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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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blutverschmiert, aber es stellte sich heraus, dass es nur ein kleiner Schnitt war. Sie hörte, wie er den Sanitätern sagte, dass es ihm gut ging, dass er, nein, wirklich nicht glaubte, irgendwo verbrannt zu sein, dass sie sehr viel Glück gehabt hatten.
    Glück, ja sicher. Der Gedanke kam klar wie Glockenklang, stieg empor aus dem zähen Sirup, in den sich ihr Gehirn verwandelt hatte. Er hatte sie dort, inmitten dieser brüllenden Flammenhölle, festgehalten, und es hatte sich wie eine Ewigkeit angefühlt. Sie sollten beide knusprig frittiert sein. Sie sollten wenigstens durch verletzte Atemwege nach Luft japsen, statt dass es ihnen gut ging. Sie wusste, was Feuer anrichtete. Sie hatte es gesehen, hatte es gerochen, und es war schrecklich. Es zerstörte alles, was ihm im Weg war. Was es mit Sicherheit nicht tat, war, um einen herumzutanzen und einen unversehrt lassen.
    Und trotzdem, hier war sie – unverletzt. Jedenfalls relativ. Sie fühlte sich zwar, als hätte sie ein Lastwagen überfahren, aber sie war nicht verbrannt.
    Sie hätte aber verbrannt sein müssen. Sie hätte tot sein müssen. Immer, wenn sie darüber nachdachte, dass sie nicht nur nicht tot, sondern auch noch nicht einmal verletzt war, fing ihr Kopf an so sehr wehzutun, dass sie es kaum ertragen konnte zu atmen. Jedes Mal wurde die Glaswand zwischen ihr und der Wirklichkeit ein wenig dicker. Also dachte sie nicht darüber nach, ob sie nun am Leben war oder tot oder irgendetwas anderes. Sie saß einfach nur da, während sich um sie herum eine Szene wie aus einem Albtraum abspielte. Lichter blitzten. Menschen bewegten sich eilig, die Feuerwehrmänner waren immer noch dabei, mit ihren Schläuchen die letzten Reste des Feuers zu löschen, um sicherzugehen, dass sie nicht noch einmal aufloderten. Die Löschfahrzeuge machten so einen Lärm, dass es ihr unangenehm wurde. Sie wollte sich die Ohren zuhalten, aber auch das tat sie nicht. Sie wartete einfach.
    Auf was sie wartete, wusste sie nicht genau. Sie sollte gehen. Sie dachte hundert Male daran, einfach aufzustehen und in die Nacht zu verschwinden, aber diese Gedanken in Taten zu verwandeln, erschien ihr unmöglich. Egal wie sehr sie gehen wollte, sie war durch eine Trägheit gefesselt, gegen die sie nicht ankämpfen konnte. Alles was sie tun konnte, war … sitzen bleiben.
    Dann stand Raintree auf, und ganz plötzlich fand sie sich selbst ebenfalls stehend wieder, in die Aufrechte getrieben von einem Impuls, den sie nicht verstand. Sie wusste nur, dass, wenn er stand, sie auch stand. Sie war geistig zu erschöpft, um einen anderen Grund zu finden, der mehr Sinn ergab.
    Sein Gesicht war so rußgeschwärzt, dass nur das Weiß seiner Augen sichtbar war, also glaubte sie, ebenso auszusehen. Toll. Das bedeutete, dass sie kaum eine Chance hatte, unbemerkt zu entkommen. Er nahm einen Lappen, den ihm irgendjemand anbot, und wischte damit über sein rußiges Gesicht, was nicht viel brachte. Ruß war fettig, alles außer Seife bewegte ihn nur von einem Ort zum anderen.
    Mit Entschlossenheit in seinen Schritten ging er auf eine kleine Gruppe Polizisten zu, drei in Uniform, zwei in Zivil. Unbestimmte Furcht stieg in Lorna auf. Wollte er sie ausliefern? Ohne jeden Beweis? Sie wollte nichts lieber, als zu bleiben, wo sie war, aber stattdessen konnte sie nichts anderes tun, als sich dabei zuzusehen, wie sie ihm fügsam folgte.
    Warum tat sie das? Warum ging sie nicht einfach fort? Sie rang mit den Fragen, versuchte, ihr Gehirn dazu zu bringen zu funktionieren. Er hatte nicht einmal in ihre Richtung gesehen; er würde nicht wissen, wohin sie gegangen war, wenn sie jetzt zurückfiel und in der Menschenmenge verlorenging – so sehr sie eben verlorengehen konnte, über und über bedeckt mit Ruß. Aber auch andere zeigten die Nachwirkungen des Rauchs, einige der Kasinoangestellten zum Beispiel und die Spieler. Wahrscheinlich hätte sie entkommen können, wenn sie sich dazu in der Lage gefunden hätte, die Anstrengung zu unternehmen.
    Warum war ihr Gehirn so langsam? Auf einer sehr oberflächlichen Ebene schienen ihre Gedanken normal zu funktionieren, aber darunter war nichts als zäher Sirup. Es gab etwas Wichtiges, an das sie sich erinnern musste, etwas, was gerade lange genug an die Oberfläche kam, um ein wenig Sorge zu bereiten und dann in einer Rauchwolke verschwand. Sie runzelte die Stirn, versuchte, die Erinnerung hervorzuziehen, aber die Anstrengung bereitete ihr nur noch mehr Kopfschmerzen, also hörte sie

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