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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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verströmten.
    „ Albernes Volk“, fand Calep und genehmigte sich erst einmal ein Frühstück. Auch Flux, der nicht so recht wusste, was er von seinem Bruder halten sollte, bekam ein Käsebrot. Leon schlief zur Abwechslung ganz ruhig und mit einem Lächeln, als wäre er mit sich selbst recht zufrieden, hatte dabei aber eine reichlich abgeschürfte Nase. Fragend sah Flux den Eichenelf an, der ihnen Gesellschaft beim Frühstück leistete, doch die Gartenbewohner konnten Geheimnisse sehr gut für sich behalten und schwiegen eisern.
    „ Ich dachte immer, Dryaden seien für Bäume zuständig und Blumendevas für das bunte Gemüse“, nuschelte Calep mit vollem Mund, während Flux seinem Bruder etwas Kräutersalbe auf die Nase strich.
    „ Das stimmt nicht immer“, widersprach ihm eine Kastanienelfe, „die Wald-Nymphen und Devas können ja auch nicht überall sein.“
    „ So ist es“, fuhr der Eichenelf fort, „es gibt ja nicht nur eine Drachenart oder eine Art von Zweibeinern. Es gibt unendlich viele Bewohner der Lüfte, des Landes, des Feuers und des Wassers. Die einen sind Raubtiere, die anderen Pflanzenfresser. Bei der Flora fängt die Nahrungskette an. Irgendwer muss sich also um die Pflanzen sorgen und wenigstens ein paar davor bewahren, verzehrt zu werden. Warum sollen nur Dryaden und Devas diese wichtige Aufgabe übernehmen? Es gibt mehr Naturgeister, als du dir vorstellen kannst, junger Freund.“
    „ Was für Geister?“, Calep verstand nur die Hälfte.
    „ Naturgeister“, belehrten ihn die Narzissenelfen, „wir helfen der Natur, also allem was auf Gaia, der Erde, wächst und gedeiht. Die Erdgöttin hat viele Helfer, darunter Nymphen, Blumendevas, den grünen Mann, einige Feen, naturliebende Kräuterhexen und uns, die Baum- und Blumenelfen.“
    „ Interessant“, fand Calep in höchst ironischem Tonfall. Doch davon ließen sich die kleinen Helfer nicht beirren, sie erzählten nun auch noch, warum man sie „Geister“ nannte. Sie waren zwar Elfen, so wie auch Flux einer war, aber sie waren nicht immer materiell, also an einen festen Körper gebunden. Zeitweise konnten sie auch ätherisch sein, also „flüchtig“, „geisterhaft“, ohne festen Leib. Was das hieß, veranschaulichte der Eichenelf ihnen auch gleich, indem er wie ein Geist im Stamm seines Baumes verschwand. Das weckte nun wieder Caleps Interesse und er wollte sofort wissen, ob Flux das auch konnte, doch dieser war leider an seinen Körper gebunden und nicht zur Hälfte ein Geistwesen. So mächtig wie die richtigen Ätherischen Wesen waren die Baum- und Blumenelfen natürlich nicht, das gab der Eichenelf zu, als er wieder erschien, denn die Bewohner dieser Wiese vermochten es nicht, so wie Morgana, die Gestalt zu wechseln. Eben so wenig vermochten sie es, sich in „Luft“ aufzulösen, wie es diesen mächtigen Wesen nachgesagt wurde. Dennoch waren auch ihre kleinen Zaubertricks höchst beeindruckend.
    „ Gaia gab uns diese Macht“, glaubten die Tulpenelfen, „aber leider sind auch wir nicht überall. Das hat seine Vor- und Nachteile, denn wären wir überall, was sollte dann aus den Pflanzenfressern werden?“ Doch über solch tiefenphilosophische Themen wollte man sich an diesem herrlichen Tag lieber nicht den Kopf zerbrechen. Viel eher waren die kleinen Naturwesen zum Spielen aufgelegt. Sie mussten Flux auch gar nicht lange bitten, damit er mit ihnen Verstecken spielte. Es war ziemlich knifflig, die keinen Wesen wieder zu finden, und manche versteckten sich auch einfach in ihren Bäumen, Sträuchern oder Büschen. Doch Flux war ja nicht auf den Kopf gefallen, er fand sie trotzdem, alle miteinander. Sein Kumpel Calep döste derweil zwischen Flieder und Heckenrosen und die Zedernelfe ließ inneren Frieden und Ruhe in ihm entstehen und schenkte ihm gleichzeitig neue Energien.
    Eine kleine Dotterblumenelfe setzte sich unterdessen wagemutig auf Orions Stirn. Er schielte nach oben und schien zu schmunzeln, er bemerkte gleich die Gabe dieses Mädchens, sie weckte das „Innere Kind“ in ihm. Es war ein sehr angenehmes Gefühl, das ihn zurück in seine Jugend führte. Die kleine Elfe kicherte und flog hinauf in die Luft, als er sich genüsslich auf dem Boden zu wälzen begann und verspielt mit den Vorderfängen nach vorbei fliegenden Pusteblumensamen hieb. Von weitem hätte man ihn für ein junges Kätzchen halten können. Das kleine Fräulein fand dies sehr lustig und schwirrte hin und her wie eine aufgeregte Hummel. Dabei flatterte ihr

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