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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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mitbekommen habe. Du kannst es mir glauben, ich war auch einmal wohlbehütet und bemuttert. Doch dann packte mich das Fernweh und ich ging fort vom trauten Heim. Die ersten Tage und Wochen waren fürchterlich, ich wollte am liebsten zurück. Alles war neu und fremd. Später fand ich Freunde, ich war nicht allein und heute kann ich mir kaum noch vorstellen, Monate, geschweige denn Jahre oder Jahrzehnte, an ein und demselben Ort zu verweilen.“ Er zwinkerte schon wieder. „Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Spätestens wenn er das Einhorn des Waldes gesehen hat, wird er gar nicht mehr umkehren wollen.“
    Flux machte große Kulleraugen, hier sollte es ein Einhorn geben? Sein Kumpel war sich da völlig sicher. „So ein schöner Wald ohne Zauberpferd? Das wäre ja wie ein Kobold ohne Flöhe! Also nur halb so schön.“
    Leises Knurren bekam er als Antwort, Beelzebub hatte das genau gehört. Böse starrte er Calep an und Flux musste kichern, schon sah die trübe Stimmung anders aus.
    „ Er hat Recht“, sagte sich der Elfenjunge, „schlimmer kann es doch gar nicht mehr werden.“
     
    Ein gellender Schrei im Morgengrauen belehrte Flux eines Besseren. Es war schlimmer gekommen, viel schlimmer.
    „ Schlapp!“, noch einmal schleckte eine dicke rote Zunge quer über Leons Gesicht. Ein guter Start in den Tag sah nun wirklich anders aus. Starr vor Angst blickte Leon dem übergroßen schwarzweißen Wolf ins Angesicht. Dieser konnte offenbar gar nicht genug bekommen und leckte abermals an seinem Antlitz. Währenddessen überwachte ein zweites Augenpaar wachsam die Umgebung und der dritte Kopf stieß ein melodisches Heulen aus.
    „ Ei-ei-ein Kerberos!“, stammelte Flux nach dem Erwachen und sah Hilfe suchend zu Calep. „So tu doch etwas! Er wird Leon gleich auffressen!“
    Doch der Hobgoblin sah selbst reichlich schockiert aus.
    „ Rrrr!“, versuchte Beelzebub den ungebeteten Gast zu vertreiben. Dieser wandte ihm seinen Schlangenkopf zu, der am Ende seines Schwanzes saß. Das Reptil begann sogleich ihn zu bezüngeln, was dem kleinen Kobold gar nicht schmeckte. Fauchend verpasste er dem Schlangenkopf eine ordentliche Ohrfeige. Das behagte nun wiederum dem Kerberos nicht und er stieß Beelzebub mit seiner rechten Vordertatze davon. Der Kleine kugelte über den Boden, überschlug sich dabei und prallte mit einer Weide zusammen. Leise jammernd blieb er an ihrem Stamm liegen und im Moment hatte leider niemand Zeit, ihn zu trösten.
    „ Du hast doch gestern erzählt, wie du es gleich mit drei Minotauren aufgenommen hast! Dagegen ist dieser Wolf doch ein Kinderspiel“, drängelte Flux seinen Kumpel zum Eingreifen. Leon verdrehte derweil die Augen und fiel in Ohnmacht.
    Flux stiegen sofort die Tränen in die Augen.
    „ Er ist nur bewusstlos“, tröstete ihn Calep, nichtsdestotrotz musste er jetzt handeln. „He! Du!“, blaffte er den Kerberos an. Dieser hob alle Köpfe und fing leise an zu knurren. Calep schenkte ihm einen einschüchternden Blick und zog seinen Besen aus der Gürteltasche. „Jetzt wirst du mich kennen lernen!“ Er holte aus und schlug dem linken Kopf das Kehrgerät auf die Nase. Dieser jaulte zum Steinerweichen, zischend schnellte das Schlangenhaupt vor, packte den Stiel des Besens und entriss Calep die Waffe. Einen Moment lang stand er wie benommen da, erst ein Pfeil, der zunächst dicht an ihm und dann haarscharf an dem Kerberos vorbeizischte, holte ihn ins Jetzt zurück.
    „ So ein Mist!“, fluchte Flux. „Schon wieder daneben!“
    Der Kerberos knurrte drohend und sein Schlangenkopf zischte warnend. Sein linkes Hinterbein ruhte auf dem Zauberbesen und seine Stimmung wurde immer schlechter.
    „ Und nun?“, zermarterte sich Calep den Kopf. Zum Glück fiel Flux etwas ein, er ließ Pfeile und Bogen fallen und rannte zu seinem Bruder, er zog etwas aus dessen Gürtel und machte den Kerberos damit sehr neugierig. Der große Wolf verfolgte jede seiner Bewegungen.
    „ Versuch es damit!“, Flux warf Calep etwas zu und dieser fing es auf. Verwundert betrachtete er den winzigen Speer, doch dann verstand er und richtete ihn auf den Gegner, aber dieser war kaum beeindruckt. „Nun nimm schon deine normale Größe an!“, befahl Calep, doch nichts geschah. Entgeistert sah er auf den „Zahnstocher“. Doch selbst starkes Schütteln half nichts, der Speer blieb winzig und nutzlos. „Verdammt!“, wütend ließ er die Waffe fallen. „Dann werde ich dich wohl mit meinen bloßen Händen zu

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