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Aurum & Argentum (German Edition)

Aurum & Argentum (German Edition)

Titel: Aurum & Argentum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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nur der Besitzer Morganas Geschenk benutzen.“
    Im Grunde war dies auch ein recht logischer Sicherheitsmechanismus, schließlich konnten fatale Dinge geschehen, wenn solch eine verzauberte Waffe in die falschen Hände geriet. Leon befestigte sie jedenfalls schnell wieder an seiner Bauchbinde.
    „ Wandern wir weiter?“, fragte der Kentaur zaghaft und in der Hoffnung, bald diesen Wald wieder zu verlassen. Niemand hatte etwas dagegen und zügig ging es voran, bis Flux der Kompanie anzuhalten befahl. An einem Baum hing eine mysteriöse Tafel und Flux stieg ab, um sie zu entziffern.
    Auch Leon versuchte sein Möglichstes. „W-E-G“, stotterte er zusammen. Calep grinste über beide Backen und Flux sah es genau.
    „ Lies du es uns doch vor“, bat der Elf.
    Sein Bruder seufzte unterdessen matt, flüssiges Lesen war nun einmal nicht seine Stärke und Caleps Grinsen wurde schlagartig schmaler.
    „ Ähem“, versuchte der Hobgoblin Zeit zu schinden und räusperte sich in einem fort. „Dort steht …“ Er trat einen Schritt näher an die Tafel und kniff die Augen zusammen. „Nun ja, die Schrift ist ziemlich verwittert.“
    Flux zog die Augenbrauen in die Höhe, also er für seinen Teil konnte es einwandfrei lesen.
    „ Tut mir schrecklich leid, ich habe wohl meine Lesebrille vergessen“, geschäftig wühlte Calep in seiner Börse, da er nichts fand, zuckte er nur bedauernd mit den Schultern. Doch Flux war viel zu gescheit, um darauf herein zu fallen.
    „ Deine Augen sind in Ordnung“, stellte er ganz richtig fest. „Liegt es nicht vielleicht daran, dass du gar nicht lesen kannst?“
    Calep fühlte sich ertappt und das sah man auch, aber immerhin war er selbstbewusst genug, seine Schwächen auch zuzugeben.
    „ Ich war nie in der Schule“, rückte der Hobgoblin mit der Wahrheit heraus, „nur im Kindergarten. Aber dumm bin ich deswegen noch lange nicht!“ Das hatte ja auch niemand behauptet und so beruhigte sich der Knabe auch schnell wieder. Flux war jedenfalls höchst zufrieden mit diesem Geständnis und darüber hinaus war Calep kein Einzelfall. Hier in >Aurum & Argentum< gab es keine Schulpflicht und manche Bevölkerungsgruppen hatten nicht einmal eine Schule. Wo jedoch Schulen gebaut wurden, dort standen die Türen allen offen. Jedes Kind konnte Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, wenn es selbst oder seine Eltern dies wollten. Selbst Erwachsene, die als Kinder diese Möglichkeit nicht genutzt hatten, durften später immer noch alles nachholen. Außerdem konnten die Kinder jederzeit die Schule verlassen, natürlich nur in Absprache mit ihren Lehrern und Eltern. Bei Leon waren sich seinerzeit alle einig gewesen, dass es wenig Sinn ergeben hätte, ihn weiter mit Wörtern und Rechenaufgaben zu quälen, seine Talente lagen eindeutig in anderen Tätigkeiten. Bis heute war er auch mit diesem Mangel gut durchs Leben gekommen, schließlich hatte er ja Flux.
    „ Lies du es uns doch vor“, bat Leon daher und sein Bruder ließ ihn nicht hängen.
    „ Weg zum Dorf der Bes.“
    Calep rollte mit den Augen: „Und wegen dem Blödsinn hast du so ein Theater gemacht?“
    Flux kniff die Augen zusammen: „Das ist gar kein Unsinn! Weißt du überhaupt, was ein Bes ist?“
    Zu seiner Schande hatte Calep nicht den geringsten Schimmer, also wurde er aufgeklärt: „Das sind zwergenhafte Wesen. Ihnen werden oft unglaubliche Kräfte nachgesagt. Sie sollen Schlangen und Dämonen vertreiben können.“ Er musste gar nicht weitererzählen, denn Caleps Interesse war schon geweckt.
    „ Vielleicht verraten sie uns ja ihre Tricks! Dieses Wissen könnte uns garantiert auf unserer Reise nützlich sein“, schon stürmte er voran, Leon folgte kurz darauf mit Brüderchen und Findelkind.
    „ Hast du nicht gestern gesagt, du hättest es schon mit vielen Monstern aufgenommen?“, hakte Flux nach.
    „ Richtig“, gab Calep hastig zurück, „aber eines steht ja wohl fest: Man kann nie genug lernen! Wissen ist mächtig und dazuzulernen schadet nie.“
    Da konnte ihm der kleine Elf nicht widersprechen, denn wo er Recht hatte, hatte er Recht.
    „ Vorsicht ist immer noch die Mutter der Porzellankiste“, spielte Calep sich wie ein Lehrer auf, Flux seufzte und rollte mit den Augen:
    „ Erzähl mir lieber, wo das – du weist schon was – steckt!“
    „ Bitte was?“, sein Kumpel verstand kein Wort, also versuchte Flux es ihm mit Händen und Füßen zu erklären, er meinte natürlich das Einhorn, von dem gestern die Rede gewesen war und das ja

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