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Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition)

Titel: Auracle - Ein Mädchen, zwei Seelen, eine Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Rosati
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präsentiert.
    Meine Mum und ich reißen beide fassungslos den Mund auf, als sie den Verband abmacht und ein großes Tattoo präsentiert: Auf ihrem Oberarm prangt in schwarzer Tinte das Gesicht von Taylor Gleason.
    Ich schreie die Mutter aller Schimpfwörter in das unendliche Universum!
    »Ich habe mir etwas überlegt, um Taylor Gleason zu gedenken. Und es hat nur 250 Dollar gekostet. Ist das nicht toll?«
    AAAAHHH! Sie hat mir gesagt, dass sie mein gespartes Geld gefunden hat, aber ich hätte es nie für möglich gehalten, dass sie die Hälfte davon für ein Tattoo ausgeben würde! Meine Mutter nickt stumm, dann geht sie aus meinem Zimmer direkt in die Küche und schenkt sich ein Glas Wein ein.
    Was auch immer Rei in seinem Fitnessraum gemacht hat, er scheint sich keineswegs besser zu fühlen. Ich komme hereingestürmt, um auf seinem Computer »Tattoo-Entfernung« zu googeln, und finde ihn bäuchlings auf dem Bett, ein Kissen auf dem Kopf. Er macht mir Angst. Rei war immer mein Fels in der Brandung. Die einzige Sicherheit in einer unsicheren Welt. Das ist nicht mehr mein Rei, das ist ein Mensch, der die Kontrolle verliert.
    Ich bin vollkommen hilflos. Wie bekomme ich ihn aus seiner Lethargie heraus? Wie schaffe ich es, dass er wieder zur Vernunft kommt? Ich habe keine Ahnung, wie man Menschen wieder ins Lot bringt. Ich war immer diejenige, die repariert werden musste, und Rei war mein Mechaniker.
    Ich lege mich neben ihn und sauge genug Energie auf, um von ihm bemerkt zu werden.
    Geht es dir gut?
Was für eine dämliche Frage. Natürlich geht es ihm nicht gut. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich die Ereignisse von heute Morgen ansprechen soll.
    Rei sieht unter dem Kissen hervor, als er das Klicken der Tastatur hört. »Mir geht es gut. Ich bin nur … wütend über mich selbst. Ich hätte wissen müssen, dass das passiert.«
    Du hast nur versucht, Seth zu helfen.
    »Ich war eine tolle Hilfe. Jetzt sitzt er im Gefängnis.«
    Sie hätten ihn so oder so gefasst. Das war nicht dein Fehler.
Denn, natürlich ist es
mein
Fehler.
    Es tut mir leid. Ich hätte vorher zum Wagen schauen sollen, um festzustellen, ob Polizei dort ist. Ich hätte wissen müssen, dass sie dein Auto finden.
    Vor allen Dingen hätte ich von Anfang an auf Rei hören und niemals meinen Körper verlassen sollen. Aber dafür ist es jetzt wohl zu spät.
    Rei setzt sich langsam auf. Er hat sich immer noch nicht geduscht oder seine Anziehsachen gewechselt. Auf seiner Daunendecke ist getrockneter Schlamm.
    »Es ist nicht deine Schuld, Anna. Es ist meine Schuld.«
    Hör auf, das zu sagen! Wir brauchen einfach nur einen guten Plan, schließlich hat das mit dem Salbei nicht wirklich funktioniert. Und dann bin ich die einzige Zeugin und kann aussagen, dass er versucht hat, sie zu retten, als sie ausgerutscht ist. Sie werden die Anklage fallen lassen und dann wird alles so sein wie früher. Nur, dass Taylor tot ist.
    »Ach ja, unser nächstes Dilemma. Wie geht es dir damit? Hast du mal nach Taylor gesehen oder warst du die ganze Zeit über bei mir im Gefängnis?«
    Ich war die ganze Zeit über bei dir im Gefängnis.
    »Ich weiß.« Er seufzt und wischt mit den Fingern den Schmutz von seiner Bettdecke. Er räuspert sich: »Wie hat es dir im Gefängnis gefallen?«
    Es war furchtbar. Ich habe mich wie eine Rennmaus gefühlt.
    Er sieht mich an und grinst.
    »Habe ich es mir nur eingebildet oder waren die Polizisten ein wenig ungeschickt mit ihren Kaffeebechern.«
    Verdammt ungeschickt. Sie sollten lernen, vernünftig mit ihren Kaffeebechern umzugehen.
    »Ja.« Er seufzt und legt sich wieder hin.
    Stell dir vor, was ich von Taylor bekommen habe.
    Er hebt seinen Kopf und liest, was ich getippt habe. »Was?«, fragt er argwöhnisch.
    Eine Handvoll Piercings und ein Tattoo.
    Er richtet sich ruckartig auf. »Ein … Tattoo? Du machst Witze, oder?«
    Falsch. Und es ist nicht einmal schön. Es ist ein Porträt von Taylor. Kann man Tattoos wieder entfernen lassen, oder muss ich mir den Arm amputieren lassen, falls ich je wieder in meinen Körper zurückkomme?
    Rei stöhnt auf und lässt sich wieder in die Kissen fallen, seine Handballen gegen die Stirn gepresst. »Das tut mir leid. Ich hätte einfach den Unterricht ausfallen lassen sollen. Dann wäre das alles nicht passiert!«
    Ich schwebe zu ihm rüber und ziehe an seinen Händen. Als er sie endlich wegnimmt und mich ansieht, schüttle ich den Kopf.
    Es ist nicht deine Schuld.
    Und plötzlich realisiere ich noch

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