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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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warf ihm einen besorgten Blick zu. »Ich hatte dich angerufen, um dir zu sagen, dass sie nicht im Freizeitzentrum ist, aber du bist nicht drangegangen.«
    Sofort machte er sich wieder Sorgen. »Ich habe das Telefon nicht gehört«, erwiderte er. Jesus, er würde nie wieder in den aktiven Dienst aufgenommen werden, wenn seine Sinne derart benebelt blieben. Angewidert schüttelte er den Kopf.
    »Sie ist wahrscheinlich bei ihrem Freund«, vermutete Helen. »Kannst du mir mal mein Handy geben? Es ist in meiner Handtasche.«
    Er hatte gar nicht gewusst, dass sie ein Handy besaß. Ohne den Blick von der Straße zu nehmen, drückte Helen auf eine Kurzwahltaste. »Es geht niemand dran«, sagte sie schließlich und klappte das Mobiltelefon wieder zu.
    Er bemerkte, dass sie besorgt die Stirn runzelte. Seitdem er sie das letzte Mal gesehen hatte, war sie unter der Dusche gewesen und hatte ein sandfarbenes Top und weiße Shorts angezogen. Sie wirkte cool und lässig. Ihre Beine schimmerten goldbraun. Zu gern hätte er seine Hand über ihren seidig wirkenden Oberschenkel gleiten lassen.
    Als würde Helen seinen Blick spüren, rutschte sie voller Unbehagen in ihrem Sitz hin und her.
    Die folgenden fünf Minuten schwiegen sie, und Gabe erkannte, dass sie jetzt, da ihre Standpauke offenbar beendet war, überhaupt keine Lust mehr hatte, mit ihm zu reden. Je länger er sie betrachtete, desto weißer traten ihre Fingerknöchel am Steuerrad hervor. »Weißt du, was man über Unterströmungen sagt?«, schnitt er ein unverbindliches Thema an.
    Sie gab einen desinteressierten Laut von sich und konzentrierte sich voll auf die Straße.
    »Es ist besser, sich von der Strömung hinaustragen zu lassen, als dagegen anzukämpfen. Sonst kann man leicht ertrinken«, erklärte er.
    »Du hast schon immer gern mit solchen abgedroschenen Phrasen um dich geworfen«, bemerkte sie spitz.
    Er fand seinen Vergleich ziemlich treffend. »Mallory braucht mich«, sagte er und spielte damit seine Trumpfkarte aus.
    Helen riss den Kopf zu ihm herum, der Ärger stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Und wann ist dir das aufgefallen?«, erkundigte sie sich sarkastisch.
    Doch er nahm ihre Frage ernst und dachte darüber nach. »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich.
    Sie schüttelte den Kopf, als würde sie ihre Frage im Nachhinein bedauern.
    »Ich finde sie klasse, Helen«, fügte er hinzu. »Sie ist klug, richtig klug. Und sie hat eine tolle Intuition. Sie wird später mal alles werden können, was sie gern möchte.«
    Helen schien verwirrt zu sein und ihm nur noch mit halbem Ohr zuzuhören.
    »Bist du da anderer Meinung?«, wollte er wissen.
    »Absolut nicht. Ja, sie wird einmal alles machen können, was sie will. Aber warum hast du ihr das nicht schon vor einem Jahr gesagt? Oder vor zwei Jahren? Du hast sie doch immer nur dann bemerkt, wenn irgendetwas schiefgelaufen ist. Ich schwöre dir, sie hat angefangen, sich danebenzubenehmen, um wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit von dir zu bekommen.«
    Ihm zog sich der Magen zusammen. »Verdammt«, murmelte er und sah hinaus über die Felder. Er dachte an die Löcher in Mallorys linkem Ohr. »Ich werde es wiedergutmachen«, versprach er.
    Helen war so still, dass er zu ihr hinübersah, um herauszufinden, was sie dachte. Sie kaute besorgt an ihrer Unterlippe und bemerkte gar nicht, dass der Verkehr um sie herum immer dichter wurde. »Das wird gut für sie sein«, meinte sie schließlich.
    Wie sie das meinte, war klar: Mallory gegenüber würde er alles wiedergutmachen können, ihr gegenüber aber niemals.
    »Hör mal«, sagte er und rieb sich sein schmerzendes rechtes Auge, »vielleicht könntest du etwas nachsichtiger mit mir sein. Wie auch immer ich mich in der Vergangenheit verhalten haben mag, es tut mir leid. Es tut mir wirklich sehr leid. Aber ich würde gern eine zweite Chance bekommen.« Er öffnete wieder beide Augen und sah, wie sie das Steuer umklammert hielt. Ihr Körper war angespannt.
    »So einfach ist das nicht«, erwiderte sie.
    »Und was ist daran nicht einfach?«
    »Da hängt eine lange Geschichte dran, okay?«, schleuderte sie ihm entgegen, und ein Hauch von Panik lag in ihrer Stimme. »Die kann man nicht einfach so wegzaubern.«
    »Wenn du Veronica meinst, ich habe nicht mit ihr geschlafen. Das schwöre ich bei Gott.«
    »Und wie kommt es dann, dass du immer bis spätabends im Spec-Ops-Gebäude warst, wenn außer dir nur noch sie gearbeitet hat?«
    Sie hielten am Tor der Oceana Naval Air Base

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