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Auge um Auge (German Edition)

Auge um Auge (German Edition)

Titel: Auge um Auge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han , Siobhan Vivian
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übers Ohr gehauen hat?«
    Kat funkelt mich an. »Wofür hältst du mich? Ich kenn mich aus mit Drogen, Lillia. Ein paar Tropfen davon in Reeves Drink, und er ist total high. Dürfte nur ’ne Viertelstunde dauern, bis es wirkt, also gib’s ihm erst, wenn er auch wirklich in der Halle ist. Wenn er schon vorher anfängt auszuflippen, kann’s passieren, dass einer deiner Freunde ihn in der Limo festhält, bis er wieder nüchtern ist.«
    »Wie lang hält das an?«
    »Reeve wird mindestens acht Stunden lang rosa Elefanten sehen.« Kat schnaubt verächtlich. »Mary, sobald Reeve sich irgendwie auffällig verhält, hol einen von deinen Lehrern und mache sie auf ihn aufmerksam. Ich tu das auch. Damit auch alle zusehen, wenn er richtig high ist.«
    »Señor Tremont ist einer von denen, die Aufsicht haben«, sagt Mary. »Wir haben heute im Unterricht die ganze Zeit über spanische Tänze gesprochen.«
    »Perfekt«, sage ich. »Ich glaube, er hat Reeve letztes Jahr fast durchfallen lassen, weil der seine Abschlussarbeit über den Film Drei Amigos geschrieben hat. Tremont hasst ihn.« Ich drehe das Röhrchen zwischen den Fingern. »Ähm – ich muss euch noch was sagen.«
    »Was denn? Alles okay mit dir, Lillia?«, fragt Mary. »Du musst dir wirklich keine Sorgen machen. Es wird schon klappen.«
    »Das ist es nicht.« Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ich muss ihnen das mit Alex nicht erzählen. Es ändert jetzt sowieso nichts mehr. Aber ich will ehrlich zu den beiden sein. Wie Mary gesagt hat: Es darf keine Geheimnisse zwischen uns geben . Die beiden haben ein Recht auf die Wahrheit. »Ich habe mit Alex geredet. Es sieht so aus, als wäre das mit meiner Schwester nur ein einziges großes Missverständnis gewesen.«
    Mary reißt die Augen auf. »Warte mal – im Ernst?«
    »Aber ich hab sie doch in seinem Auto gesehen«, sagt Kat.
    »Schon, aber hast du gesehen, dass er sie geküsst hat? Ich meine, war da konkret irgendwas zwischen ihnen?«
    Kat atmet scharf ein. »Nein, wohl eher nicht.«
    »Alex schwört, dass da nie was gewesen ist, und ich glaube ihm. Ist vielleicht blöd von mir – aber ich tu’s trotzdem.« Ich senke den Blick. »Es tut mir wirklich leid.«
    Kat macht eine wegwerfende Bewegung. »Wir können uns jetzt nicht mit der Vergangenheit aufhalten. Jetzt sind wir an der Reihe, Mary und ich.«
    »Und es ist ja auch nicht so, als wäre Alex irgendetwas richtig Schlimmes passiert«, fügt Mary hinzu. »Es waren ja nur ein paar dumme Streiche. Du machst doch trotzdem noch mit, Lillia, oder?«
    Ich lege meine Hand fest um das Röhrchen Ecstasy. Das stimmt, wir haben Alex ja eigentlich nur eins ausgewischt. Kein Vergleich mit dem, was wir für Reeve und Rennie geplant haben. Dass die beiden verdient haben, was ihnen blüht, daran habe ich keinen Zweifel. »Auf jeden Fall«, sage ich.
    »Okay, Mädels«, sagt Kat und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. »Ich nehme an, das ist es. Das große Finale.« Sie sieht Mary an. »Klar zum Gefecht?«
    »Ich kann’s kaum erwarten.«
    Sie scheint überhaupt keine Angst zu haben. Nur aufgeregt ist sie. Kat genauso. Ich selbst habe immer noch Angst, aber aufgeregt bin ich schon auch.
    Kat und Mary fühle ich mich näher als all meinen anderen Freunden. Wir drei, wir sind ein fester Kreis. Uns verbindet etwas. Und was ich noch spüre, das ist die Macht, die wir haben. Das viele Reden, die Arbeit, die Streiche – das alles hat uns hierhergeführt, dahin, wo wir jetzt sind.
    Ich öffne die Tür, und Mary hüpft fröhlich die Stufen hinunter. Sie läuft zu einem der Sträucher und holt ihr Rad, das sie darunter versteckt hat.
    Kat bleibt noch einen Moment bei mir stehen. »Noch was«, sagt sie. »Wenn du das E in Reeves Drink tust, mach’s so schnell du kannst und ganz beiläufig. Gib ihm seinen Drink und geh tanzen.«
    Ich nicke. »Okay.«
    Plötzlich verändert sich Kats Miene. Sie presst die Lippen aufeinander, ihr Blick geht über meine Schulter. Ich drehe mich um und sehe Nadia im Nachthemd da stehen, ein Glas Wasser in der Hand.
    »Was machst du denn noch hier?«, frage ich. Ich verstecke die Hände hinter dem Rücken und blicke mich zu Kat um. Hoffentlich hat sie eine Ausrede parat. Doch Kat ist schon verschwunden. Das Herz klopft mir bis zum Hals, als ich mich wieder zu Nadia umsehe.
    »Was wollte denn Kat DeBrassio hier?«, fragt Nadia verwirrt. Sie steckt den Kopf zur Tür hinaus und schaut die Einfahrt hinunter.
    »Sie ... sie hatte diesen Sommer was mit

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