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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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zu sichern«, fügte er hinzu und zog sein Opfer auf die Beine.
    »Hurensohn!«, fluchte DeInnocentis und schubste Gabe von sich weg. Wenn seine Augen so funkelten, wirkte er wie der junge Al Pacino. »Willkommen zu Hause, Arschloch, Sir«, fügte er hinzu, schlang Gabe dann einen Arm um die Schultern und drückte ihn an sich.
    Die anderen traten vor und taten dasselbe. Gabe erkannte sie beide: Teddy »Bear« Brewbaker und den früheren Profi-Footballspieler Jon Luther Lindstrom, von seinen Kameraden liebevoll Little John genannt. Als Gabe die Tränen in den Augen der Männer bemerkte, war seine Erleichterung so groß, dass er ihre Umarmungen mit aller Kraft, die er besaß, erwiderte.
    Diese Männer waren seine Familie. Sie waren zusammen durch die Hölle gegangen – und wieder zurück, öfter als er es hätte zählen können. Es musste im vergangenen Jahr Augenblicke gegeben haben, in denen er geglaubt hatte, er würde sie nie wiedersehen. Verdammt, auch ihm stiegen Tränen in die Augen.
    Bear sprach in sein Headset: »Kommt her, Jungs. Jaguar hat uns überrascht.« Enttäuschte Seufzer waren zu hören.
    Als Luther ihn losließ, bemerkte Gabe die Tarnfarbe seinem Gesicht und die ziemlich stinkenden Kampfanzüge. »Ihr seid direkt vom Boot hergekommen?«, erkundigte er sich ungläubig.
    »Ja, Sir. Wir sind heute Nachmittag eingelaufen, aber der XO hatte in letzter Minute noch ein paar Aufgaben für uns. Wir haben dann Vinny losgeschickt, Luftschlangen und Ballons aufzutreiben. Wir sind nicht einmal dazu gekommen, sie aufzublasen!« Luther klang wie ein kleiner Junge, dem man eine Süßigkeit weggenommen hatte.
    »Ich werde drüber wegkommen«, versprach Gabe. Er spürte mehr, als dass er es hörte, wie drei weitere SEAL s die Stufen zur Terrasse hinaufgelaufen kamen. Westy McCaffrey war der Erste, ihm folgte ein junger SEAL , den Gabe nicht kannte, Sebastian bildete das Schlusslicht.
    Westy war der Einzige, der es geschafft hatte, seine Tarnkleidung gegen ein paar Jeans und ein weißes T-Shirt auszutauschen. Auf diese Weise waren alle seine Tattoos gut zu sehen. Das Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Er sah ganz anders aus als die übrigen SEAL s, aber er arbeitete eben auch noch als verdeckter Ermittler im Terroristenmilieu.
    Westy schlang seine Arme um Gabe und wiegte ihn wie ein Baby. »Scheiße, Sir, es tut ja so gut, Sie wiederzusehen«, rief er. Er hielt Gabe auf Armeslänge von sich weg und betrachtete ihn mit seinen stahlblauen Augen, mit denen er direkt in das Herz eines Mannes blicken zu können schien, von Kopf bis Fuß. Was er sah, veranlasste ihn, voller Mitgefühl Gabes Schultern zu drücken.
    Gabe konzentrierte sich auf Sebastian, der sich erst mal zurückhielt, um den Männern Gelegenheit zu geben, ihr Wiedersehen zu feiern, da er sonst in Tränen ausgebrochen wäre. Er konnte es kaum erwarten, ihnen zu erzählen, was ihm am Vortag von Forrester berichtet worden war. Eigentlich hatten alle Männer ein Recht darauf, es zu erfahren. Viele von ihnen waren Zeugen der Explosion des Lagerhauses gewesen. Vielleicht besaßen sie noch irgendwelche Insiderinformationen darüber, was sich abgespielt hatte.
    Ein Moment lang schwiegen die Männer, während sie dastanden und einander ansahen. »Das ist unser neuer Mann. PO 3 Rodriguez«, meldete sich Westy zu Wort und stellte einen zurückhaltend wirkenden jungen Mann lateinamerikanischer Abstammung vor. »Er ist unser Waffenspezialist.«
    »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Sir.« Rodriguez salutierte schneidig.
    »Danke, PO 3.«
    Die Männer verfielen wieder in Schweigen und sahen Gabe erwartungsvoll an. Es war an ihm, irgendetwas zu sagen. »Ich habe heute Abend den XO getroffen«, berichtete er und beobachtete ihre Gesichter genau.
    Schnelle Blicke wurden ausgetauscht.
    »Er hat Sie besucht?« Sebastian trat einen Schritt vor und schloss damit den Kreis.
    »Nicht ganz. Ich war mit meiner Familie essen, und er kam zufällig auch in das Restaurant.«
    Diese Neuigkeit löste unbehagliches Schweigen aus.
    »Ja, er … äh … er sagte, er habe noch ein schwieriges Treffen und er werde sich morgen bei Ihnen melden«, preschte Westy vor.
    Sein Kamerad würde ihn nicht einmal anlügen können, wenn es um sein Leben ginge. Gabe warf allen einen strengen Blick zu. »Verarscht mich nicht, Leute«, warnte er den Trupp. Er wandte sich an den Mann, der die Autorität besaß, für die anderen zu sprechen. »Master Chief, hat der XO ein Problem

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