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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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sich damit unbeliebt zu machen. Manchmal gehe ich daher auf die Jagd in den Wald, wo Kreaturen hausen, die einen noch schlechteren Ruf haben als ich selbst. Habt ihr dort vielleicht meine gute Freundin gesehen? Sie ist eine Amphisbaena.“
    Flux zuckte zusammen. „Na warte!“, dachte er und ballte die Fäuste. „Wenn ich dieses Schlangenhuhn noch einmal zu Gesicht bekomme, mache ich ihm einen Knoten in beide Hälse! Diese verflixte Vogelschlange hätte uns ja schließlich auch warnen können!“
    „ In den letzten Jahren habe ich mich auf die Jagd von Dämonen spezialisiert. Diese Kreaturen sind sogar noch unbeliebter als ich. Einst wurden sie in den Untergrund verbannt, doch des Nachts kriechen manche von ihnen aus ihren Höhlen heraus an die Oberfläche. Im Schutz des Waldes fühlen sie sich recht sicher. Ich kann gut im Dunkeln sehen und so ein Dämon gibt eine recht üppige Mahlzeit ab. Natürlich bekomme ich auch sehr oft Bauchschmerzen, aber das ist immer noch besser, als dafür verachtet zu werden, dass man kleine süße Eichhörnchen oder Tauben erbeutet.“ Der Mantichora musste lachen und fuhr fort: „Dabei fällt mir doch wieder die alte Geschichte ein – das ist schon eine ganze Weile her. Auf einem Streifzug in der Umgebung fand ich eine fette Katze, sie war schon halb verdurstet und ich hatte Hunger, also habe ich sie verspeist. So weit, so gut. Ich liege also nach der üppigen Mahlzeit im Gras, lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen und döse vor mich hin, als plötzlich eine Hexe auf ihrem Besen angebraust kommt. Es stellte sich heraus, dass die fette Mieze ihre Lieblingskatze war. Sie war natürlich gar nicht erfreut über meine Tat, ich konnte mich noch so oft entschuldigen, es half nichts. Erst hat sie mich in eine Kröte verwandelt, dann in eine Flunder und zum Schluss in einen rosa Elefanten. Na, ich kann dir sagen, das war was! Drei Tage und drei Nächte stand ich als rosa Elefant in der Prärie, das sprach sich natürlich herum und allerlei schaulustiges Volk pilgerte herbei. Als ich mich wieder zurückverwandelte, da nahmen sie natürlich alle Reißaus. Seit diesem Tage an habe ich nie wieder ein Haustier auch nur schief angesehen. Das bringt nichts als Ärger.“
    Als er das hörte, konnte Flux sich kaum halten vor Lachen und so verging ihm die Zeit wie im Fluge.
     
    Als Leon wieder die Augen öffnete, setzte er sich auf und blickte ein wenig verwirrt zu Flux und dem Mantichora, die angeregt miteinander schwatzten. Der Elfenjunge strahlte über das ganze Gesicht und erzählte ihm sofort die Geschichte vom rosa Elefanten. Leon schaute ihn dabei sehr irritiert an und der Mantichora zwinkerte ihm zu.
    „ Das glaubt uns keiner, wenn wir wieder ins Elfendorf zurückkommen“, sagte sich der Kentaur und Flux dachte zur gleichen Zeit auch an Elfenheim und vor allem an seine Eltern. Ob sie sich wohl Sorgen machten?
    „ Müssen wir jetzt gehen?“, fragte er mit Wehmut in der Stimme.
    „ Ja, ich denke schon“, antworte ihm Leon. Der Elf ließ den Kopf hängen, denn sie waren nicht besonders weit gekommen und er hatte inständig gehofft, noch mehr von >Aurum & Argentum< zu sehen. Der Mantichora sah von einem zum anderen.
    „ Ja, die große weite Welt ist gefährlich, aber auch wunderschön. So wie eine Rose, an deren Dornen man sich leicht stechen kann.“
    Leon entfernte die heilenden Blätter von den verschorften Stichwunden. Er erhob sich und ging ein paar Schritte im Kreis, sein rechtes Hinterbein hinkte nach. Augenblicklich meldete sich Flux’ schlechtes Gewissen, es geschah ihm ganz recht, dass er jetzt wieder in sein ziemlich langweiliges Alltagsleben zurückkehren musste.
    „ Gehen wir“, forderte Leon ihn auf, er bediente sich aus dem Vorratsbeutel und warf seinem kleinen Bruder auch noch eine Hand voll Zwetschgen zu, bevor er alles zusammenpackte. Flux beeilte sich, ihm dabei zu helfen. Als Leon dann wieder das ganze Gepäck auf dem Rücken trug, hieß es wohl oder übel Abschied nehmen. „Und?“, fragte der Kentaur ein wenig ungeduldig. „Worauf wartest du noch?“ Flux’ Blick schweifte in die Ferne, was würde er wohl alles verpassen?
    Leon verschränkte die Arme und sah ihn streng an. „Was ist nun? Wie lange willst die anderen Auserwählten denn noch warten lassen?“
    Merklich zuckte Flux zusammen und der Mantichora lachte erheitert.
    „ Wir haben uns doch schon verspätet!“
    Flux’ Augen begannen wieder zu leuchten: „Aber ich dachte …“
    Um nicht noch

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