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Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition)

Titel: Auge um Auge - Moonbow #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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worden?
    Er stöhnte auf und bereute es sogleich, als er Maydermans höhnisches und selbstgefälliges Grinsen sah.
    »Gib es zu«, sagte Max so ruhig, als würde er über das Wetter reden.
    »Ich bin müde.«
    »Auch meine Geduld ist irgendwann zu Ende, Touch.«
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Mir ist übel.«
    »Auf dich kann ich verzichten.« Max’ dick behandschuhte Hand schwebte über seinem nackten Oberkörper. »Ungern. Aber ich würde es tun.«
    Angst vor einer Berührung wühlte ihn ungewollt extrem auf. Er zwang sich, keinen Muskel zucken zu lassen. Er konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie sie herausfinden wollten, wie seine Haut auf bestimmte Dinge reagierte, wie empfindsam er wirklich seit seinem vierzehnten Lebensjahr war. Jetzt, mit einundzwanzig, musste es noch schlimmer sein. Ihm brach der Angstschweiß aus. »Lassen Sie mich einfach weiterschlafen oder versetzen Sie mich in Narkose und machen Ihre Untersuchungen.«
    »Du fühlst dich immer noch stark und überlegen, nicht wahr? Liegst fixiert in einem Bunker unter der Erde, leidest bestimmt gerade unter entsetzlichen Schmerzen, weil du dir den nötigen Schlaf verweigert hast, und spielst trotzdem den Großkotz. Meinst du nicht, du solltest so langsam mal aufwachen und der Wahrheit ins Auge sehen?«
    Zac brummte nur. Sein Herz donnerte wie wild in seiner Brust. Wie lange würde es noch schlagen, wenn er den Zorn von Max auf sich zog, weiterhin auf sich zog? Er öffnete die Lider und lächelte Max breit an. »Sie können mich mal am Arsch lecken, Mayderman.«
    Die Hand holte aus und schlug ihm ins Gesicht.
    Der Schmerz explodierte jäh wie eine Splittergranate in seinem Kopf, auf seiner Haut. Seine Nervenenden zerfetzten wie ein auseinandergerissenes Gelenk und leiteten die Höllenqual widerhallend durch seinen Körper bis in seine Seele. Der Schrei ließ sich nicht zurückhalten. Zac brüllte und brüllte, bis er keine Luft mehr bekam und röchelnd erschlaffte.
    »Sag mir, wo View jetzt ist!«
    Kein klarer Gedanke ließ sich mehr fassen. Er blinzelte, sah die Faust, die ihm die Nase brach. Millionen skalpellscharfe Scherben bohrten sich gleichzeitig in seine Haut. Er schrie vor Schmerz, vor Pein, vor Angst, vor unbändigem Leid immer wieder dasselbe.
    »Niemals!«
    »Niemals!«
    »Niemals!«
    Bis er das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    Bloodhound fuhr sich über die Bartstoppeln, während er am Mobiltelefon auf die Antwort des Mannes der hiesigen Schiffsüberwachung wartete. Die allmorgendliche Rasur seines Bartes hatte er absichtlich weggelassen. Kaum ein Urlauber oder Seebär lief vornehm glatt rasiert herum und mit Sicherheit würden ihn die Erkenntnisse abermals in den Hafen und auch auf See führen. Je nachdem, wo sich View versteckte.
    Mit der Linken führte er den Mauszeiger über den Bildschirm, suchte das Seegebiet weiter nach irgendwelchen Auffälligkeiten ab. Das Schiffsüberwachungssystem AIS ließ leider nur einen Blick auf große Passagier- und Frachtschiffe zu, nicht auf kleine Boote. Deshalb musste er sich etwas Neues einfallen lassen. War sie einfach nur rausgefahren? Oder hatte View ein bestimmtes Ziel? Er vermutete es, hatte aber keine konkrete Idee. »Hallo?«, hakte er nach. Er hatte sich als Schiffsinspektor für Sicherheit ausgegeben und als Norman Grey ausgewiesen, da durfte er ein wenig ungeduldig wirken.
    »Ja, Sir, Entschuldigung. Die Mickey von George Thomson ist bei uns für Liegeplatz dreihundertsechsundsechzig gemeldet.«
    »Und die aktuelle Position?« Bloodhound hörte erneut das Klappern der Tastatur. Langsam, aber stetig, verlor er die Geduld. Nicht nur wegen des Mannes am anderen Ende der Leitung, der die Ruhe wegzuhaben schien, sondern auch mit sich. Er war davon ausgegangen, dass View leicht wieder einzufangen war, doch egal, was er unternahm, sie entwischte ihm. Gestern Abend wie auch heute hatte er weder View noch die Mickey aufspüren können. Derartige Misserfolge kannte er von sich nicht. Verdammt!
    Selbstverständlich hatte er sich letzte Nacht noch in die Daten der Hafenbehörde gehackt. Informationen waren sein Beruf, seine Passion, seine Absicherung. Man konnte nur gewinnen, wenn man anderen einen Schritt voraus war. Es gab so gut wie nichts, an das er nicht herankam. Er wusste die Sozialversicherungsnummer vom Bootsbesitzer George, seine Kontodaten, sein Hochzeitsdatum, seine Krankheiten und seine Schuhgröße, doch die Position der Mickey hatte er nicht herausfinden können.
    »Tut mir

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