Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Aurora Komplott (Thriller) (German Edition)

Titel: Aurora Komplott (Thriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Carry
Vom Netzwerk:
weigerte sich, nach
Paragraf 104 der Strafprozessordnung in das Chalet einschließlich aller
Nebengelasse einzudringen, des nachts einzudringen“.
    „Der Dorftrottel hat ja Recht, Hagen. So ist das
eben in diesem Lande. Komme, was da wolle. Hier wird nach Recht und Gesetz
gehandelt, auch wenn die höchsten Repräsentanten dieser Republik in die Luft gesprengt
werden sollen. Aber auf das Polizeigesetz hast du diesen Erbsenpupser doch
hingewiesen“.
    „Klar, sogar in einer erhobenen Tonfrequenz habe
ich auf die unmittelbar bevorstehende Gefahr hingewiesen, habe deutlich
gemacht, dass die nationale Sicherheit auf dem Spiel stünde. Dann erst bequemte
er sich, aktiv zu werden. Wollte sich noch ein Brecheisen besorgen und sich
wieder melden, wenn er den Spray sichergestellt habe“.
    „Und die Hunde, wann treffen die Hunde von der
Hundeschule in Eutin ein?“
    „In Eutin gibt es nur drei Rüden als
ausgebildete Sprengstoffspürhunde, die schon mit ihren Hundeführern nach hier
unterwegs sind“.

Kapitel 67
     
    Halifax, Sir-Sandford-Flemming-Park, Freitag,
16.06.1995, .20.12 Uhr
     
    Noch schlechter als McLeear fühlte sich der
kanadische Premier Jean Chrétien in seiner Haut. Nicht, dass er als Gastgeber
Verantwortung für die Konferenzteilnehmer empfand, nein, er wusste, die
Opposition würde sich spätestens morgen erneut auf seinen Innenminister
einschießen und den Rücktritt seines alten Kampfgefährten fordern. Das war erst
der Anfang von neuen Grabenkriegen und vielleicht auch der Beginn einer neuen
Regierungskrise. Viel zu oft in der vergangenen Legislaturperiode war sein
Innenminister wieder und immer wieder angeeckt. Sicher, es waren immerzu und
jedes Mal nur Kleinigkeiten, doch die Lappalien summierten sich, mit der sich
trefflich die regierungskritische Presse munitionieren ließ.
    Mit Daumen und Zeigefinger schnippte Jean
Chrétien nach seinem Adjutanten, der wenige Meter rechts neben ihm stand.
Dienstbeflissen kam er herbeigeeilt. „Mister Owen, den Innenminister, bitte,
auf einer abhörsicheren Leitung, aber rasch, wenn ich bitten darf“, wurde dem
Assistenten kurz befohlen. Der Adlatus förderte aus seiner Jacketttasche ein
voluminöses Handy und drückte für seinen Chef eine Kurzwahltaste. Als das erste
Freizeichen ertönte übergab er es unterwürfig und ergeben seinem Premier. Es
folgten neun nervige Freizeichen. „Georg, geh ran, es geht um deinen Kopf“, hörte
der Adjutant den Premier flüstern. Wieder drei Freizeichen, dann ein
verschlafenes „Ja, bitte“.
    „Georg, hier ist Jean. Morgen haben wir ein
Problem, ein Riesenproblem. Hier im Park ist eine Bombe explodiert“.
    „Was, habe ich richtig gehört, hast du Bombe gesagt?“.
    „Ja, das ist ja die Riesenschweinerei. Man wird
deinen Kopf fordern, fürchte ich“.
    Schweres Atmen drang an das Ohr des Premiers. Er
fühlte Mitleid mit seinem Innenminister und erinnerte sich daran, dass dieser
mehr als einmal seinen Buckel für Prügel hingehalten hatte, die ihm als
Regierungschef zugedacht waren.
    „Georg, ich möchte, dass dein bester
Troubleshooter alarmiert wird und hier erscheint. Er soll sich bei mir
persönlich melden. Alarmiere den Krisenstab und verhänge eine totale
Nachrichtensperre, das ist innenpolitisch sehr wichtig“.
    „Ja, Jean, ich werde alles veranlassen“.
    „Georg, jetzt höre mir gut zu“.
    „Ja, ich höre“.
    „Bis auf weiteres, Georg, reden wir nicht von
einer Bombe, alles Mögliche kann hier im Park explodiert sein, aber keine
Bombe, hast du mich verstanden, Georg?“
    „Jaja, ich habe verstanden“.
    „Sollten die Medien auch nur ansatzweise über
eine Bombe wehklagen, heißt das im Umkehrschluss, dass deine Sicherheitsorgane
gepennt haben, dann kannst du gleich deinen Hut nehmen“.
    „Ja, ich verstehe“.
    „Gut, Georg, ich verlass mich auf dich. Deinen
Krisenmanager kannst’e mit dem Hubschrauber einfliegen lassen. Ich will ihn
schnellstens hier haben. Und weise deine Leute vor Ort an, dass ihm keine
Informationen vorenthalten werden. Er ist das Bindeglied zwischen mir und der
Polizei“.
    „Okay ,Jean“.
    „Gut, Georg, ich habe nicht viel Zeit, ich muss
mich wieder um unsere Gäste kümmern“.

Kapitel 68
     
    Kiel, Polizeipräsidium, Samstag, 17.06.1995,
00.50 Uhr
     
    Gereiztes Hundegebell drang vom Innenhof an ihre
Ohren. Zeitgleich klopfe es an Hansons Bürotür. Ein verschlafener Schutzmann
stand im Türrahmen und wedelte mit einer Spraydose. „Bin ich hier richtig?, ich
suche

Weitere Kostenlose Bücher