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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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hätte wohl kaum ihr eigenes Depot und die Waren darin geopfert. Es musste sich um Fremde wie sie selbst gehandelt haben, die irgendeine geheime Aktion vertuschen wollten.
    Und dann stellte Gabe die Millionenfrage. »Was ist mit der vierten Rakete passiert?«, wollte er wissen.
    »Sie ist verschwunden«, erwiderte Teddy.
    »Es gab keine Spur mehr von ihr, als wir in der folgenden Nacht zur Aufklärung zurückgekommen sind«, fügte Vinny hinzu, wodurch Gabe erfuhr, das zu dem Zeitpunkt auch die anderen hinzugezogen worden waren. »Es war nichts mehr da.«
    Alle starrten Gabe düster an, und er konnte sich gut vorstellen, wie es ihnen den Magen umgedreht hatte, weil ihre Mission fehlgeschlagen war und sie geglaubt hatten, einen ihrer Kameraden verloren zu haben.
    »Verdammt, Sir, wir mussten auf der Suche nach Ihnen die ganze Asche durchsieben«, erinnerte sich Westy, und seine Stimme war immer noch rau, als er sich an diese Qual erinnerte. »Warten Sie mal, wir haben tatsächlich etwas gefunden. Ihren Zahn!«, fügte er hinzu, weil es ihm offensichtlich gerade einfiel. »Master Chief, was ist aus dem Zahn geworden?«
    Sebastian León beugte sich vor. »Er ist benutzt worden, um Jaguar zu identifizieren«, erwiderte er. So wie es in seinen Augen funkelte, schien er etwas zu vermuten.
    Gabe tastete mit seiner Zunge die Lücke an der Seite seines Gaumens ab. Ein Schauer der Erleichterung überkam ihn, und er warf den Kopf in den Nacken und lachte. Seine Männer konnten deutlich sehen, wo sich sein Zahn einst befunden hatte. »Oh, Gott«, seufzte Gabe und wischte sich eine Freudenträne aus dem Augenwinkel. Er verriet ihnen nicht, wie ihn der Verlust dieses Zahns gequält hatte. »Irgendjemand muss mich niedergeschlagen und dort rausgeschleift haben, bevor der Laden in die Luft ging«, mutmaßte er.
    Die Männer äußerten ihre eigenen Vermutungen, bis der Master Chief mit einer Handbewegung für Ruhe sorgte. »Hört mal zu«, sagte er und brachte damit alle Anwesenden zum Schweigen. »Wir reden mit niemandem darüber«, befahl er und sah dabei nacheinander jedem einzelnen in die Augen.
    Gabe senkte plötzlich unsicher den Blick. Sebastian wies noch einmal darauf hin, wie vorsichtig sie sein mussten – genau das hatte auch Forrester Gabe gegenüber getan, und er selbst hatte seinem Master Chief das Gleiche gesagt. Die Männer würden Sebastians Anweisung blind befolgen.
    »Wir müssen herausfinden«, fuhr der Master Chief fort, »ob Miller irgendetwas mit Jaguars Verschwinden zu tun hat. Haltet Augen und Ohren offen. Berichtet alles, was euch ungewöhnlich vorkommt, an mich oder an Jaguar.« Einen Moment lang hielt er nachdenklich inne, bevor er fortfuhr: »Vielleicht wird jemand versuchen, Jaguar auszuschalten, bevor sein Erinnerungsvermögen zurückkehrt.« Er berichtete den verblüfften Männern von Gabes Zusammenstoß mit dem Streifenwagen.
    Gabe ertrug ihre fassungslosen Blicke so gelassen wie möglich. Tief in seinem Innern quälte ihn allerdings immer noch die Frage, ob das Ganze nicht nur in seiner Fantasie stattgefunden hatte. Kein einziger Wagen des Reviers der Sandbridge Police hatte einen Schaden am rechten Außenspiegel aufgewiesen.
    »Mit der Anhörung zu dem Vorfall waren wir alle nicht zufrieden«, erinnerte sich Sebastian. »Jaguar hätte nicht einfach vor unseren Augen verschwinden dürfen. Und es gefällt mir nicht, wenn sich die Geschehnisse wiederholen. Wir lernen aus unseren Fehlern. Wir schützen unsere Kameraden.«
    »Richtig«, murmelte Westy.
    Die nächsten paar Minuten verbrachte Sebastian damit, noch einmal deutlich zu machen, wie vorsichtig sie sein mussten. Die Männer würden sich dabei abwechseln, Gabe zu beschützen, indem sie nachts in einem Wagen vor dem Haus Wache hielten und tagsüber auf seiner Terrasse.
    Gabes Magen brannte vor Scham. Er wollte ihnen versichern, dass er seine Familie selbst beschützen konnte, aber war er wirklich dazu in der Lage? Mehr als einmal war Helen inzwischen an ihn herangeschlichen, ohne dass er es bemerkt hatte. Er war zu beschäftigt mit den Erinnerungen gewesen, die langsam zurückkehrten. »Warten Sie, Master Chief«, unterbrach er. »Wir ­verlassen morgen die Stadt. Ich rufe Sie an, wenn ich zurück bin.«
    Sebastian warf ihm einen abwägenden Blick zu. Dann griff er unter sein Hosenbein und löste den Klettverschluss eines Holsters. Er gab es Gabe zusammen mit der darin befindlichen Waffe. »Nehmen Sie das mit«, bat er.
    In dem Holster steckte

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