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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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und Orion lud sich die Packtaschen auf. Seine Unbeschwertheit war Leon ein wenig unangenehm, doch die anderen bestanden darauf. Er sollte sich schonen und Calep schenkte ihm einen neuen Namen: „Sorgenkind“. Freilich knuffte ihn Flux für diesen Ulk und ließ es sich nicht nehmen, einmal mehr die Heldenseite in seinem Bruder zu betonen. Schließlich hatte er auf dieser Reise nicht nur einen durchgedrehten Mantichora zur Vernunft gebracht, nein, er hatte auch daheim im Dorf an dem allseits beliebten Hürdenlauf teilgenommen und zwar schon drei Mal. Beim letzten Springwettbewerb hätte er auch um ein Haar gewonnen, wäre er nicht kurz vor der Zielgeraden gestolpert. Calep grinste, als er das hörte, und es wurmte Flux sehr. Der kleine Elf war sich hundertprozentig sicher, beim nächsten Hindernislauf würde sein Bruder die anderen Elfen und ihre Pferde weit hinter sich lassen.
    „ Na klar“, neckte ihn sein ziegenbeiniger Kumpel, „alles wird gut.“ Postwendend bekam Flux knallrote Ohren, er hob einen Ast vom Boden auf und jagte den frechen Hobgoblin kreuz und quer über die Wiese.
    „ Schön, dass sie ihre Jugend genießen, so lange sie währt“, fand Orion und Leon dachte immerzu an den fürchterlichen Asmodi und seine Dämonen. Sie folgten dem Flusslauf, zwischen grünen Hügeln hindurch und einigen großen Steinbrocken. Manche waren recht unansehnlich, andere jedoch von Quarz durchzogen, der gelblich, weißlich oder sogar rosa schimmerte. Am Wasser tummelten sich Waschbären und auch einige Rehe aus einem nahen Forst. Auf der anderen Uferseite grasten Pegasi und Pferdeeinhörner. Dazwischen weidete auch der ein oder andere Papellequine. Sie hatten ihre Schmetterlingsflügel aufgefächert und ein Hengst stolzierte mit erhobenem Haupt durch das Gras, offenbar wollte er den Damen imponieren.
    „ Ist das ein Alicorn?“, staunte Flux, der sich wieder beruhigt hatte. Stolz stand es auf einem der Felsen, sein Körper war zierlicher als der eines Pferdes, es hatte Ziegenhufe und einen Löwenschwanz, seinem Rücken entsprangen zwei Vogelflügel, seine lange Mähne wehte im Wind und aus seiner Stirn ragte ein gedrehtes Horn von goldenem Glanz.
    „ So ist es“, Orion war stehen geblieben und duckte sich hinter Leon, um die schreckhaften Wesen nicht zu verscheuchen, „man nennt sie auch Cerapter.“ Dieses Exemplar ähnelte ein wenig dem Artgenossen, der zusammen mit einem Drachen des Ostens und einem Greif das Wappen von Aurum & Argentum flankierte.
    „ Da staunt ihr, was?“, flüsterte Calep. „Mir hat so eines schon einmal aus der Hand gefressen.“
    Als würde es ihn Lügen strafen, wandte ihnen das Alicorn sofort sein Hinterteil zu.
    „ Ja, ja und im Himmel ist Jahrmarkt“, revanchierte sich Flux, dem wollte Calep natürlich etwas entgegen setzen, als ein herzzerreißendes Schluchzen die Idylle durchschnitt. Wie von der Tarantel gestochen stoben die magischen Zauberpferde in alle Himmelsrichtungen davon. Einige von ihnen erhoben sich auch wiehernd in die Lüfte und erneut ertönte das Geräusch. Orion ortete sogleich dessen Ursprung und schlich geduckt zu einer Flussbiegung, er teilte das Schilf und staunte nicht schlecht, was er da sah. Mitten im aufgewühlten Wasser stand eine hübsche junge Frau und weinte sich die Augen aus. Wie von Amors Pfeil getroffen, fasste sich Calep prompt an die Stelle, unter der sein Herz klopfte. Flux wunderte sich lediglich, warum sie mit pinkfarbenem Oberteil und violetter Schärpe badete, hatte sie vielleicht ihren Bikini vergessen?
    „ Können wir Ihnen behilflich sein, Lady?“, war Calep ganz Kavalier.
    Die Dame, die sie bisher gar nicht bemerkt hatte, schreckte auf. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“
    Calep schlug sich gegen die Stirn, machte höflich eine Verbeugung und stellte sich und die Anderen vor. „Wir sind hier, um Sie aus Ihrer Not zu befreien.“
    Das Fräulein schluckte: „Das ist wirklich lieb von euch. Aber das könnt ihr nicht.“
    Calep holte tief Luft, „Mit Verlaub, wir sind waschechte Helden … mehr oder weniger.“
    Sie schniefte und wischte sich die Tränen ab.
    „ Kommen Sie doch erst einmal aus dem Wasser, bevor Sie sich noch verkühlen“, riet Orion.
    „ Das kann ich nicht.“
    Calep krempelte die Ärmel seines grün karierten Hemdes hoch, das er heute trug: „Stecken Sie vielleicht fest? Keine Bange, Rettung naht!“
    Er wollte schon ins Wasser schreiten, doch sie wedelte abwehrend mit den Händen.
    „ Das ist nicht

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