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Aus Dem Dunkel

Aus Dem Dunkel

Titel: Aus Dem Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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ich, Teddy und der XO . Wir mussten vier SAM s aus einem Lagerhaus in Pjöngjang bergen. Es handelte sich um eine perfekte Falle: dunkel wie im Hades, keinerlei Aktivitäten im Hafen. Wir haben uns mit einem SDV angepirscht«, fügte er hinzu und bezog sich damit auf ein SEAL Delivery Vehicle, ein Mini-U-Boot, mit dem sie sich über weite Strecken ihrem Ziel nähern konnten, ohne von irgendeinem Radar erfasst zu werden. Am Einsatzort diente es als Unterwasserbasis. »Dann sind wir an Land geschwommen. Drei der SAM s hatten wir schon abtransportiert, als sie anfingen, auf uns zu feuern. Die Schützen hockten auf den Laufstegen über uns … Wir haben keine Ahnung, wie sie dorthin gekommen sind. Jedenfalls fingen sie an, den Laden zusammenzuballern, und entweder waren sie lausige Schützen oder sie wollten uns nur vertreiben. Keiner von uns wurde getroffen, aber Miller hat trotzdem den Rückzug angeordnet.«
    Gabe hob kurz die Hand, um erst einmal auf sich wirken zu lassen, was er gehört hatte. Bilder schossen ihm durch den Kopf und verblassten wieder, bevor er sie klar erkennen konnte. »Warte mal eine Sekunde. Wer waren die Schützen?«, wollte er wissen.
    Westy und Teddy schüttelten die Köpfe. »Wissen wir nicht, Sir«, sagte Teddy. »Wir haben sie nie zu Gesicht bekommen. Sie hatten sich alle gut versteckt, deshalb nehmen wir an, dass sie schon dort waren, bevor wir eingetroffen sind … und das macht mich fertig.«
    »Und warum haben sie dann erst so spät angefangen zu schießen?«
    Die Männer schüttelten erneut die Köpfe, keiner von ihnen besaß eine Erklärung dafür.
    »Ich habe eine Theorie«, meldete sich plötzlich Sebastian zu Wort, und die Männer wandten sich ihm interessiert zu. »Zu Zeiten dieser Mission«, erinnerte er die anderen, »sind Waffen schneller verschwunden, als wir sie einsammeln konnten. Und nicht nur das Echo Platoon oder das SEAL -Team 12 ist mit leeren Händen zurückgekehrt. Anderen erging es ähnlich. SEAL s sind ausgerückt, um Waffenlieferungen abzufangen, aber die Waffen waren bereits verschwunden. Immer kam uns irgendjemand zuvor.«
    Die Überlegungen des Master Chiefs lösten nachdenkliches Schweigen aus.
    Gabe wandte seine Aufmerksamkeit wieder Westy zu. »Was ist passiert, als die Schießerei anfing?«, wollte er wissen.
    Als Westy die Stirn runzelte, sah er aus wie Satan persönlich – eine nützliche Eigenschaft, wenn man Terrorgruppen infiltrieren wollte. »Wir haben auf Millers Befehl hin den Rückzug angetreten und sind zurück ins Wasser, als mir auffiel, dass Sie nicht mehr auf dem Kanal vom XO waren«, fuhr er fort. »Ich habe ihm ein Zeichen gegeben: Wo ist LT ? Er wiederum bedeutete mir, weiter abzurücken. Sobald wir das SDV erreicht hatten, sagte Miller, Sie hätten bei der Rakete bleiben wollen. Das wäre Ihnen nicht unähnlich gewesen, Sir, besonders unter den Umständen, die der Master Chief gerade beschrieben hat. Seltsam war nur, dass weder Teddy noch ich gehört hatten, wie Sie es über Funk durchgaben.«
    Teddy nickte bestätigend. Alle Männer sahen Gabe an und fragten sich, ob er freiwillig zurückgeblieben war oder ob Miller ihn absichtlich zurückgelassen hatte – und wenn ja, warum?
    »Wir haben dann versucht, Funkkontakt mit Ihnen aufzunehmen, aber es ist uns nicht gelungen. Und auf einmal … Rums! Das ganze verdammte Lagerhaus ist in einem riesigen Feuerball aufgegangen«, erklärte Westy finster.
    »Wir konnten es nicht glauben«, fügte Teddy hinzu, und selbst nach einem Jahr war ihm der Schock noch deutlich anzusehen.
    »Teddy glaubt, dass es in die Luft gejagt worden ist«, ergänzte Westy und fixierte den Sprengstoffspezialisten mit seinen blauen Augen.
    »Raus mit der Sprache, Bear«, forderte Gabe ihn auf und wischte seine feuchten Handflächen an seinen Jeans ab. Sein Herz raste. Er war dort gewesen, verdammt noch mal. Er musste sich daran erinnern, was sich dort ereignet hatte.
    »Es ist nur meine Meinung, Sir«, gestand dieser. »Überall war Öl, und es wurde geschossen. Allein das hätte einen Brand auslösen können. Aber die Explosion, die das Gebäude zerlegt hat, sah für mich nach Kalkül aus. Das ging Bumm , Bumm , Bumm … schön nacheinander, als hätte man den Laden mit C-4 vollgepackt, mit mindestens einem Kilo.«
    Nachdenkliches Schweigen entstand, während jeder der Männer über die wachsende Liste an offenen Fragen nachgrübelte: Wer waren die anderen Kerle in dem Lagerhaus gewesen? Sicher nicht die Bevölkerung, sie

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