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Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition)

Titel: Aurum und Argentum (2) - Die magischen Avatare (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Saskia V. Burmeister
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sich und der Minidämon, durch einen inneren Zwang dazu getrieben, tat es ihr gleich. Dabei lief alle Flüssigkeit aus der beckenartigen Delle in seinem Schädel und seine Dämonenkräfte schwanden dahin.
    „Das ist nicht lustig“, stellte er bekümmert fest, „ich dachte es gäbe ein Festmahl heute Abend.“
    „Dann werde ich dir den Abend anders versüßen, bevor du ins Wasser zurück kriechst und neue Kräfte schöpfen kannst!“ Bevor sie jemand aufhalten konnte, hatte sie den Fluch auch schon ausgesprochen, es knallte fürchterlich, Rauch stieg auf und als er sich verzogen hatte, lag nur noch der leere Schildkrötenpanzer am Boden.
    „War das denn unbedingt nötig?“, fragte Orion, als ein leises Quaken ertönte und sich eine unscheinbare Unke aus dem Panzer schälte. Kratzefuß kam dicht mit ihrer Nase an sie heran, erschreckt machte die Amphibie einen Satz nach hinten und verschwand im Teich.
    „Ich bin dazu ausgebildet, Dämonen unschädlich zu machen, also tue ich das!“, kam es hochnäsig von Akiko. „Wenn ihr merkt, dass ihr einen großen Fehler begeht, werde ich auch so anständig sein und dieses Untier entfernen. Anscheinend werdet ihr nur aus Schaden klug.“ Dabei sah sie speziell Leon an, der seufzte, warum mussten ihm immer solche Dinge geschehen?
    „Ich dachte du beherrschst keine Gestaltwandlungszauber?“, tönte Kleopatra.
    „Magie und Zauberei sind kein Kinderspielzeug!“, bekam sie zur Antwort. „Das war ein Fluch, kein Feenhokuspokus.“ Beleidigt schob Kleopatra die Unterlippe vor, die Neue hütete sich zu erwähnen, dass sie oft nicht einmal selbst wusste, wie ihr Fluch wirkte. Den ehemaligen Kappa hatte es noch ganz gut getroffen, andere Dämonen vor ihm waren in beinlose Spinnen oder Unrat verwandelt worden.
    Wortlos nahm die Amazone den Kappapanzer an sich und verstaute ihn in ihrer Umhängetasche. Derweil machte Kratzefuß ein großes Geschrei, Orion betrachtete gerade Leons bereits versorgte Harpyienwunden, die sich dank Morganas Kräutern nicht entzündet hatten. „Hat sie schon wieder Hunger?“, fragte sich Kleopatra, schließlich hatte der Nimmersatt zur Mittagstunde Unmengen von Grießbrei vertilgt, die eigentlich Ambrosia hatten werden sollen. Nur Bananen und Brei gingen nun einmal auf keine Harpyienhaut, da musste schon etwas Nahrhafteres her. Hartwurst und Schinken sah sie jedoch nur ratlos an, das konnte sie mit ihren Milchzähnen noch nicht essen.
    „Vermutlich kaut die Mutter ihr das Essen noch vor“, wusste der Professor Rat, nun sahen ihn alle an, schließlich war er auch ein Raubvogel, zur Hälfte jedenfalls. Bedauernd verzichtete er aber darauf, dem Neuzuwachs das Essen vorzuverdauen. Also musste eine andere Lösung her und nach einigem Suchen fand sich ein Glas mit Sülze in der Vorratstasche, dass Akiko es beigesteuert hatte, gab diese gleich protestierend kund. Wortlos baute Flux ein Dutzend Gläser vor ihr auf und erklärte ihr dann von oben herab die Funktion des Beutels und dass sie ab sofort rund um die Uhr ihr gekochtes Fleisch mit Aspik essen konnte. Sie grollte nur, während Leon den Inhalt des ersten Vorratsglases in eine Schale entleerte. Als hätte sie tagelang nichts gefressen, machte sich der Rotschopf darüber her und Orion erinnerte sich auch wieder an den legendären Harpyienappetit, angeblich waren diese Vogelwesen immerzu hungrig.
    Nach der dritten Portion und einem Nachschlag in Form einer Schüssel Milch war dann aber auch der kleine Nimmersatt endlich zufrieden. Als sie nun Ruhe gab, kam Leon endlich dazu, sich für seine Rettung zu bedanken. Akiko winkte nur ab und erklärte, sie hätte lediglich alles daran gesetzt, den Kappa unschädlich zu machen. Seine Rettung war nur ein Folgeprodukt davon und sie sagte es derart, dass man es ihr auch glauben musste. Flux rollte mit den Augen, um sie zu ärgern, fragte er sie nach ihrem Vater und erzählte, dass sein eigener Papa ein Held war, was er selbst erst kurz vor seiner Abreise erfahren hatte.
    Einst hatte der Smaragddrache Elfenheim vor üblen Orks geschützt, welche die Bewohner hatten ausrauben wollen. Natürlich hatte nie jemand erfahren, wer der so plötzlich erschienene Drache war, der ihnen zu Hilfe eilte. Leon, der diese Geschichte selbst noch nicht kannte, wurde erneut furchtbar stolz, zur Familie Pendragon gehören zu dürfen. Da dies aber nicht im Raum stehenbleiben konnte, gab Kleopatra sogleich mit ihrem Papa Vittorio an, der schließlich daheim der König war.

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