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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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und unterbrachen ihr Gespräch kurz, während Helen ihren Ausweis vorzeigte.
    »Hör mal, es tut mir wirklich leid, dass du dich nicht daran erinnern kannst«, fuhr sie fort, als sie hinüber zum Krankenhauskomplex fuhr. »Aber selbst, wenn ich es vergessen könnte, würde das nichts für mich ändern. Ich mag mein Leben, so wie es jetzt ist. Ich möchte die Vergangenheit nicht noch einmal durchleben, in der Hoffnung, dass es dieses Mal vielleicht anders läuft.«
    Er spürte, dass es sie eine Menge Mut gekostet hatte, ihm dies zu sagen. Wahrscheinlich hatte sie deswegen auch so schnell gesprochen. Gleichzeitig machte sich Enttäuschung in ihm breit und schien mit dem Hämmern hinter seinem rechten Auge eins zu werden.
    Warum hielt sie so starrsinnig an ihrer Unabhängigkeit fest? Es würde sie nicht umbringen, ihm eine zweite Chance zu geben, verdammt! Er starrte sie an und grübelte darüber nach, wie er den Schutzwall durchbrechen konnte, den sie gegen ihn errichtet hatte.
    Ihre Lippen, die sie zu einer dünnen, festen Linie zusammengepresst hatte, lieferten im die Antwort. Er dachte an ihrer beider Hochzeitsfoto, auf dem sie sich geküsst hatten. Und unvermittelt überkam ihn das unbändige Verlangen, die Anspannung in ihrer Unterlippe zu lösen, diese von der Oberlippe zu trennen und Helen einen süßen, innigen Kuss zu rauben. Sie hatte Angst, ihn zu berühren, das wurde ihm plötzlich bewusst – aber nicht, weil sie glaubte, dass er sie verletzen könnte, sondern, weil sie dann vielleicht nachgeben würde.
    Es war seine letzte Hoffnung.
    Helen hatte den Jaguar gerade auf einem Parkplatz vor der Psychiatrie abgestellt. Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und schob sie in eine Halterung hinter der Blende. Er ließ ihr keine Zeit, den Schlüssel aus dem Zündschloss zu ziehen, sondern drehte sich in seinem Sitz zu ihr und umfasste mit beiden Händen ihr Gesicht.
    Erschrocken blickte Helen ihn an.
    »Ich werde dich jetzt küssen«, warnte er sie. »Vielleicht bin gar nicht ich derjenige, der seine Erinnerung wiederfinden muss. Vielleicht bist du es.« Und damit beugte er sich schnell zu ihr vor, zog sie gleichzeitig an sich heran und küsste sie auf den Mund.
    Sie stieß einen kleinen Schrei aus – ob aus Überraschung oder einer Abwehrhaltung heraus wusste er nicht. Er war viel zu verzaubert von ihren weichen Lippen. Ihr Duft, eine Mischung aus Wildblumen und Frau, benebelte ihn, und er spürte, wie er sich in der Situation verlor. Himmel, sie schmeckte noch besser, als sie aussah! Er ließ seine Zunge weiter vordringen. Mit den Händen fuhr er durch ihre seidige Mähne und strich über ihre weiche Haut. Zum Teufel, sie fühlte sich sogar noch besser an, als sie aussah.
    Helen versuchte, sich gegen Gabe zu wappnen. Lass dich nicht mitreißen! Doch der Kuss ging ihr durch und durch, löste eine Flut von Gefühlen in ihr aus, von denen sie sich davontragen ließ.
    Es war viel, viel zu lange her, dass Gabe sie so in seinen Bann gezogen hatte. Sie sehnte sich danach, wie er schmeckte, wie er sich anfühlte, vermisste seine entschlossene Art. Das Verlangen, dem sie sich mit aller Kraft zu widersetzen versuchte, schien regelrecht in ihr zu explodieren. Sie schlang einen Arm um seinen Nacken und zog ihn näher an sich heran. Sie sehnte sich schmerzlich danach, dass er ihre Brüste berührte, obwohl ihr Verstand ihr befahl, ihn loszulassen.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, gelang es Gabe, irgendwie den Hebel für ihre Rückenlehne zu finden. Langsam sank Helen nach hinten. Zu ihrer großen Befriedigung legte er ein Bein über sie und schob seinen wundervoll fest trainierten Körper auf ihren, den Oberschenkel des anderen Beins zwischen ihre Schenkel.
    »Du schmeckst so gut«, murmelte er und küsste sie noch intensiver.
    Helen stöhnte hilflos auf und hatte Mühe, die Augen offen zu halten. Seine Hand glitt über den Stoff ihres Tops. Voller Erwartung, seine Finger auf ihren Brüsten zu spüren, streckte sie sich ihm entgegen.
    Das ist doch verrückt , dachte sie. Wir können doch nicht am helllichten Tag hier im Jaguar miteinander schlafen. Aber dann umschloss er mit einer Hand ihre rechte Brust, und angesichts der Hitze seiner Finger schienen ihre Bedenken in Flammen aufzugehen. Mit dem Daumen strich er über ihren harten Nippel, und die Lust überkam sie wie eine unaufhaltsame Welle. Sie bebte am ganzen Körper, wollte mehr.
    Das plötzliche Aufheulen einer Auto-Alarmanlage riss beide aus ihrem leidenschaftlichen Rausch.

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