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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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gezogen, wie?«
    » Mandy, hör auf mit deiner verteufelten Panikmache. Ich kann es nicht mehr hören. Danny, kneif dein Auge nicht so zu. Du hast bestimmt nur ein Sandkorn drin oder so.«
    »Nein, nein, Daddy. Aua. Ich seh gar nichts mehr!«
    »Daran sind nur die Medien schuld.«
    »Sie ist blind! Jesus. Ich wusste es. Wir hätten das Boot nicht kaufen dürfen.«
    »Mandy! Du machst Danny damit komplett verrückt. Das sind nur Gerüchte. Erblinden, weil man ein Boot kauft. Also, wirklich. Ich hör mir diesen Scheiß nicht länger an.«
    »Au, Mummy!«
    Das lautstarke Gejammer der Kleinen und der Streit der Eltern gingen weiter, während sich View und Zac über den Steg von der Familie entfernten. Andere Bootsbesitzer waren aufmerksam geworden. Einige kamen besorgt näher, andere wichen offensichtlich schockiert zurück. View stieß wiederholt erstickte Laute aus. Es war zu viel für sie, sie schien einem Zusammenbruch nahe.
    Zac schüttelte innerlich den Kopf. Sie glaubte wirklich, dass sie – wie auch immer – daran Schuld trug, wenn auf der Welt Menschen erblindeten. Das durfte doch nicht wahr sein. Das war schlicht unmöglich. Wie sollte das gehen? Er glaubte ihr zwar, wusste, dass sie in der Lage sein könnte, Menschen durch einen direkten Blick erblinden zu lassen. Warum auch nicht? Sie war wie er. Er war wie sie. Sonderlinge. Irgendeine hypersensible Ausnahme eines Kristallkinds eben, die die Augen der nicht sehen wollenden Menschen öffnen konnten.
    Doch das würde er ihr ganz sicher jetzt nicht sagen. View hegte Zweifel, wie er auch. Sie würde daran zerbrechen, wenn sie davon überzeugt wäre, dass sie der halben Menschheit das Augenlicht raubte. Nein. Das wollte er nicht, und das glaubte er auch nicht. Schwachsinn! So mächtig waren sie dann doch nicht. Wie sollte View das angestellt haben, eingesperrt in einem Labor? Abgeschottet von der Außenwelt? Unmöglich. Allerdings gab es noch eine Alternative … Aber wozu zum Teufel sollte Max der Erdbevölkerung das Sehvermögen rauben? Nein, auch das war zu weit hergeholt. Weltweit würde sich so ein Blödsinn auch nicht ausbreiten. Er glaubte eher an eine Epidemie, eine Krankheit, die eben auch mal für die göttlichen Alleswisser in Weiß neu und erst einmal unbesiegbar war.
    View krümmte sich, als müsste sie sich übergeben.
    Es zerriss ihm das Herz, wie sehr sie litt. »Schon okay, View. Mach dir nicht solche Sorgen, es ist bestimmt ganz anders, als du jetzt denkst. Du hast nichts damit zu tun. Das ist unmöglich.« Sie trottete weiter. »Wir sind gleich da. Dann rauschen wir aufs Meer und sind sicher. Ja? Niemand ist uns gefolgt, die Arbeiter haben sich um den brutalen Verbrecher gekümmert. Der kann uns nicht mehr finden. Bestimmt haben sie die Polizei gerufen und die haben ihn gleich eingesperrt.«
    Wahrscheinlich hielt sie ihn wieder für einen Versager, der nicht einmal seine Anfassphobie verdrängen konnte, um jemandem das Leben zu retten. Er seufzte tief. Damn! Er hätte, ja, er hätte eingegriffen. Und wie! Er hätte den Mann zusammengeschlagen, egal, was es ihn gekostet hätte.
    Zac versuchte, sie ein wenig aufzumuntern, doch es gelang ihm nicht. View schleppte sich unter körperlichen Qualen gebeugt weiter. Sie schien die fürchterliche Angst und den Schmerz des Kindes zu spüren, obwohl der kleinen Danny sicherlich nur etwas ins Auge geflogen war. Die Nachrichten waren schuld, jeder dachte sofort an das Schlimmste. Reine Panikmache, wie die Politik sie seiner Meinung nach häufig auf ihre Schäfchen ausübte. Kaum etwas war so mächtig wie Angst , vor allem, wenn die Massen daran glaubten.
    William mit seiner grotesken Prophezeiung war nur die Spitze des Eisberges. Das Unheil hatte sich bereits durch die Medien in den Köpfen der Menschen eingenistet. Er hatte nur hier und da einige Brocken aufgeschnappt. Gespräche zwischen den Obdachlosen, parkende Autos mit laufenden Radios, Mütter, die ihre Sprösslinge aus dem Kindergarten genommen hatten, aus Angst, sie könnten sich anstecken, obwohl sie gleichzeitig an eine übernatürliche Bestrafung glaubten. Alles in allem hörte es sich für ihn wie der abwegigste Nonsens aller Zeiten an. Doch sicherlich enthielt diese unterschwellige Panik einen wahren Kern, war irgendwo entstanden, hatte eine Ursache. Und die hing vielleicht sogar mit Moonbow und dem Labor zusammen.
    Wenn er damals bloß nicht eingeschlafen wäre, als er Layla und Max wie durch ein Wunder hatte belauschen können. Er

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