboy , den werde ich befragen, falls es ein Patt gibt.«
    Mich gruselt es, und ich verschränke die Arme vor der Brust. »Wie nett, dass diese Colleges alle bereit sind, über deine Noten hinwegzusehen«, sage ich zu Reeve. Ich kann es mir einfach nicht verkneifen. »Ich meine, wer weiß, wo du landen würdest, ohne Football?«, füge ich mit sanfter Stimme hinzu.
    PJ lacht laut, Alex auch.
    Reeves Antwort kommt wie aus der Pistole
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