Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
Vom Netzwerk:
Ludwig-Dingsbums-Uni aus München, der den Gullydeckel untersucht hat,
meldete sich Gerber wieder zu Wort.
    „Der Dekan persönlich?“
    „Nein, nur das Sekretariat. Es ist vom Dekan
angewiesen worden, uns als Vorausmeldung die Untersuchungsergebnisse
mitzuteilen. Morgen folgt ein ausführliches Fax.
    Der Alte musste umgehend Kenntnis über die
Herkunft des Deckels bekommen, war er es doch, der Gerber beauftragt hatte, die
Untersuchungen anzuleiern.

Kapitel 63
     
    Kiel, Polizeipräsidium, Freitag, 16.06.1995,
20.20 Uhr
     
    Wolffs Überlegungen währten lange. Das Für und
Wider war sorgfältig durchdacht und abgewogen worden. Der Pfeifenqualm hing im
Raum wie eine Nebelbank. In der heraufziehenden Abenddämmerung war er soweit.
Sein Entschluss stand fest, außerhalb der diplomatischen Formalitäten aktiv zu
werden. Er nahm den großen Cognacschwenker aus dem Schrank und goss sich
genüsslich einen doppelten Brandy ein. Mit beiden Händen wärmte er den
Schwenker und ließ das aromatische Bukett in seine Nase steigen. Nach dem
ersten Schluck griff er das Fabergé-Ei, hob es aus dem Sockel und prägte sich
die dort notierte Telefonnummer ein. Es war die private Telefonnummer von
Oberstleutnant Pavel, dem Leiter der Moskauer Mordkommission. Noch während er
die Moskauer Telefonnummer vor sich hin flüsterte, tippte er sie schon in sein
Tastentelefon ein und wartete gespannt auf die Verbindung. Lange musste Wolff
warten. Endlich.
    „Da, Pavel?“
    „Hier ist Wolff aus Kiel“.
    „Kiel? Ah, Wolff, wie geht es Ihnen? Schön, dass
Sie mal von sich hören lassen. Was verschafft mir die Ehre?“
    Ohne viel Larifari begann Wolff sofort, Pavel
den Fall zu schildern:
    „Hmm, Pavel, ich geh mit einem Problem
schwanger, das ich Ihnen nicht offiziell, sondern nur privat mitteilen kann.
Aus diesem Grunde rufe ich auch auf ihrem häuslichen Anschluss an“.
    In der Leitung rauschte es. Atmosphärische
Störungen, dachte Wolff. Möglich, dass auch in Russland über weite Entfernungen
die Telefonate mit Funkbrücken überwunden werden.
    „Unter meiner alten Telefonnummer im Amt, Wolff,
hätten Sie mich auch nicht mehr erreicht, ich bin versetzt worden. Ich leite
jetzt eine Dienststelle im Innenministerium, bin dem Innenminister direkt
unterstellt“.
    „Dann darf ich wohl gratulieren, oder?“
    „Ja, mit der Versetzung ging auch eine
Beförderung einher, jetzt bekomme ich einige Rubel im Monat mehr. Bei der
Preisspirale, die sich jetzt immer schneller zu drehen beginnt, nicht
schlecht“.
    „Dann meinen Glückwunsch, ich freue mich für
Sie, Pavel“.
    „Spasiba - danke, Wolff. Aber warum rufen Sie
mich privat an, was können Sie mir nicht offiziell mitteilen, ist es was
Politisches?“
    „Tja, Pavel, hochpolitisch, mit drastischen
Folgen, wenn´s nicht von uns verhindert wird, das Attentat“.
    „Jetzt, Wolff, werde ich aber neugierig. Von
welchem Anschlag reden Sie?“
    „Pavel, sagt Ihnen der Name Schukow etwas?“
    Es entstand eine Pause. Hanson glaubte, die
Verbindung sei unterbrochen.
    „Hallo, Pavel, sind Sie noch dran?“
    „Ja, … Wolff, ich kann mir nur nicht vorstellen,
dass Sie den ehemaligen Generalfeldmarschall und Verteidigungsminister der
untergegangenen Sowjetunion meinen“.
    „Nein, den meine ich auch nicht. Ich meine einen
Schukow vom ehemaligen KGB, kennen Sie den?“
    „Nein, Wolff, dann sagt mir der Name Schukow
nichts. Aber was wollten Sie mir mitteilen?“
    Wolff holte tief Luft und fing an zu erzählen.
Er begann mit den illegalen Waffengeschäften des deutschen Staatssekretärs und
seiner Ermordung und dem erschossenen Kriminalassistenten Bachner im Kieler
Klosterforst, erwähnte den aus Kasachstan eingewanderten Spätaussiedler und
gedungenen Mörder, der dann mit seiner Frau von Schukows Hand mit einem
raffiniert kreierten Designergift getötet wurde und führte weiter aus, dass
auch zwei Polizisten an diesem Gift gestorben waren. Als Wolff von Schukows
Suizid in der Zelle zu berichten anfing, wurde er von Pavel unterbrochen.
    „Interessante Kriminalfälle, Wolff, aber wo
liegt die politische Brisanz?“
    „Die liegt darin begründet, dass im Auto des
ermordeten Staatssekretärs eine als Kanaldeckel getarnte Bombe sichergestellt
wurde“.
    „Wolff, Sie wollen mir erzählen, dass ein
ausgewachsener Staatssekretär Ihrer Bundesregierung mit seinem Auto eine Bombe
durch die Republik fährt?“
    „Ja, aber wir wissen nicht, warum und weswegen
dieser Deckel in seinem Kofferraum lag.

Weitere Kostenlose Bücher