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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Baseballschläger mit voller Wucht gegen die Schläfe.
    Er sank auf die Knie. Sie zitterte so sehr, dass sie nicht einmal rückwärtsgehen konnte. Flieh, schrie es in ihr, aber jegliche Körperfunktion versagte. Schlag noch einmal zu! Doch sie rührte sich nicht. Seine Lider flatterten. Mit einem dumpfen Rums krachte er nach vorn auf den Teppich und blieb bewegungslos liegen.
    Es war ihr, als würde sie erst jetzt wieder anfangen, zu atmen. Sie taumelte zur Tür, lehnte sich dagegen, um nicht umzufallen und knipste das Licht an. Da lag er, reglos. Ein dünnes, rotes Rinnsal lief über seine Wange, tropfte auf den Boden, doch sein Wanst hob und senkte sich.
    »Zorro«, wisperte sie, kaum mehr als ein raues Krächzen. Hatte der Widerling sie gewürgt? Sie konnte sich an kaum etwas erinnern. »Zorro? Wo bist du? Komm her.« Gott, wenn ihm etwas passiert war. Wenn er gerade hinter dem Bett lag und verblutete. Sie musste nachsehen. Als sie ein paar Schritte auf den Mann am Boden zugemacht hatte, sah sie Zorro tatsächlich hinter dem Bett. Er saß in seiner Katzentasche, legte den Kopf schräg und sah sie vorwurfsvoll an. Vor Freude schluchzte sie auf. Rasch hob sie Zorro hoch, küsste ihn auf die Nase und schob ihn zurück in die Tasche. Das leise, aber so unendlich beruhigende Knurren ihres winzigen Beschützers begleitete sie nach draußen. Aus einer der Tüten klaubte sie das Handy und im Laufschritt wählte sie bereits den Notruf. Als sie auf die altmodische Klingel des Empfangstresens hämmerte, hörte sie bereits Polizeisirenen in der Ferne.
    Der ältere Besitzer des Motels kam herein und starrte sie erst wütend, dann erschrocken an. Anja ließ sich auf einen der Wartestühle sinken, die Tasche mit Zorro fest an sich gedrückt und versuchte, das Beben ihres Körpers unter Kontrolle zu bringen. War es Zufall, dass sie gleich nach ihrer Landung überfallen worden war?

Tag 5
    zu sehen
     
     
     
    D urst!
    View schlug die Augen auf, dennoch blieb es dunkel. Sie trug die Linsen doch nie nachts. Ihr Durst drängte alle anderen Gedanken in den Hintergrund. Selbst die Schmerzen ihres Körpers traten zurück.
    »Durst.« War das ihre Stimme? Nicht mehr als ein raues Krächzen.
    »View. Endlich bist du wieder wach.«
    Zac. Er war noch bei ihr. Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Die alte Frau, das Kreischen des Tieres, ihr Klettern über den Fluss, der Fußmarsch durch den Wald … ihre Flucht aus dem Labor. Sie stöhnte auf.
    »Alles wird gut, View. Die Frau holt gerade Wasser.«
    »Wie lange war ich weg?«
    »Beinahe zwei Tage.«
    »Uff.« Sie hob den Kopf und ließ ihn wieder sinken. Zu schwer.
    »Weißt du«, begann Zac leise, »vielleicht sollten wir zurückgehen.«
    View versuchte, ihre wirren Gedanken zu ordnen. »Nein, das denke ich nicht.«
    »Du brauchst aber ärztliche Versorgung.«
    View rappelte sich hoch und stützte sich auf den Ellbogen. Ihr Schwindel verflog. »Ich finde, wir sollten rasch weiter.« Sie räusperte sich. In der Stimmlage klang das mehr als lächerlich. »Wir müssen weiter. Und zwar so schnell wie möglich. Zwei Tage?«
    »Ja, sie werden uns bestimmt irgendwann finden.«
    »Willst du nicht mehr dorthin, wo du die ganze Zeit hinwolltest?«
    »Doch. Aber …«
    »Kein aber, ich schaff das schon, doch sag mir endlich, wo du hinwillst und warum.«
    Er zögerte. »Ich muss nach Hause, weil man mir nur dort glauben wird, dass ich die Wahrheit sage.«
    »Über?« Dass sie ihm auch alles aus der Nase ziehen musste. Er wollte nicht wirklich darüber reden.
    »Über das geheime Labor, die Entführungen, die illegalen Experimente und … aber wenn du nicht weiter kannst, dann …«
    »Mir geht’s bald wieder besser.« Hoffte sie. Ihr ging es so schlecht wie noch nie. Zumindest so weit, wie sie sich zurückerinnern konnte. »Ach, verdammt!«
    »Was?«
    »Ich erinnere mich immer noch nicht. Wie haben die das bloß gemacht?«
    »Keine Ahnung. Du bist sehr sensibel.« Er räusperte sich. »Sicher mit einer Gehirnwäsche oder so. Du siehst, wir müssen weiter. Wer sonst würde uns all das glauben? Selbst du zweifelst ja noch daran, dass ich die Wahrheit sage.«
    Es raschelte und knackte. Schritte auf Laub und Ästen verrieten ebenso wie der rasselnde Atem, dass die Frau zurückkam.
    »Du bist wach. Gut, gut. Mund auf.«
    View legte sich zurück und schluckte das wenige, ranzig schmeckende Nass gierig, das die Frau aus etwas herausquetschte. Viel zu wenig, aber sie beschwerte sich nicht. Sie

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