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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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eine Glock 23, eine halbautomatische Pistole, ohne Zweifel auf Sebastians Namen zugelassen. Der Master Chief ging ein ziemliches Risiko ein, sie einfach jemandem zu überlassen. Gabe nahm das Angebot an, und als er das Gewicht der Waffe spürte, befiel ihn eine gewisse Vorahnung. Er nickte dankbar und befestigte das Holster an einer seiner Waden.
    Da Gabes Situation vorläufig geklärt war, verbrachten die Männer die nächste halbe Stunde damit, in alten Geschichten zu schwelgen. Zu seiner Befriedigung erinnerte sich Gabe an die meisten Episoden, die dabei wiederaufgewärmt wurden, einschließlich verschiedener Missionen während der Operation »Iraqi Freedom«.
    »Wann ist das gewesen?«, erkundigte sich Gabe und spürte vor Aufregung ein Kribbeln.
    »Vor ungefähr zwei Jahren.«
    »Nein, eher so vor achtzehn Monaten.«
    »Ich erinnere mich daran«, staunte er, und ein Gefühl der Erleichterung durchflutete ihn. Stück für Stück kam seine Erinnerung zurück. Wenn ihm doch nur auch noch die wichtigsten Verbindungsstücke wieder einfallen würden!
    Eine Stunde später marschierten sie zur Tür. Gabe war der Letzte in der Reihe. Zu seiner Verblüffung schlüpfte plötzlich Veronica aus dem dunklen Flur und schlang von hinten ihre Arme um seine Taille. »Willkommen zu Hause, Jaguar«, flüsterte sie ihm verstohlen zu.
    Er erstarrte, völlig schockiert darüber, dass sie ihre Brüste gegen seinen Rücken drückte. Im selben Moment kam Luther durch die Tür. Er blieb abrupt stehen, als er sah, dass seine Verlobte Gabe umarmte. »Veronica«, sagte er scharf, und es klang eindeutig entrüstet.
    Sofort ließ sie die Arme sinken. Während Gabe wortlos zur Tür herausging, warf er seinem hünenhaften Junior Lieutenant einen skeptischen Blick zu, seine Gedanken überschlugen sich. Veronicas durch die Implantate sehr prallen Brüste an seinem Körper zu fühlen, die sie so stolz vor sich hertrug, hatte eine Erinnerung in ihm ausgelöst, die er gern wieder vergessen hätte. Er war mit ihr zusammen gewesen. Allerdings vor Helens Zeit, daran hatte er keinen Zweifel mehr. Es war zu der Zeit gewesen, als er gerade auf die Basis nach Dam Neck gekommen war.
    Luther begleitete sie alle bis zu Sebastians Wagen. Weil er schwieg, warf Gabe ihm einen Blick zu. Glücklicherweise schien der jüngere Mann nicht eifersüchtig zu sein, er wirkte nur nachdenklich. Da Gabe wusste, wie klug Luther war, konnte es nur eine Frage der Zeit sein, bis er seine Verlobung lösen würde.
    Die untergehende Sonne tauchte Sebastians Ford, der nur mit Grundierung verspachtelt war, in ein rostiges Orange. Als Gabe nach dem Türgriff fasste, legte Luther ihm überraschend eine Hand auf die Schulter. »Ich bin froh, dass Sie wieder da sind, Sir«, erklärte er aufrichtig. »Ich kann es kaum erwarten, Sie wieder im Team zu haben.«
    »Danke, Luther«, erwiderte Gabe. Er hätte gern noch mehr gesagt, dem jüngeren Mann einen Rat gegeben, aber die Worte blieben ihm im Hals stecken.
    Als er in Sebastians Wagen stieg, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus.
    Sebastian sah ihn neugierig an.
    »Wie lange ist Luther schon verlobt?«, wollte Gabe wissen.
    »Zwei Monate.« Sebastian setzte den Wagen zurück. »Ich hoffe, dass er die rosarote Brille noch absetzt, bevor er sich sein Leben versaut.«
    »Das wollen wir hoffen«, stimmte Gabe ihm zu. Eine Ehe zu führen war schwierig genug, selbst mit einem Partner, der treu war. Er tat alles in seiner Macht Stehende, um Helen seine Zuneigung zu beweisen, und trotzdem hatte sie ihm keinerlei Hoffnung gemacht, dass sie ihre Meinung über die Trennung noch änderte.
    Aber noch würde er die Flinte nicht ins Korn werfen.
    Helen bereitete alles vor, um den Tisch zu decken, und hörte den Monologen ihrer Mutter nur mit halbem Ohr zu. Ingrid Troy benötigte nur ein Minimum an Feedback, um ein Gespräch in Gang zu halten. Insofern war bisher unbemerkt geblieben, dass ihre Tochter nur äußerst knapp antwortete.
    »Wir haben gestern mit Pandora gesprochen«, fuhr Ingrid fort und schaute in den Ofen, um das Fleischthermometer abzulesen. »Sie kommt mit Derek und den Jungs über Thanksgiving. Ich habe ihr gesagt, dass du und Gabe auch da sein werdet. Der Schinken braucht noch eine halbe Stunde«, stellte sie fest, schloss die Ofentür und richtete sich wieder zu ihrer vollen Größe auf.
    Ingrids nordisch blasse Haut glühte, entweder von der Hitze, die in der Küche herrschte, oder vor purer Begeisterung darüber, Gabe

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