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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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im Lebensmittelladen nahe der Kasse gelegen, so musste sie nicht lange nach diesen wichtigen Dingen suchen. Sie gähnte und blinzelte, um das glimmende Lämpchen mit der Nummer achtundsechzig scharf zu sehen. Nicht, dass sie noch bei jemand Fremdem ins Zimmer platzte, den sie womöglich bei irgendwelchen illegalen Geschäften oder erotischen Spielchen störte. Für solche Begegnungen hatte sie heute keine Energie mehr. Sie glaubte kaum, dass sich Familien in diesem Bunker einquartierten.
    Anja setzte die Tüten ab und bückte sich, um mit dem Schlüssel das Schlüsselloch zu treffen. Es klickte und die Tür sprang ein wenig auf.
    Plötzlich boxte ihr etwas brutal auf den Rücken. Mit den Händen voran knallte sie gegen die Holztür, die sprang auf und sie fiel in hohem Bogen ins Zimmer. Kaum durchzuckte sie der Schmerz des Aufpralls, setzte sich ein schwerer Körper breitbeinig auf ihren Hintern. Der Schock und Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit trafen sie unmittelbar. Sie kreischte, bis sich ihr ein stinkender Lederhandschuh auf den Mund presste. Anja hob den Po und versuchte, den Mann von sich zu stoßen, doch er war viel zu schwer und zu kräftig.
    »Halt die Schnauze«, forderte er sie dicht an ihrem Ohr auf Englisch auf.
    Anja dachte nicht daran, aufzugeben. Sie wusste, dass es vielleicht ihre einzige Überlebenschance war, doch das wollte ihr Verstand jetzt nicht wissen. Sie war Schläge gewohnt, der Schmerz verklang, damit konnte sie umgehen. Anja ruckte und zuckte, biss in den Handschuh, bis sich etwas Kaltes, Scharfes auf ihre Kehle drückte. Sie erstarrte. Für eine kurze Weile war nur ihr Schnaufen durch die Nase zu hören.
    »Besser.«
    Er stieg von ihr und riss sie an den Haaren mit hoch. Vor explodierendem Schmerz keuchte sie auf, während er ihr die Arme auf den Rücken bog, sodass sie dachte, gleich würden die Schultergelenke herausbrechen.
    »Lassen Sie mich. Bitte«, wimmerte sie, obwohl sie sich geschworen hatte, nie wieder zu betteln. Die Angst war zu stark.
    Er holte die Tüten herein und schloss die Tür. Nur das vage Dämmerlicht der Nacht und die Lichter der Leuchtreklamen drangen durch einen Schlitz zwischen den Gardinen. Gerade genug, um Silhouetten zu erkennen, und ab und an das Aufblitzen des langen Messers.
    »Ich habe Geld«, hauchte Anja tonlos. Ihr Gehirn war leer, so leer. Was konnte sie tun, um ihr Leben zu retten? Die Schläge und Vergewaltigungen ihres Mannes hatte sie abwartend überstehen können. Aber ein Messer?
    Der dickliche Kerl lachte grunzend und schob seine freie Hand unter ihre Bluse auf ihre Brust. Sein rascher Atem an ihrem Hals roch nach fettigem Essen und Rauch. Magensäure stieg in ihr auf, und als er ihr den Oberkörper nach unten bog und seine Beule in der Hose an ihr rieb, kam sie ihr hoch. Keuchend spuckte sie aus. Grausame Bilder paarten sich mit Furcht und sie erstickte fast beim Würgen.
    »Widerlich«, stieß er hervor, packte sie brutal im Nacken und wirbelte sie herum. In seinen Augen schimmerte die blinkende Leuchtreklame. Anjas Körper zitterte so sehr, dass ihre Zähne klapperten, als er die Messerspitze in ihre Wange bohrte. »Wir gehen jetzt duschen. Und keinen Laut!«
    Tränen liefen ihr wie Wasserfälle aus den Augen. Nein, nein, schrie alles in ihr, doch da rammte er sie schon brutal mit der Schläfe gegen die Badezimmertür. Schwindel überfiel sie. Mit der Hand, mit der er das Messer hielt, drehte er den Türknauf und die Tür zum Minibadezimmer sprang auf.
    Das leise Knurren erinnerte sie daran, Zorro wegen nicht vorhandener Möglichkeiten ins Bad gesperrt zu haben. Plötzlich schrie der Kerl grell und anhaltend auf, als würde man jemandem im Stimmbruch die Eier abreißen. Er riss die Hand von ihrem Nacken. Anja taumelte zur Seite, stolperte und fiel aufs Bett. Sie war frei! Sofort erfasste sie Panik. Er würde Zorro töten! Wo war das Messer? Licht! Doch anstatt die Nachttischlampe anzuknipsen, zerrte sie damit das Kabel aus der Wand und warf sich auf den Umriss des Mannes. Die Lampe krachte auf den Hinterkopf, die Glühbirne zersplitterte. Zorro jaulte irgendwo im Dunkeln.
    Der Kerl drehte sich um. Sie hatte nicht fest genug zugeschlagen. »Du bist tot!« Das Messer hielt er noch in der Hand. Er kam fluchend auf sie zu.
    Sie hob die Lampe. Niemals kampflos! Plötzlich brüllte der Mann auf und knickte mit einem Bein ein. Anja zögerte nicht. Sie machte einen Satz nach vorn auf ihren Peiniger zu, holte aus und schlug ihm das Holz wie einen

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