Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
Vom Netzwerk:
landen. Er taumelte rückwärts und prallte gegen einen Stromkasten. Während er noch zu begreifen versuchte, was gerade geschehen war, befahl ihm sein Instinkt, auf dem Absatz kehrtzumachen und das Weite zu suchen.
    Der Wagen bremste. Gabe redete sich ein, dass der Fahrer sicher herausspringen und mit großer Besorgnis erklären würde, dass er ihn nicht gesehen habe. Aber der Mann öffnete die Tür und hielt etwas in der Hand, das verdächtig nach einer Waffe aussah.
    Gabe würde ganz sicher nicht an Ort und Stelle bleiben und irgendwelche Fragen stellen. Er rannte im Zickzack davon und lief zwischen zwei Häusern hindurch. Ein Schuss ertönte. Die Kugel verfehlte ihn nur knapp. Heilige Scheiße! Am klügsten war es, Deckung zu suchen.
    Ohne auf seine Schmerzen zu achten, warf sich Gabe in den Kriechbereich unter einem Haus aus Betonschalsteinen. Das Erdgeschoss befand sich ein ganzes Stück über seinem Kopf, sodass er nicht kriechen musste.
    Adrenalin durchflutete ihn und gab ihm das Gefühl, lebendiger zu sein, als er es seit Wochen gewesen war. Obwohl ihm das Herz sprichwörtlich bis zum Hals schlug, verbarg er sich hinter einem mächtigen Stützpfeiler und lauschte, ob er seinen Verfolger hören konnte. Er hoffte, der Mann würde ihm in die Dunkelheit folgen. Er wusste, dass er sie zu seinem Vorteil nutzen konnte.
    Es dauerte nicht lange, als er plötzlich das verräterische Geräusch vernahm, wie Sand unter schweren Schritten zusammengedrückt wurde. Er rührte sich nicht, in Erwartung, dass der Mann näher kommen würde. Gabe sah, wie ein roter Punkt über die Betonpfeiler rechts und links von ihm glitt. Der Angreifer besaß eine Laserzieleinrichtung. Offensichtlich war er ein Profi.
    »Manning!« Aus einiger Entfernung vernahm Gabe einen leisen Ruf.
    Der rote Punkt verschwand. Das Geräusch der Schritte entfernte sich. »Ich hab ihn verloren. Er ist entkommen.«
    »Dann das nächste Mal. Es wird zu hell hier draußen.«
    Gabe wartete, bis Autotüren zugeschlagen wurden, wartete, bis der Streifenwagen davongefahren war, bevor er aus seinem Versteck kam. Wut stieg in ihm auf und ließ seinen Körper beben, während er den Rücklichtern des Sedan nachblickte, der kurz darauf um eine Kurve verschwand.
    Was zum Teufel war da gerade passiert? Warum sollte ihn die örtliche Polizei verfolgen und auf ihn schießen? Himmelherrgott, sie ließen ihn mit vielen offenen Fragen zurück und einer bösen Vorahnung, was die Zukunft betraf. Das nächste Mal , hatten sie gesagt. Zum Teufel, nein. Ein nächstes Mal würde es nicht geben, jedenfalls nicht, wenn er daran etwas ändern konnte. Er würde sich persönlich mit dem Polizeichef in Verbindung setzen und die Sache klären.
    Er war immer noch außer Atem, während er die Straße hinunter in Richtung seines Hauses blickte. Mallory! Sie war daheim, er hatte sie dort allein zurückgelassen. Falls seine Verfolger wussten, wo er wohnte, würden sie vielleicht dorthin fahren und auf ihn warten.
    Er begann zu laufen, stoppte dann jedoch abrupt ab. Das Haus des Master Chiefs lag näher. Er würde ihm erzählen, was geschehen war, auch wenn es keinen Sinn ergab. Sebastian würde ihn bestimmt heimfahren, ihm Rückendeckung geben und sich davon überzeugen, dass die Luft rein war.
    Gabe mied die Straße und lief zwischen den Häusern hindurch. Er duckte sich unter Wäscheleinen voll schwerer, nasser Handtücher hindurch und sprang über sauber gestutzte Hecken. Dabei hielt er sich von bellenden Hunden fern. Minuten später stieg er die Stufen zu Sebastians Haus empor, das am Strand lag.
    Kaum hatte er geklopft, da riss der Master Chief auch schon die Tür auf. »Jaguar!«, rief er überrascht. Er trug seine Felduniform und hielt einen Becher Kaffee in der Hand. Offensichtlich war er auf dem Weg zur Arbeit.
    Gabe holte tief Luft und versuchte, seinen rasenden Puls zu beruhigen. »Ich muss mal telefonieren«, keuchte er.
    Wortlos trat Sebastian beiseite, und Gabe lief direkt zum Telefon in der Küche. Nach dem fünften Klingeln meldete sich eine schläfrige Stimme: »Hallo?«
    »Mal, hier ist Dad.« Er holte tief Luft und bemühte sich um einen normalen Tonfall. »Ich war joggen. Tu mir den Gefallen und schließ die Haustür ab. Mach niemandem auf. Ich bin in einer Minute da.«
    Seiner Bitte folgte ein verwirrtes Schweigen. »Okay«, sagte Mallory dann.
    »Mach schon«, drängte er. Er legte auf und wandte sich Sebastian zu, der ihn nicht aus den Augen gelassen hatte. »Master

Weitere Kostenlose Bücher