Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
Vom Netzwerk:
Gelassenheit zur
Schau stellen? War es vor einigen Tagen reiner Zufall, dass er bezüglich seiner
bevorstehenden Ernennung zum Kriminaldirektor ein Zwiegespräch belauschen
konnte oder spann sein Mentor nun hauchdünne Stolperdrähte, in die er sich
verfangen sollte? War dies ein Test?
    „Davon gehört habe ich schon, dass Sie mir diese
große Ehre zuteil kommen lassen wollen. Ich habe es aber als Kasinogeschwätz
bewertet und keinen weiteren Gedanken daran verschwendet“.
    „Na gut, Dag, lassen Sie sich die Sache in Ruhe
durch den Kopf tropfen. Bevor ich Sie vorschlage, werden wir uns noch darüber
unterhalten.

Kapitel 30
     
    Kiel, Polizeipräsidium, Mittwoch, 26.04.1995,
09.10 Uhr
     
    „Dag, du wirst es nicht glauben, unser Freund im
Ambera hat einige Male in Moskau angerufen und dreimal mit der Charité
telefoniert, sowie fünfmal mit einer Apotheke in Berlin Charlottenburg
gesprochen. Die Gespräche mit der Apotheke haben jeweils recht lange gedauert.
Für die Telefonate mit der Berliner Autovermietung haben wir ja die Erklärung.
Aber warum hat er mit einer Apotheke und mit der Charité telefoniert?“
    „Vielleicht ist er krank“.
    „Möglich“.
    Gerber hielt eine Liste in der Hand, „hier die
Nummer, die er in Moskau oft angerufen hat, habe ich markiert und ....“.
    Hanson zog fragend seine Stirn in Falten.
„Moskau?, das ist ja seltsam, was hat der Kerl mit Moskau am Hut? Hagen, hast
du eine Erklärung?“
    „Nee, Dag, kann ich mir ebenso wenig erklären,
wie die übermäßig langen Anrufe mit einer Apotheke. Gut, die Telefonate in die
Charité lassen sich mit einer Krankheit erklären.
    „Richtig, wenn der Typ krank ist, stehen die
Anrufe in die Apotheke und zur Charité in wechselseitiger Beziehung.“
    „Nee, nee, Dag, dreiundsechzig Minuten mit einer
Apotheke zu plaudern, ist einfach zu lang, um sich wegen einer möglichen
Krankheit nach einem Medikament zu erkundigen. Da muss es eine andere Erklärung
geben.“
    Ungeduldig trommelte Hanson mit den Fingern
seiner rechten Hand auf seinen Schreibtisch. „Die Anrufe nach Moskau sind
interessanter, Hagen, die haben Priorität“. Später kümmern wir uns um die
Apotheke. Hanson wiegte seinen Kopf nach links, „ist es ein Genosse und ein
Ewiggestriger?, oder ...“, Hansons Kopf neigte sich zur anderen Seite, „oder
einer von der russischen Mafia oder, ich mag es gar nicht aussprechen,
schaukelt gar der KGB all die Morde?“
    “Eine schreckliche Vorstellung, Dag“.
    „Mensch Hagen, in was für ein Wespennest stoßen
wir da hinein? Und was will er von der Charité? Ist er wirklich krank,
vielleicht sogar schwerkrank? Hanson machte eine Pause. „Krank oder nicht
krank, darum soll sich Jutta in Berlin kümmern!“
    „Da wird sie aber Probleme bekommen. Ärzte und
deren Hilfsdienste haben ein Zeugnisverweigerungsrecht, Jutta wird keine
pathologischen Befunde bekommen“.
    „Stimmt“.
    „Vielleicht hat dein Kollege Zelenski einen
besseren Draht zu der Krankenhausverwaltung der Charité, lass ihn doch dort
anrufen“.
    „Okay, ich werde ihn darum bitten, ich rufe ihn
gleich an. Und du Hagen, kümmerst dich bitte um einen guten, zuverlässigen
russischen Dolmetscher. Noch besser aber ist ein Russe, der Deutsch spricht,
treiben sich doch mittlerweile genug hier rum, kann doch nicht schwer sein,
einen zuverlässigen Russen aufzutreiben. Kümmre dich bitte, natürlich nur wenn
du Zeit hast, sonst soll sich Haller der Sache annehmen“.
    „Du willst die Moskauer Telefonnummer anrufen
lassen, richtig?“
    „Genau! Und die Fernmelder sollen unsere
Nebenstelle so präparieren, dass unsere Kennung nicht beim Teilnehmer in Moskau
erscheint, wer auch immer dort das Gespräch entgegen nimmt, darf nicht wissen,
dass der Anruf aus Deutschland kommt. Auch ein Tonbandgerät soll die Technik
anschließen. Wir müssen das Gespräch aufzeichnen.
    „Ich werde alles bei unserer Fernmeldeabteilung
anleiern. „Ach“, Gerber begann in seinen Unterlagen zu kramen, „hier sind die
kriminaltechnischen Argumentationshilfen für die Kommissionsverlegung nach
Berlin, die du für Wolff haben wolltest“.
    „Danke, Hagen, aber Wolff hat bereits alles
genehmigt. Ich habe vergessen, dir Bescheid zu sagen“.
    Drei Stunden später stand Gerber mit einem
mageren, anscheinend nur aus Haut und Knochen bestehenden Vierziger bei Hanson
im Zimmer. „Darf ich dir Herrn Wladimir Semskew vorstellen. Herr Semskew ist
deutschstämmig, in Moskau geboren und vor zwei Jahren

Weitere Kostenlose Bücher