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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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die an ihm vorbeistolperten, erschienen ihm wie Geister und verschwanden in Sekunden. Nur ihr Husten und das Schaben ihrer Füße zeigten ihm, dass sie sich bewegten.
    Er spürte, wie Lorna sich bewegte, wie sie versuchte, sich zu befreien, sich seinem mentalen Befehl zu widersetzen und ihrem panikvernebelten Gehirn zu gehorchen. Er schloss seinen Griff fester um sie. Vielleicht konnte er ihr Bewusstsein aus seinem Zwang ausschließen? Nein, das Risiko war zu groß. Alles, was er tun musste, war Lorna festhalten, damit sie ihm nicht entwischte.
    Er konnte das Feuer in seinem Rücken spüren. Es war näher gekommen, viel näher. Alles in ihm sehnte sich danach, sich auf die Kraft der Natur einzulassen, sich zu messen. Es war an ihm, das Feuer zu locken und zu beherrschen, es zu besitzen. Noch nicht. Noch nicht …
    Dann kamen keine weiteren vom Rauch eingehüllten Figuren aus dem Treppenhaus, und mit Lorna fest in seinem Griff, drehte er sich nach links – weg vom Parkdeck und der Sicherheit, hin zu dem brüllenden roten Dämon.
    „Neeeein!“
    Das Geräusch war wenig mehr als ein Stöhnen, und sie wand sich wie ein wildes Tier in der Falle seiner Arme. Eilig schickte er einen letzten Gedankenstoß in Richtung der Menschen auf dem Weg zum Parkdeck, dann wandelte er seinen Befehl in einen anderen um, der nur für Lorna bestimmt war: „Bleib bei mir.“
    Sie hörte sofort auf, sich zu wehren, auch wenn er noch hören konnte, wie sie ein ersticktes, panisches Geräusch von sich gab, als er durch den Rauch zu einer anderen Tür ging. Zu der Tür, die in die Lobby führte.
    Er stieß die Tür auf und trat in die Hölle, schleifte Lorna dabei hinter sich her.
    Die Sprinkleranlage tat ihr Bestes, indem sie Wasser über die ganze Lobby versprühte, aber die Hitze war ein monströser Schmelztiegel, der das Wasser verdampfen ließ, ehe es den Boden erreichen konnte. Die Hitze schlug ihnen wie eine Schockwelle entgegen, ein Schlag wie von einem lebenden Wesen, aber er fluchte nur und schlug zurück. Weil sie aus Feuer entstanden, Teil des Feuers waren, besaß er den Rauch und die Hitze so sehr, wie er das Feuer besaß. Jetzt, da er sich konzentrieren konnte, stieß er sie ab, schuf eine schützende Blase, ein Kraftfeld um Lorna und sich selbst, die den Rauch durcheinander brachte, die Hitze abhielt und sie beide beschützte.
    Das Kasino war komplett befallen. Die Flammen waren gierige rote Zungen, Flächen aus Orange und Schwarz, durchsichtige goldene Gabeln, die in ihrer Gier, alles in ihrer Reichweite zu verschlingen, tanzten und brüllten. Mehrere der eleganten weißen Säulen waren bereits in Flammen aufgegangen wie Fackeln, und die riesige Teppichfläche war ein Meer aus kleinen Feuern, gefüttert von den Trümmern, die von der Decke fielen.
    Die Säulen waren wie Kerzen, deren Flammen an der Decke leckten. Bei ihnen begann er, zog Kraft aus seinem tiefsten Inneren und formte das Feuer nach seinem Willen. Langsam, langsam begannen die Flammen, die an den Säulen hinaufleckten, zu sterben, unterwarfen sich seiner überlegenen Macht.
    So viel zu leisten und gleichzeitig den Schutzschild um sie herum aufrechtzuerhalten erforderte jedes bisschen Kraft, dass ihm blieb. Etwas stimmte nicht. Das merkte er, noch während er sich auf die Säulen konzentrierte, als er die Anstrengung in sich spürte. Sein Kopf begann zu schmerzen; die Flammen zu ersticken sollte ihn nicht so viel Mühe kosten. Sie reagierten nur langsam auf seinen Befehl, aber er ließ nicht nach, auch nicht, als er sich fragte, ob der Zwang, den er auf die Gruppe im Treppenhaus ausgeübt hatte, ihn geschwächt hatte. Er fühlte sich nicht geschwächt, aber irgendetwas stimmte trotzdem nicht.
    Als nur noch dünne Rauchfahnen aus den Säulen aufstiegen, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die Wände, stieß das Feuer zurück, zurück …
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass die Säulen wieder in Flammen standen.
    Mit einem Aufschrei aus Wut und Unglauben schlug er mit seinem Willen nach den Flammen, und sie ergaben sich ein weiteres Mal.
    Was in aller Welt war los?
    Fenster explodierten und Scherben flogen in alle Richtungen. Wasserfontänen ergossen sich durch die Fensterfront, aber die Flammen schienen nur kehlig über das Reno Fire Department zu lachen, ehe sie noch heller und heißer aufloderten als zuvor. Einer der großen, glitzernden Kristallkronleuchter löste sich von der Decke, fiel krachend auf den Boden und versprühte eine Gischt aus tödlichen

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