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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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sich irgendwann verausgabt hatte und gelangweilt im Fell ihrer Mitreisegelegenheit herumsuchte, wobei sie allerdings weder Zecken noch andere Leckerbissen entdecken konnte.

    „Ganz schön öde“, fand Flux später am Tag, die Landschaft wurde immer karger, nur selten gab es trockene Sträucher oder wenige Kakteen und Dickblattgewächse. Offenbar näherten sie sich einer großen Sandwüste, deren Dünen bereits am Horizont zu sehen waren.
    „Müssen wir dort wirklich entlang?“, kam es von Akiko, Leon bestätigte dies nach einem Blick auf den Kompass. „Zum Glück ist das Ödland groß.“ Kleopatra spitzte die Ohren, sollte es da draußen vielleicht doch etwas geben, vor dem sich die mächtige Kriegerin fürchtete? Natürlich stritt sie es ab und behauptete, sie wolle nur das Risiko eines Sonnenstiches nicht eingehen. Dagegen konnte allerdings Abhilfe geschaffen werden, in den Untiefen der Satteltaschen fanden sich nicht nur Hüte oder Turbane, sondern auch für alle Sonnenschirme.
    „Ob Morgana immer wieder etwas Neues hineinhext?“, fragte sich Flux und kramte ein Gefäß mit Öl gegen Sonnenbrand aus seiner eigenen Bauchtasche. Akiko war die Einzige, die dankend darauf verzichtete, sich einzucremen, schließlich brauchte eine Amazone solche Kinkerlitzchen nicht. Sie bereute es am späten Nachmittag, als sich ihr Gesicht langsam rot färbte. Während Kleopatra ihren Strohhut gerade rückte und mit den Schultern zuckte, händigte Flux der Sonnenverbrannten in seiner Güte das Öl und die Kräuterheilsalbe aus. Zwar kannte eine Amazone keinen Schmerz, trotzdem behandelte sie ihr sonst eher vornehm blasses Gesicht gründlich damit.
    „Wenn sie so weitermacht, ist sie irgendwann so schwarzbraun wie Calep“, raunte der Junge seinem Bruder zu, „zuvor müsste sie aber erst einmal deiner Milchkaffeebräune Konkurrenz machen.“ Leon zuckte nur mit den Schultern und cremte seinem Schützling vorsichtshalber noch einmal das Näschen ein. Das Kind begann zu schielen, breitete kurz die Flügel aus und faltete sie anschließend wieder zusammen.
    „Nur keine Müdigkeit vorschützen!“, schon saß Akiko wieder auf ihrem Teppich und hatte gut reden. „Wenn wir uns beeilen, erreichen wir unser Ziel noch heute!“ Aus diesem Traum wurde jedoch nichts, mit Einbruch der Dunkelheit kamen sie gerade einmal bei einer Oase an, wo sie verweilten. „Dann eben morgen“, sagte sich die Amazone, schöpfte Wasser aus dem kleinen See der Wüsteninsel und kühlte sich den Sonnenbrand damit, was allerdings auch reichlich schmerzte. Erneut drückte Flux ihr die Kräutersalbe in die Hand, nun machte sie großzügiger davon Gebrauch, vergaß aber nicht zu betonen, es auch ohne Kräuterhexenwerk überstehen zu können.
    Derweil bestaunte die junge Harpyie etwas im Teich und Leon überlegte schon den ganzen Nachmittag, wie er sie nennen sollte. „Kratzefuß“, schlug Akiko vor und da kein Protest von der Kleinen kam, war die Sache beschlossen. Richtig glücklich war aber wohl niemand mit dieser Benennung, doch die Harpyie störte sich nicht weiter daran.
    „Hast du etwas entdeckt?“, fragte Leon und setzte sich zu ihr, auch er starrte eine Weile ins Wasser, so lange, bis erst Blasen aufstiegen und dann ein Affenkopf mit einer Vertiefung im Schädeldach und Vampirzähnen auftauchte. Mit einem Satz sprang das Tier aus dem Wasser, es hatte die Beine eines Frosches und den Panzer einer Schildkröte.
    „Spielen!“, quietschte es und streckte Leon die Froschhand entgegen. „Fingerhakeln!“ Erst guckte Leon noch irritiert, dann hielt er dem kleinen Burschen auch einen Finger hin, doch der nahm nicht nur seinen Finger, sondern gleich die ganze Hand, sprang ins Wasser zurück und riss Leon mit sich, schon ragten nur noch seine Hinterbeine aus dem Teich. Erschrocken fing Kratzefuß an zu schreien und die anderen wurden auf das Drama aufmerksam. Endlich hatte Akiko ihren großen Auftritt, sie murmelte einen Zauberspruch, das Wasser begann zu sprudeln und dann spuckte der Teich Leon samt dem kleinen Unhold aus. Dieser fauchte, während seine Beute Wasser spuckte.
    „Ein Kappa!“, entrüstete sich Akiko. „Wasserdämon, auf deine uralten Tricks fällt doch sonst niemand mehr herein!“
    „Spielen?“, fragte der Winzling und guckte treu. „Fingerhakeln?“
    „Nein!“, kam es zurück, dass er die Ohren anlegte. „Ich bin doch nicht blöde und lasse mich von dir in mein feuchtes Grab ziehen und aussaugen!“ Stattdessen verneigte sie

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